Zusammenfassung
Wenn ich in einem Kreise von Fachpsychologen über dieses Thema sprechen würde, müßte die Begriffsbestimmung des Wortes „Triebfedern“ allein schon zu einer Auseinandersetzung mit einer Anzahl von Schulen und Richtungen der heutigen Psychologie führen. Streift es doch ein Grundproblem: Unterscheidung und Abgrenzung von „Trieb“ und „Wille“. Ich erwähne nur eine Definition von Klages, nach der der Wille die „universelle Hemmtriebfeder“ ist, oder eine andere Auffassung in der Psychologie, nach der der Wille eine Art Weichensteller darstellt, der nur die von der Lokomotive der Triebe geführten Züge umleitet, bzw. in die richtigen oder falschen Bahnen leitet. Von solchen subtilen Unterscheidungen aber soll hier nicht die Rede sein. Ich nehme in diesem Kreise das Wort „Triebfedern“ in einem ganz ursprünglichen Sinne, im ureigentlichen Wortsinne, der ja aus dem technischen Denken stammt, und der darum wohl heute im Zeitalter der Technik schon jedem Jungen vertraut ist: er weiß, daß ein von einer Feder getriebenes Uhrwerk sein Spielzeugauto oder seine Lokomotive laufen läßt. So hat man denn wohl auch in den meisten Sprachen Bild und Ausdruck für gewisse Zusammenhänge auch in unserem menschlichen Organismus dem technischen Vergleich entnommen, ich erwähne nur die entsprechenden Begriffe in der angloamerikanischen Literatur, die „main-spring“ oder die „drives“.
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© 1953 Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen
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Graf, O. (1953). Triebfedern menschlicher Leistung. In: Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98908-6_2
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