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Part of the book series: Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen ((AFLNW,volume 156))

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Zusammenfassung

Das an eine Peregrine gerichtete Reskript, durch das Septimius Severus die ltp sei es einführte, sei es einschärfte, ist zweimal überliefert, einmal isoliert (BGU I 267), das andere Mal unter anderen exempla zur Rolle des Zeitablaufes (P. Straßburg 22). Zuerst sei der Wortlaut nach BGU I 267 zitiert1: Μαϰρᾶς νομῆς παραγραφὴ τοῖς διϰαίαν αἰτίαν ἐσχήϰοσι ϰαὶ ἄνευ τινòς ἀμφισβητήσεως ἐν τῆ νομῆ γενομένοις πρòς μὲν τοὺς ἐν ἀλλoτρία πόλει διατρείβοντας ἐτῶν εἲϰοσι ἀριϑμῶ βεβαιοῦται, τοὺς δὲ ἐπί τῆς αὐτῆς ἐτῶν δέϰα.

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Literatur

  1. Der Wortlaut des Reskripts in Pap. Straßburg 22 ist im wesentlichen der gleiche. Die Kaisernamen sind verkürzt, die Kaiser werden als Divi bezeichnet, statt βεβαιοῦται heißt es βοηϑοῦνται (richtiger wäre wohl βοηϑεῖ), als Datum ist einmal der 29. Dezember 199, zum andern der 19. April 200 überliefert. Die übrigen Abweichungen sind irrelevant.

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  2. S. nur Riccobono, FIRA I (Leges) praef. zu Nr. 84 f., wo noch von der früheren Chronologie der Regierungszeit des Septimius Severus ausgegangen wird. Vgl. aber Hasebroek, Untersuchungen zur Geschichte des Kaisers Septimius Severus (1921) 118 ff.; Wilcken, Hermes 55, 21 ff.; ders., Arch. f. Pap. 7 (1924) 84 f.; Calderini, I Severi… [Storia di Roma VII (1949)] 73; Hannestad, Classica et Mediaevalia 6 (1944) 194 ff. Damit sind auch die Erwägungen, die das verschiedene Datum der Erlasse mit dem Aushang in Rom und Alexandria verbinden wollen, hinfällig. Andere Lösungsmöglichkeiten dieser Diskrepanz bei Wenger, a.a.O. 361 Anm. 29. Wie die Apokrimata [Pap. Columbia Inv. 123, ed. Westermann-Schiller (1954); vgl. aber auch die Neuausgabe von Youtie-Schiller in der Chronique d’Égypte 30 (1955) 327 ff.] zeigen, wurden die Entscheidungen, die dort die Form von subscriptiones hatten, durch Aushang am Gymnasium (Z. 1 f.) publiziert (vgl. Westermann, a.a.O. 4). Die Verschiedenheit der Daten könnte sich dadurch erklären, daß der Abschreiber die Daten verschiedener Entscheidungen durcheinander gebracht hat. Wenn man Freude an Spekulationen hat, könnte man auch damit rechnen, daß das doppelte Datum mit dem Wechsel im Amt a libellis zu tun hat, der vielleicht um die Jahreswende 199/200 stattgefunden hat [vgl. nur Honoré, SDHI 28 (1962) 189].

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  3. Hannestad, a.a.O.; etwas anders — aber für unsere Zwecke irrelevant — Calderini, a.a.O.

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  4. Am wichtigsten sind die Apokrimata; vgl. im übrigen die Liste bei Westermann, a.a.O. 27 ff. Die überlieferten Erlasse gehen vom 18. Dez. 199 bis zum April 200. Vgl. auch Hasebroek, a.a.O. 119; SHA Sept. Sev. 17.3.

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  5. Vgl. Schiller (bei Westermann-Schiller) 46 ff.; Pringsheim, Symb. Taubenschlag I (1955) 239 f.; H. J. Wolff, SZ 71 (1956) 408; anders Westermann, a.a.O. 4 ff.; Schönbauer, Anz. Wien (1957) 197. Vgl. zu den Apokrimata auch die Lit.-Übersicht bei Seidl, SDHI 24 (1958) 412.

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  6. Schiller, a.a.O. 46; Honoré, SDHI 28 (1962) 175.

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  7. Nach den von Honoré, a.a.O. 186, 196, gesammelten, allerdings nicht allzu beweiskräftigen Indizien hatte Papinian wahrscheinlich zwischen 196 und 199 dieses Amt inne. Auch Grelle, Stipendium vel tributum (1963) 94, erwägt einen Einfluß Papinians auf die Neuordnung Ägyptens. Zu Papinianismen im Kanzleistil unter Septimius Severus s. nur Gradenwitz, SZ 26 (1905) 348.

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  8. Vgl. nur D. 40.14.4 f.; 40.15.2; 44.3.10 f.; zur ltp vor allem FV 7; D. 41.3.45pr. Nach den Berechnungen Honorés gehört auch CJ 9.41.1 (a. 196) in die Zeit, in der Papinian magister libellorum war.

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  9. Vgl. auch Schiller, Acta Iuridica (1958) 241 Anm. 137. Zu Rechtsproblemen aus den Provinzen bei Papinian s. Schiller, a.a.O. 221 ff.

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  10. Vgl. die entsprechende Vermutung für die Apokrimata bei (Westermann-) Schiller, a.a.O. 47 f.

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  11. S. nur Preisigke, Wörterbuch h. v.

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  12. Anders allerdings schon Partsch 108.

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  13. Vgl. hierzu nur Heuss, Röm. Geschichte (1963 2) 354 ff.; Calderini, I Severi… 68 ff.

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  14. S. nur Rostovtzeff, Gesellschaft und Wirtschaft im röm. Kaiserreich II 118 ff.; 334 Anm. 15 (Quellen und Lit.); Braunert, Binnenwanderung (1964) 166 passim; Grelle, a.a.O. 77 ff.; vgl. zu den Verfolgungen in Ägypten auch Hasebroek, a.a.O. 103.

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  15. Braunert, a.a.O. 265 ff.

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  16. Vgl. nur Wilcken, Grundzüge 38 ff.; E. P. Wegener, Mnemosyne 4. S. 1 (1948) 15 ff.

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  17. Ein großer Teil der von Westermann, a.a.O. 28 ff. aufgezählten Entscheidungen des Septimius Severus beschäftigt sich mit diesem Problem.

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  18. Pap. Cattaoui II 6–8; vgl. SB 4284; s. auch Pap. Gen. 16 (Wilcken, Chrestom. 354).

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  19. S. nur Taubenschlag, Law 226 Anm. 15; Mitteis, Grundzüge 90 ff.; Schönbauer, Beiträge zur Geschichte des Liegenschaftsrechts (1924) 132. Es ist auffällig, daß in Pap. Straßburg 22, einem Prozeßprotokoll, vom Grundbuch nicht gesprochen wird. Allerdings ist nicht sicher, ob der Prozeß um Grundstücke ging.

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  20. S. nur Pap. Gen. 16.

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  21. S. oben § 15.

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  22. Es ist eine auffällige Parallele, daß auch die erste historisch bekannte Paragraphe des Jahres 403/2 v. Chr. auf einer Art von Sondergesetz, nämlich einem Amnestiegesetz, beruhte; vgl. nur H. J. Wolff, Paragraphe 88 passim.

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  23. S. nur Gagé, Les classes sociales dans l’empire Romain (1964) 264 ff.; so begünstigte Septimius Severus vor allem auch die Bebauung von verlassenem Land durch Privilegien (Calderini, a.a.O. 362 f.).

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  24. Hinzuweisen ist auf den bekannten, allerdings erst aus dem Jahre 340 stammenden Pap. Columbia Inv. 181/2 [SB 8246; Arangio-Ruiz, FIRA III (Negotia) 101; vgl. nur Wenger, a.a.O. 364 ff.], der die Konstitution Konstantins über die longissimi temporis praescriptio bezeugt; dort verwenden die ursprünglichen Eigentümer die praescriptio gegen die jetzigen Besitzer, um von den Lasten der Grundstücke loszukommen. Der steuerrechtliche Aspekt der ltp dürfte auch für die uns hier interessierende Epoche gelten.

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  25. Vgl. auch Thomas, RIDA 3. S. 9 (1962) 423 f.

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  26. S. nur Heuss, Röm. Geschichte (1963 2) 355, vor allem aber die Arbeiten Pflaums; s. etwa RE XXIII 1240 ff. Im übrigen auch Murphy, The Reign of the Emperor L. Sept. Severus, Philadelphia (1945) 43 ff., sowie Platnauer, Lucius Septimius Severus (1918) 173 ff.

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  27. Vgl. VIR s. v. silentium und tempus; s. auch P. Krüger, SZ 26 (1905) 148 (zur accessio temporis); BGU 268 [Riccobono, FIRA I (Leges) 91; zum Datum s. nur Bleicken, Senatsgericht und Kaisergericht (1962) 147 Anm. 1 und Schiller, Classical Tradition (Studies in Honor of Caplan) (1966) 293 ff.]; CJ 10.9.1. Vgl. im übrigen Kaser, RZP 403 Anm. 58, zu den Appellationsfristen. Zu prüfen wäre auch, ob die endgültige Ordnung der cognitio extra ordinem durch die Juristen der Severerzeit erfolgte. Wir haben etwa gesehen, daß die praescriptio als Prozeßinstitut erst in dieser Zeit im juristischen Schrifttum erscheint. Zur Neigung, die Beweislast festzulegen, s. nur Kaser, RZP 390.

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  28. S. nur Kunkel, Röm. Rechtsgeschichte (1967 5) 118 ff.

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  29. Z. 10 ff.:… ἐμοῦ πόλλω χρόνω τὴν νομὴν ἒχοντος…

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  30. Enweder ist der Zeitraum so groß, daß die notwendige Frist weit überschritten war, oder der Beklagte hat aus prozessualen Gründen kein Interesse daran, die Zeit exakt zu nennen. Nicht ausgeschlossen ist es, daß es hier nicht um das Rechtsinstitut der ltp i.e.S. geht, sondern daß die auf die Zeit bezüglichen Bemerkungen nur aus allgemeinen psychologischen Erwägungen gemacht werden, um den Anspruch des Klägers als ungerechtfertigt erscheinen zu lassen.

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  31. S. oben § 12.

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  32. Vgl. auch Plin. ep. 10.110 f., sowie die sententia Hadriani (oben § 15).

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  33. Vgl. zum Strafrecht Thomas, a.a.O. 417 ff., 430, der wohl zurecht für die Klassizität dieser Fristen plädiert [anders Volterra, BIDR 37 (1929) 57 ff.; Amelotti 160 ff.]. Für die Klassizität spricht gerade auch das massierte Auftreten solcher Fristen in der Severerzeit.

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  34. Vgl. auch die Fünfjahresfrist (Beispiele bei Thomas, a.a.O. 420, sowie oben § 9). Auch die Zehnjahresfrist der lex Hadriana II 10 [Riccobono, FIRA I (Leges) 102], die 40 Jahre in D. 23.2.57a (s. oben § 15), sowie die Fristen bei Platon Nomoi XII 954 C-E (oben § 2 Anm. 13) sind hier zu nennen. Zur Bevorzugung „runder“Zahlen in den Inschriften s. Môcsy, Die Unkenntnis des Lebensalters im Römischen Reich (Acta Ant. Acad. Scient. Hung. 14, 1966, 387 ff.).

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  35. Für die Dreißigjahresfrist lassen sich die psychologischen Voraussetzungen mit großer Wahrscheinlichkeit feststellen; vgl. nur Stein, RIDA 3. S. 9 (1962) 335 ff.; Levy, West Roman Vulgar Law (Property) (1951) 187; zur Frist bei der usucapio s. das Referat über einen Vortrag von J. Michel in Labeo 13 (1967) 427. — Keine Bemerkungen dazu finden sich bei G. Husserl, Recht und Zeit (1955).

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  36. Zitiert oben § 17.

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  37. CJ 7.33.12pr.: Cum in longi temporis praescriptione tres emergebant veteribus ambigui-tates, prima propter res, ubi positae sunt, secunda propter personas, sive utriusque sive alterutrius praesentiam exigimus, et tertia, si in eadem provincia vel si in eadem civitate debent esse personae tarn petentis quam possidentis et res, pro quibus certatur: omnes praesentis legis amplectimur definitione, ut nihil citra earn relinquatur.

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  38. S. nur Levy, BIDR 51/52 (1948) 342 ff.

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  39. Vgl PS 5.2.3; 5.5 a.8; s. auch Pap. Paris 69 (Wilcken 41) III 17 ff. (a. 232), wo allerdings die hier interessierenden Teile ergänzt sind.

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  40. Auf Einzelheiten ist hier nicht einzugehen; vgl. die ausführliche Diskussion bei Partsch 49 ff.; leider ist PSI 111 (287/304) zu fragmentarisch, als daß sich aus diesem Papyrus für unser Problem etwa gewinnen ließe.

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  41. So besonders deutlich CJ 7.30.1 (a. 226): Qui ex conducto possidet, quamvis corporaliter teneat, non tarnen sibi, sed domino rei creditur possidere. neque enim colono vel Conducton praediorum longae possessionis praescriptio quaeritur.

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  42. Vgl. dazu oben die Fälle in § 15.

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  43. So kann man zumindest in diokletianischer Zeit (vgl. CJ 7.22.1 und 2 im Gegensatz zu Ulp. D. 40.12.12.2 und Aristo D. 40.9.16.3) von einer possessio libertatis sprechen, die durch die ltp geschützt wird (s. dazu nur Kaser, RPR I 252). In Pap. D. 41.3.45pr. (s. auch Marc. D. 44.3.7; dazu unten § 24) wird die Anwendbarkeit der Grundsätze der ltp auf den Schutz eines Fischereirechts am öffentlichen Strand erörtert.

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  44. Pap. FV 7.

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  45. S. hierzu vor allem Partsch 3 ff.

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  46. Vgl. auch Modest. D. 44.3.3: Longae possessionis praescriptionem tarn in praediis quam in mancipiis locum habere manifestum est (vgl. hierzu die Emendation Lenels, Palingene-sie I 704 Anm. 1).

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  47. Z. 19 f.: Διατάξεις εἰσἰν τῶν ϰυρίων περὶ τῶν ἐν τοῖς ἔϑνεσιν οἰϰούντων ἂν ἀλλαχόσε νομὴ παρακολουϑήση ἔχοντός τινος ἀφορμὴν ϰἂν βραχεῖαν διϰαίαν ϰατοχῆς, σιωπήσαντος τοῦ νομίζοντος ἁυτῶ διαφέρειν ϰαὶ ἐνασχομένου ὑπὲρ δεϰαετίαν, ἔχειν τὸ βέβαιον τοὺς ϰατασχόντας.

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  48. Dabei ist es gleichgültig, in welchem Zeitpunkt die Entscheidungen von Pap. Straßburg zusammengestellt wurden. Immerhin ist es auffällig, daß von den in Marc. D. 44.3.9 erwähnten Reskripten Caracallas keine Rede ist. Daraus kann man folgern, daß sie dem Kompilator nicht bekannt waren, aber auch, daß sie ihm noch nicht bekannt sein konnten oder er sie für nicht wesentlich hielt.

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  49. Unsicher ist CJ 3.34.2 (a. 215): Si aquam per possessionem Martialis eo sciente duxisti, servitutem exemplo rerum mobilium tempore quaesiisti. quod si ante id spatium eius usus tibi interdictus est, frustra sumptus in ea re factos praestari tibi postulas, cum in aliena possessione operis facti dominium, quoad in eadem causa manet, ad eum pertinet, cuius est possessio (s. dazu Kaser, RPR I 374 m. Lit.). Immerhin ist es nicht ausgeschlossen, daß die Stelle sich auf die ltp bezieht und damit deren Geltung für res mobiles beweist.

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  50. CJ 6.1.1; vgl. auch CJ 7.22.1. Zu diesen Fällen Partsch 78 f. und Mayer-Maly, RE IX A 1,1105 m. Lit.

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  51. In servorum proprietatis negotio cum usucapio locum habeat, ad quaestionem longi temporis praescriptionis superfluo pervenitur.

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  52. Zur Stelle vgl. Partsch 151.

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  53. S. oben § 16.

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  54. Vgl. unten § 24. — Eine eng damit zusammenhängende Frage ist es, ob (und seit wann) die ltp auch für italische Grundstücke galt. Sicher ist nur, daß sie ursprünglich ein Institut des Provinzialrechts war. Sicher dürfte es auch sein, daß spätestens am Ende des 3. Jh. der italische Boden dem Provinzialboden angeglichen war (s. nur Kaser, RPR II 180). Über die Zwischenzeit lassen sich keine Aussagen machen.

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  55. S. Pap. Columbia Inv. 181/82, Arangio-Ruiz, FIRA III (Negotia) 101; vgl. auch CJ 7.39.2 und CT 4.11.2.

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  56. CT 4.14.1 = CJ 7.39.3.

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  57. BIDR 51/52 (1948) 342 ff.; vgl. auch Kaser, RPR II 46 f. m. Lit.

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  58. Vgl. zu diesem Problem nur Schindler, Justinians Haltung zur Klassik (1966) 336 ff.

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  59. Seit Gordian; s. CJ 3.32.4; 5.73.1.

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  60. Die erste Meinung vertreten beispielsweise Kaser, RPR I 375; Wenger, Hist. Jahrb. d. Görres-Gesellsch. 60 (1940) 362 f.; die zweite Partsch 7 ff. und Jörs-Kunkel, RR 137 Anm. 4. Zur „vulgarrechtlichen“Umgestaltung im Syrisch-Römischen Rechtsbuch L 66 s. unten § 26 Anm. 9.

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  61. Vgl. nur die Bemerkungen bei Hausmaninger, Die bona fides des Ersitzungsbesitzers (1964) 42, 95 f. m. Lit.; im übrigen etwa Yaron, T 35 (1967) 214 f.; Wubbe, T 32 (1964) 558 ff.; Hoetink, T 29 (1961) 230 ff.; van Oven, T 16 (1939) 434 ff.; Mayer-Maly, SZ 79 (1962) 98 ff.; Daube, Cambridge Law Journal (1958) 89; Kaser, RPR I 356; Sa Vigny, System III 370 ff.

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  62. Vgl. auch Ulp. D. 44.3.5pr. (wenn auf die ltp zu beziehen; s. nur Kaser, RPR I 357 Anm. 40) und Pap. D. 44.3.11 (wenn nicht der das exordium nennende Satz interpoliert ist).

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  63. So wäre vom Wortsinn her es vielleicht leichter, in den Begriff des iustum initium die bona fides einzubeziehen als in den Begriff des (iustus) titulus.

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  64. S. oben Anm. 1; vgl. auch Diokl. CJ 7.33.2 und 7.35.7; Just. CJ 7.31.1.3. Die Erwähnung der bona fides in CJ 7.33.1 (Septimius Severus und Caracalla) könnte auf einer Textveränderung beruhen. Das ergibt sich zwar nicht aus dem Einfluß von Just. CJ 8.36.5 auf unseren Text, da die Erwähnung der bona fides von der justinianischen Konstitution nicht betroffen wird. Doch spricht dafür — abgesehen von dem unschönen Stil, der einen Einschub der bona fides vermuten läßt — die Parallelstelle PS 5.2.5, wo es statt bona fide stilistisch sauber emptione heißt: Si post motam intra tempora quaestionem res ad novum dominum emptione transient, nec is per viginti annos fuerit inquieta-tus, avelli ei possessionem non oportet. Auch der Basiliken-Text, der wohl aus dem Kommentar des Thalelaios stammen dürfte (50.11.1), nennt die bona fides nicht; vgl. hierzu auch Partsch 9 f.; Amelotti 194.

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  65. In den Wendungen bona fide possidere (CJ 7.35.7), bona fide comparare [CJ 3.32.4; vgl. dazu nur Hausmaninger, a.a.O. 94; Wubbe, Res aliena pignori data (1960) 53 Anm. 106].

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  66. Vgl. oben § 19 Anm. 3; s. auch Jörs-Kunkel a.a.O.

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  67. Riccobono, FIRA I (Leges) 86 Z. 9 ff.

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  68. Die Stelle, die wohl aus den Institutionen Marcians stammt (vgl. oben § 16 Anm. 4), handelte wohl stets von der ltp; vgl. Mayer-Maly, Studi Betti III (1962) 501.

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  69. Zu unsicher ist die Parallelstelle Pap. D. 44.3.11 [vgl. nur Kaser, RPR I 358 Anm. 45; Steinwenter, Iura 4 (1953) 145], da die Klassizität des Wortlautes — nicht des Inhalts -des letzten hier allein interessierenden Satzes recht bestritten ist:… idem iuris est, cum de longa possessione quaeritur: neque enim recte defendetur, cum exordium ei bonae fidei ratio non tueatur. Sollte er echt sein, so spricht er eher für die Einheit von bona fides und iustum initium; denn es scheint hier an die Stelle des „iustumexordium die bona fides getreten zu sein.

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  70. Quod si non habentes liberam peculii administrationem rem dominicam eo ignorante distraxerunt, neque dominium, quod non habent, in alium transferre possunt neque con-dicionem eorum servilem scientibus possessionis iustum adferunt initium: unde non immerito nec temporis praescriptionem huiusmodi possessoribus prodesse manifestum est, ideoque res mobiles ementes etiam furti actione tenentur.

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  71. Praestat firmam defensionem libertatis ex iusto initio longo tempore obtenta possessio. favor enim libertatibus debitus et salubris iam pridem ratio suasit, ut his, qui bona fide in possessione libertatis per viginti annorum spatium sine interpellation morati essent, prae-scriptio adversus inquietudinem status eorum prodesse deberet, ut et liberi et cives fiant Romani.

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  72. Vgl. auch CJ 7.21.8, 7.22.1 und 7.33.9.

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  73. Wahrscheinlich würde eine Prüfung anderer Rechtsinstitute, bei denen iusta causa und bona fides in Zusammenhang stehen, weitere Belege für die Vermischung der Gesichtspunkte ergeben. Ob und inwieweit diese Feststellung auch für die usucapio gilt, bleibe hier unentschieden; vgl. die Lit. oben Anm. 3.

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  74. Vgl. hierzu Partsch 19 ff.

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  75. S. Partsch 20 f.

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  76. Nee petentem dominium ab eo, cui petentis solus error causam possessionis sine vero titulo praestitity silentii longi praescriptione depelli iuris evidentissimi est. — Vgl. aber auch Diocl. 7.34.5.

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  77. Vgl. nur Mayer-Maly, Putativtitelproblem 10 ff., 22 ff., 143; Hausmaninger, a.a.O. 56. Daß der gute Glaube an Geschäfts- und Verfügungsfähigkeit (vgl. Hausmaninger, a.a.O. 42 passim) das iustum initium ersetzte, läßt sich für die ltp nicht belegen.

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  78. A.a.O. 70.

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  79. Vgl. nur Gordian CJ 5.73.1, sowie auch Pap. D. 44.3.11.

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  80. Vgl. oben § 15. — Ein weiteres Beispiel könnte vielleicht CJ 7.33.7 (a. 293) sein: Longi temporis praescriptione munitis instrumentorum amissio nihil iuris aufert nec diuturni-tate possessionis partam securitatem maleficium alterius turbare potest. Denn es ist nicht ganz unwahrscheinlich, daß der Urkundenverlust einen vollen Nachweis des ins tum ini-tium verhinderte. Hierher gehört vielleicht auch Scaev. 26.7.56; zu dieser schwierigen Stelle s. zuletzt Benöhr, Das sogenannte Synallagma… (1965) 30 ff.

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  81. S. für die usucapio Mayer-Maly, RE IX A 1, 1121.

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  82. Vgl. auch Kaser, BIDR 64 (1961) 95 zu der Möglichkeit, daß bei der traditio die bona fides die Verität der iusta causa gleichsam ersetzte.

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  83. Ablehnend Kaser, RPR I 357 Anm. 42.

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  84. Servum fugitivum sui furtum facere et ideo non habere locum nec usucapionem nec longi temporis praescriptionem manifestum est, ne fuga servorum dominis suis ex quacumque causa fiat damnosa. Vgl. dazu Pringsheim, Festschrift Schulz I 279 ff.; Kaser, RPR II 315 Anm. 20; s. auch Diokl. CJ 7.22.1.

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  85. S. Kaser, RPR I 358 m. Lit.; Partsch 32 ff., 145 ff. (dort auch zu den Quellen des 4. und 5. Jhs).

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  86. Vgl. etwa Pap. Straßburg 22 Z. 16, 22; Gord. CJ 7.36.1. Diese Konstitution bezieht sich auf die ltp gegen die actio Serviana; vgl. auch Diokl. CJ 7.36.2; Kaser, a.a.O. 392. Allerdings ist bei den pfandrechtlichen Stellen stets zu beachten, daß die ltp an die Stelle der exceptio annalis Italici contractus (s. Kaser, a.a.O. 392 Anm. 45) getreten sein könnte. Das ist etwa für Paul. D. 44.3.12 [vgl. den Wechsel von praescriptio und exceptio; s. auch Beseler, SZ 44 (1924) 386 f.] und für Ulp. D. 44.3.5.1 [s. auch Lenel, SZ 27 (1906) 71 ff.] zu vermuten.

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  87. So BGU I 267 und Pap. Straßburg 22. Z. 4 (ἔνευ τινὸς ἐμφισβητήσεως); vgl. auch „sine interpellatione“in CJ 7.33.1 (Septimius Severus), „possessio inconcussa sine controversia“in Diokl. CJ 7.35.4; vgl. im übrigen noch PSI XIII 1337 (250/60) Z. 10 ff.; Diokl. CJ 7.32.2; 7.33.2; PS 5.2.3 ff.; ausführlich dann in nachdiokletianischer Zeit CJ 7.32.10 (a. 314). Zum gleichen Problem beim status defunctorum vgl. Severus und Caracalla 7.21.2. Entscheidender Zeitpunkt dürfte ursprünglich die litis contestatio gewesen sein (s. Diokl. CJ 3.32.26; 7.33.10); später kommen auch andere Akte in Betracht; vgl. etwa Constantin CJ 3.19.2 [dazu D. Simon, SZ 83 (1966) 209 f. m. Lit.], Syrisch-römisches Rechtsbuch L 66 [dazu Selb, Zur Bedeutung des syr.-röm. Rechtsbuches (1964) 182]. Vgl. im übrigen auch Savigny, System V (1841) 316 ff.; Bruns(-Sachau), Syr.-röm. Rechtsbuch II (1880) 231 f.; sowie zur litis contestatio der Spätzeit Steinwenter, SZ 65 (1947) 95 m. Lit.

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  88. Vgl. auch Branca, Scritti Ferrini Milano I (1947) 178; zum justinianischen Recht (CJ 7.40.2) ders. a.a.O. 187 f.

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  89. Die sonst mögliche accessio temporis (s. nur Kaser, RPR I 357 f.; Partsch 46 ff.) ist hier ausgeschlossen.

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  90. S. Severus und Caracalla CJ 7.33.1; PS 5.2.5; vgl. auch den Pap. Berlin Inv. 16976/7 (allerdings wohl aus dem 5. Jh.), dazu Schubart, Festschr. Wenger II 182 ff.; Regler, T 20 (1952) 330 ff.

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  91. Der Angriff muß vom wahren Eigentümer ausgegangen sein; vgl. Wenger, a.a.O. 363, s. aber auch Partsch 36 ff.; Amelotti 190 ff.

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  92. Diese Regelung kommt im praktischen Ergebnis dem Satze: mala fides superveniens nocet nahe.

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  93. S. auch unten § 25.

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  94. Vgl. vor allem Kaser, RZP 385 ff. m. Lit.; Steinwenter, SZ 65 (1947) 98 ff.; zum Verhältnis von Paragraphe und praescriptio Paoli, Studi nel processo attico (1933) 117 ff.; s. auch H. J. Wolff, Eranion Maridakis I (1963) 102.

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  95. S. oben § 11; vgl. auch Amelotti 10, 188 ff.

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  96. So sehr deutlich Caracalla CJ 8.13.5:… aut, ut dicis, non causa cognita, sed praescrip-tione superatum esse constiterit.

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  97. S. Steinwenter, Festschr. Wenger I 187 f.; Kolitsch, SZ 76 (1959) 290 ff. Doch dürfte — wie vielleicht Pap. Columbia Inv. 181/2 [Arangio-Ruiz, FIRA III (Negotia) Nr. 101; a. 340] zeigt — die Praxis sich teilweise noch an das alte Verfahren gehalten haben. Ein deutliches Beispiel für die Entleerung des Begriffes ist aber Pap. Lips. 38 (a. 390; s. P. M. Meyer, Jur. Pap. Nr. 91) II 1 ff.; die beklagte Partei macht vor dem praeses der Thebais ganz generell paragraphai geltend, ohne sie näher zu spezifizieren; der praeses ordnet an, daß sie im Verfahren vor dem iudex pedaneus zu beachten seien. Hier wird das παραγράφεσϑαι. gleichsam zum allgemeinen Rechtsvorbehalt.

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  98. Zu den Prozeßeinreden im justinianischen Recht vgl. Ziletti, Studi sul processo civile giustinianeo (1965) 163 ff.

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  99. Vgl. auch Schönbauer, Anz. Wien 1964, 227.

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  100. S. Partsch 66 ff.; vgl. nur den Ausdruck opponi in Diokl. CJ 7.35.2. Das gleiche wird normalerweise auch von der Spätzeit gelten; vgl. etwa Pap. Rendel-Harris 160 Z. 9 (4. Jh.; allerdings wohl eher zur praescriptio rei iudicatae); zum Pap. Columbia Inv. 181/2 s. unten Anm. 15 u. § 24 Anm. 41.

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  101. S. nur Kaser, RZP 193.

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  102. Selbstverständlich abgesehen von den Fällen, in denen er mit der praescriptio repliziert s. u. Anm. 10). Immerhin gibt es wohl auch Ausnahmefälle, bei denen der Kläger gegen sich selbst praeskribiert. So bringt der Rhetor Heliodor (s. Philostr., vita soph. 2.32.626) gegen sein eigenes Auftreten für die Kläger vor Caracalla eine Paragraphe des Inhalts vor, daß sein Mitrhetor nicht anwesend, er selber nicht präpariert sei.

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  103. SB 8246, Arangio-Ruiz, FIRA III (Negotia) 101; vgl. dazu Amelotti 197 Anm. 270.

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  104. Anders liegt der Fall in Marcian D. 40.15.1.4: Si quidem in deteriorem condicionem quis statum retractaret, secundum ea quae dixi praescribendum est. quid ergo si in meliorem? veluti pro servo libertus dicitur: quare non admittatur? quid enim si servus quis dicatur quasi ex an cilla natus, quae ante quinquennium mortua est? quare non liceat probare liberam fuisse? hoc enim et pro mortua est. et Marcellus libro quinto de officio consulis scripsit posse: ego quoque in auditorio publico idem secutus sum. Hier wird bei einem Prozeß de statu defunctorum ausnahmsweise die praescriptio nicht gewährt, da durch den Prozeß der status nicht verschlechtert, sondern gebessert werden soll. Im Gegensatz zu den Normalfällen würde hier der die servitus behauptende Kläger die praescriptio erheben, während der Beklagte seinen freien status durch den Nachweis der Freiheit seiner Mutter zu erweisen versucht. Wenn auch die Möglichkeit der Geltendmachung der praescriptio (durch Einengung ihres Wirkungsbereiches) abgelehnt wird, so zeigt doch die Argumentation, daß ihre Geltendmachung im Prozeß nicht allein dem Beklagten vorbehalten ist, sondern — im Wege der Replik — auch dem Kläger zustehen kann.

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  105. S. dazu auch unten § 24.

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  106. Vgl. Kolitsch, a.a.O.

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  107. Emptor bona fide contra praesentem decennii praescriptione, cuius initio contestationem haberi sufficit, posteaquam suam impleverit intentionem petitor, adhibita probatione iustae possessionis defensus absolvi recte postulat.

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  108. Si quidem intentionem actoris probatione deficere confidis, nulla tibi defensio necessaria est. si vero de hac confitendo exceptione te munitum adseveres, de hac tantum agi convenu. nam si etiam de intentione dubitas, habita de exceptione contestatione tunc demum, cum intentionem secundum adseverationem suam petitor probaverit, huic esse locum monstrari convenit.

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  109. Auch in dem häufig genannten Pap. Columbia Inv. 181/2 wird die longissimi temporis praescriptio im Verfahren vor dem iudex pedaneus — allerdings bereits an dessen Beginn -erhoben. Ob sie schon vor dem Statthalter angemeldet worden war, läßt sich nicht feststellen. Ihre Prüfung erfolgte jedenfalls erst in der Verhandlung zur Sache, vielleicht aber schon vor vollständiger Verlesung der Klagschrift (?).

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  110. Vgl. Diokl. CJ 7.33.10 und 3.32.26.

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  111. Vgl. Marc. D. 48.17.3: Quamcumque enim quaestionem apud fiscum, si non alia sit propria praescriptio, viginti annorum silentio praescribi divi principes voluerunt. S. auch Call. D. 49.14.1.5; zur Iniurienklage CJ 9.35.5 (a. 290).

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  112. Vgl. etwa Amelotti 195 ff.; Kaser, RPR I 357; II 204; aus der älteren Lit. vor allem Savigny, System V (1841) 366 ff.

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  113. Vgl. nochmals die rhetorische Statuslehre; dort hatte der Einwand folgende Form: Feci vel non feci, sed actio non iure intenditur (s. Quint. 3.6.68; Lausberg, Rhetorik I § 90).

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  114. Auch an eine Klage aus besserem Besitz (actio Publiciana) wäre zu denken. Allerdings ist zu beachten, daß es hier um Provinzialrecht geht (s. dazu im folgenden). — Die Frage der Beweislast bei der rei vindicatio und der actio Publiciana wurde in letzter Zeit viel diskutiert; vgl. nur Kiefner, SZ 81 (1964) 213; Feenstra, Mél. Meylan (1963) 91 ff.; Wubbe, RIDA 8 (1961) 417 ff.; Sturm, RIDA 3. S. 9 (1962) 357 ff. — Doch wird die Beweislast im klassischen Kognitionsverfahren im allgemeinen noch recht elastisch gehandhabt worden sein, wenn sich auch gewisse Tendenzen zur Regelbildung zeigen; s. nur Kaser, RZP 290 m. Lit.; vor allem Levy, Iura 3 (1952) 172 ff. — Auf den möglichen Zusammenhang der Entwicklung der ltp mit der Beweislastregelung hat in der Diskussion mit Recht Herr Kollege Kiefner hingewiesen.

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  115. Es darf hier nochmals auf den Hermias-Prozeß aus ptolemäischer Zeit verwiesen werden (vgl. oben § 3). Nach 88 Jahren konnte der Kläger praktisch sein Eigentum nicht mehr beweisen. Ähnliches dürfte für den Fall gelten, in dem ein langjähriger Besitzer die aus seinem Besitze gekommene Sache wieder herausverlangt. Vgl. auch für die Spätzeit CJ 7.32.10 (a. 314) und CT 4.11.2 (a. 394; zur actio personalis).

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  116. Anders Wenger, Hist. Jahrb. d. Görres-Gesellsch. 60 (1940) 360.

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  117. BGU I 267, Pap. Straßburg 22.

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  118. S. dazu Kaser, RPR I 393.

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  119. Der letzte, hier nicht weiter interessierende Teil über das Fischereirecht wird — mit entgegengesetzter Entscheidung — in Marc. D. 44.3.7 wiederholt: Si quisquam in fluminis publici deverticulo solus pluribus annis piscatus sit, alteram eodem iure uti prohibet. Wie ein Vergleich der beiden Texte ergibt, ist die Antinomie vermutlich auf ein ungeschicktes Excerpt zurückzuführen, bei dem die in dem Satze vor dem zu negierenden Satze stehende Negation (concedi non solet) durch die Isolierung des zweiten Satzes weggefallen ist. Zur Stelle auch Bonfante, Corso II 1 (19662) 99 f.

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  120. Vielleicht Interdiktenverfahren; s. D. 43.7 ff.; vgl. hierzu aber auch Partsch 24 ff.

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  121. CJ 7.39.8 pr.: Si quis emptionis vel donationis vel alterius cuiuscumque contractus titulo rem aliquam bona fide per decern vel viginti annos possedent et longi temporis exceptio-nem contra dominos eius vel creditores hypothecam eius praetendentes sibi adquisierit posteaque fortuito casu possessionem eius rei perdiderit, posse eium etiam actionem ad vindicandam eandem rem habere sancimus. hoc enim et veteres leges, si quis eas recto inspexerit, sanciebant. — Vgl. hierzu auch Peters, SZ 33 (1912) 599. — Möglicherweise spiegelt die Konstitution eine klassische Streitfrage wider.

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  122. S. nochmals Levy, BIDR 51/52 (1948) 352 ff.

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  123. Vgl. die Lit. oben § 14 Anm. 1. Vgl. auch die Lit. zu den agri vectigales; s. etwa Lanfranchi, Studi sulPager vectigalis II (1939) 162 ff.; Wieacker, SZ 60 (1940) 272 ff.; Bove, Ricerche sugli agri vectigales (1960) 161 ff. — Für mobilia fehlen uns die Quellen. Das ist verständlich, da die wenige Jahre nach Entstehung der ltp erlassene CA hier Sonderregelungen für die Peregrinen wenigstens insoweit überflüssig machte, als sich jetzt eine „peregrine“rei vindicatio erübrigte. Im übrigen dürfte im Formularprozeß unter Peregrinen ähnliches wie für Grundstücke gegolten haben.

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  124. Vgl. nur Kaser, RZP 119 f. m. Lit.

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  125. Zur Gerichtsverfassung Ägyptens s. Seidl, Labeo 11 (1965) 316 ff.; Wolff, T 34 (1966) 32 ff.; Humbert in Burdeau u. a., Aspects de l’Empire Romain (1964) 95 ff.

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  126. Die es bekanntlich nicht nur in den Provinzen gab.

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  127. Vgl. Lenel, EP3 186 ff.; s. zur Formel etwa auch Kaser, SZ 62 (1942) 79 Anm. 252 m. Lit.; Partsch, Schriftformel im römischen Provinzialprozesse, Diss.Breslau (1905) 105; De Martino, Storia IV 2,796 m. Lit.

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  128. Wahrscheinlich bezieht sich die Stelle nur auf die im Text vorher genannten agri colonici stipendiant; s. Grelle, Stipendium vel tributum (1963) 33 ff. Doch ist eine Analogie zu den normalen agri stipendiarii sicher möglich.

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  129. Riccobono, FIRA I (Leges) 19. S. dazu nur Kunkel, Festschr. Koschaker II (1939) 1 ff.; Kaser, SZ 83 (1966) 11 ff.; anders Lombardi, Dalla fides alla bona fides (1961) 203 ff.; Wieacker, SZ 80 (1963) 1 ff. Gerade die Parallele zur vindicatio ex aequo ist ein Indiz für die Richtigkeit der Ansicht Kunkels, daß die bona fides nicht nur die Bemessungsgrundlage ist.

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  130. Recht zweifelhaft ist vor allem, ob sich der Ausdruck ex aequo in der Formel befand; vgl. Lenel, a.a.O. 189 gegen Rudorff, De iurisdictione edictum (1869) § 63.

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  131. Ihre große Variabilität zeigen gerade auch die actiones utiles zur rei vindicatio; vgl. die Stellen bei Lenel, a.a.O., 186; von Mayr, SZ 26 (1905) 83 ff.; Kaser, RPR II 65, 214; ders. T 36 (1968) 41 ff. Gegen eine einheitliche Formel zum Schutze der Provinzialgrund-stücke wendet sich auch M. Weber, Röm. Agrargeschichte (1891) 216.

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  132. Vgl. Kaser, SZ 62 (1942) 56.

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  133. Vgl. nur D. Nörr, Imperium und Polis (1966) 30 ff. Es ist zu vermuten, daß auch bei den im Bereich einer „abhängigen Gemeinde“liegenden praedia stipendiaria vel tributaria der städtische Prozeß zugelassen war.

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  134. Es darf nicht ohne weiteres unterstellt werden, daß nach Ablauf der für die ltp festgesetzten Frist die jeweilige Variante der rei vindicatio galt; denn in welcher Weise der „Erwerb“durch die ltp geschützt wurde, ist gerade das thema probandum.

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  135. Si de vectigalibus aedibus non caveatur, mittendum in possessionem dicemus nec iuben-dum possidere (nec enim dominium capere possidendo potest), sed decernendum, ut eodem iure esset, quo foret is qui non caverat: post quod decretum vectigali actione uti poterit. — Es bleibe dahingestellt, ob es unter den agri vectigales auch eine Gruppe gab, die ersitzungsfähig war; so etwa Lanfranchi, a.a.O. 162 ff.; Bove, a.a.O. 161 ff.; anders wohl mit Recht Wieacker, SZ 60 (1940) 276.

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  136. 4.36; s. auch Siber, Röm. Recht II 94 Anm. 2.

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  137. Zum Text außer den Genannten Biondi, Servitù… 489.

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  138. Vgl. auch oben § 13 zum parallelen Problem bei der Unvordenklichkeit (vetustas) und zur lex Scribonia.

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  139. Vgl. die Lit. bei Bove, a.a.O. 29 ff., insbesondere die dort zitierten Schriften Solazzis. In Konsequenz seiner These, daß die agri vectigales der municipia ersitzungsfähig seien, bezieht Bove die Stelle auf die Ersitzung, während er das oben zitierte fr. 15.26 h.t. gegen seinen Wortlaut auf die agri vectigales des populus Romanus bezieht. Um dieses Ergebnis zu erreichen, ist er zu tiefen Eingriffen in den Text gezwungen. Auf diese Fragen kann hier nicht näher eingegangen werden. Doch scheint mir die dem Wortlaut folgende Interpretation wahrscheinlicher zu sein, daß in § 26 die usucapio schlechthin ausgeschlossen ist, während nach § 27 unter bestimmten Voraussetzungen die ltp gewährt wird. Vgl. auch Wieacker, a.a.O. 276. Es scheint auch nicht sinnlos zu sein, daß bei fehlender cautio damni infecti des Vectigalisten der Immitierte in das Recht des Vecti-galisten eintritt, während in dem Falle, daß die Gemeinde selbst die cautio nicht stellt, die ltp eingreift.

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  140. S. Levy, West Roman Vulgar Law (Property) (1951) 189 f.

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  141. Vgl. auch Gai D. 41.3.9, der die Ersitzbarkeit der res publicae civitatium ausschließt; s. dazu Grelle, a.a.O. 168 ff.

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  142. Vgl. auch Partsch, Schriftformel 108 f.

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  143. S. nur Biondi, a.a.O.; Wieacker, a.a.O. 275 (m. weit. Lit. und weit. Erklärungsversuchen); anders Bove, a.a.O. 163, der nach praediis „populi Romani vel Caesaris“ergänzt und in Konsequenz seiner Auffassung von der Ersitzungsfähigkeit gewisser Gemeindegrundstücke die Ersitzungsunfähigkeit allein auf Grundstücke des römischen Staates beschränkt; dagegen wohl mit Recht Mayer-Maly, Iura 13 (1962) 348.

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  144. Wenn man dieser Auffassung überhaupt zustimmen will, könnte es gleichgültig sein (im Verhältnis zu Dritten), ob die Frist der ltp schon abgelaufen ist oder nicht.

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  145. Vgl. nur Kaser, RZP 119 ff. m. reicher Lit.

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  146. S. Kaser, a.a.O. 123.

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  147. S. nur Kaser, a.a.O. 343 ff.

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  148. Vgl. auch Erman, SZ 11 (1890) 271.

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  149. Allerdings bedürfte das Eigentumsrecht in den Papyri einer besonderen Untersuchung. Vgl. nur Pap. Tebtunis 286 (a. 121/138!); Pap. Tebtunis 335 (3. Jh.); SB 5357 (5. Jh.); Pap. Oxyr. I 67 (a. 338). S. auch Taubenschlag, Law 231, sowie Lemosse, Travaux et Recherches de l’Institut de Droit Comparé Paris 22 (1963) 21 ff. (nicht gesehen); s. Iura 16 (1965) 497. Zur ägyptischen Bodenordnung allg. Tomsin, Actes Xe Congr. Intern. Pap., Warschau 1961 (1964) 81 ff.; zum Eigentum zuletzt Häge, Ehegüterrecht!. Verhältnisse in den Papyri (1968) 62 ff., 145 ff.

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  150. S. nur Kaser, RPR II 214.

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  151. Wie der Schutz vor dem Ablauf des tempus gestaltet war, läßt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Wahrscheinlich wurde dem Besitzer ein dem Rechtsgedanken der actio Publi-ciana entsprechender Schutz gewährt.

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  152. S. auch Partsch 86. Der bereits häufiger zitierte Pap. Columbia Inv. 181/2 [Arangio-Ruiz, FIRA III (Negotia) 101; SB 8246] vom Jahre 340 zeigt, daß die longissimi temporis praescriptio Konstantins und damit wohl auch die normale longi temporis praescriptio auch gegen den Besitzer geltend gemacht werden konnte. Spätestens in dieser Zeit ist die ltp somit Eigentumserwerbsgrund.

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  153. Dazu — allerdings mit anderen, wohl nicht haltbaren Gründen — auch Partsch 100 ff.

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  154. Weniger kennzeichnend ist die ursprüngliche Unanwendbarkeit der ltp auf die Erbschaftsklage (s. nur Diokl. CJ 7.34.4); denn die entsprechende Regelung der usucapio kann eigentlich nur als Rechtsversteinerung bezeichnet werden; dazu Mayer-Maly, RE IX A 1,1127 ff.

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  155. CJ 2.18.8; vgl. auch schon Pap. FV 7.

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  156. Vgl. etwa CJ 7.34.1 und Amelotti 213 f.

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  157. S. hierzu Amelotti 211 ff.; Kaser, RPR II 46 f.

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  158. Vgl. die immer noch lesenswerten Ausführungen Unterholzners, Die Lehre von der Verjährung durch fortgesetzten Besitz (1815) 3 ff., über die verschiedenen Formen des Verjährungsgedankens; s. auch Savigny, System V (1841) 265 ff.

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  159. Ein Beispiel hierfür ist der Textvergleich der Konstitutionen Gordians vom Oktober 238 CJ 3.32.4 und 2.52.3, die sich wohl ursprünglich auf denselben Fall bezogen. In der ersten Konstitution werden usucapio und ltp nebeneinander genannt, in der zweiten allein die usucapio. Doch ist es bei einer Interpolation nicht recht verständlich, warum in CJ 3.32.4, wo es deutlich um ein Grundstück geht, die usucapio stehen geblieben ist. Zur Stelle etwas anders Felgentraeger, Antikes Lösungsrecht (1933) 35.

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  160. Vgl. CJ 3.31.7 (dazu Kaser, RPR II 384 Anm. 8) sowie die der usucapio analoge Aufzählung der tituli in CJ 7.43.4; vgl. im übrigen auch PS 5.2.

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  161. Vgl. CJ 7.34.2, s. oben § 19.

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  162. Möglicherweise ging auch die Entwicklung, die zu einer possessio der Usufruktuare und ähnlicher dinglich Berechtigter führte, von einem zunächst rein prozessualen Schutz dieser Personen nach Analogie des Besitzschutzes (quasi possessio) aus; vgl. Sargenti, Scritti Ferrini Milano II (1947) 246.

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  163. S. Text oben § 20 Anm. 13; dazu Amelotti 244. Vgl. auch die Digesten-Titel 40.14 und 40.15.

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  164. Zu den möglichen Zwecken der ltp vgl. nur § 1 Anm. 10.

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  165. S. nur Amelotti 4; vgl. etwa auch den Hinweis auf die securitas bei Gord. CJ 4.52.1.

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  166. S. nur Wickert, RE XXII 2, 2095 ff.

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  167. Vgl. oben § 22. — Auf die entsprechende Frage bei der usucapio ist hier nicht einzugehen. Nach den Quellen nimmt bei ihr der Rechtssicherheitsgedanke eher die Idee der normativen Kraft des Faktischen an, d. h. nach einer bestimmten Zeit und unter bestimmten Voraussetzungen soll eine tatsächliche Lage auch rechtlich geschützt werden. Vgl. nur Gai. 2.44: Quod ideo receptum videtur, ne rerum dominia diutius in incerto essent, cum sufficeret domino ad inquirendum rem suam anni aut biennii spatium, quod tempus ad usucapionem possessori tributum est. Vgl. auch Gai. D. 41.3.1; Ner. D. 41.10.5; Cic. pro Caec. 26.74; s. dazu Mayer-Maly, Studi Betti III (1962) 460. Doch könnte auch die usucapio ursprünglich auf dem Verschweigungsgedanken beruht haben; s. nur Kaser, RPR I 118 und die Diskussion bei Mayer-Maly, SZ 78 (1961) 221 ff.

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  168. Vgl. auch H. J. Wolff, Eranion Maridakis I (1963) 103; Seidl, Ptol. Rechtsgeschichte (1962) 127.

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  169. Z. 12 und Z. 23.

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  170. S. oben §22.

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  171. Es wäre etwa an den Putativtitel zu denken, von dem es allerdings sehr zweifelhaft ist, ob er für die ltp jemals ausreichte; vgl. oben § 20.

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  172. Für die Auslegung des Verschweigens als stillschweigenden Verzichtes finden sich zumindest im Kerngebiet der ltp keine Andeutungen. Doch mag dieser Gedanke sonst eine gewisse Rolle gespielt haben; s. etwa Pap. D. 23.3.69pr. Das dort — charakteristischerweise wieder von Papinian — genannte longum tempus ist nicht fixiert. Vgl. dazu und zu anderen Stellen, die auf den stillschweigenden Verzicht hinweisen könnten, Partsch 131.

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  173. Allerdings wohl nicht als hemmende, sondern als rechtszerstörende Verjährung; s. nur CJ 7.39.4.1 (a. 491); für die Vermischung beider Möglichkeiten durch Justinian spricht vor allem die exceptio per usucapionem inducta in CJ 5.12.30.2 (a. 529).

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Nörr, D. (1969). Die longi temporis praescriptio. In: Die Entstehung der longi temporis praescriptio. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 156. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98869-0_6

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