Zusammenfassung
Im vorhergehenden Abschnitt wurde der Versuch unternommen aufzuzeigen, welche Voraussetzungen von einer Rechnungsgröße zu erfüllen wären, damit sie in der Betriebswirtschaftslehre angewandt werden könnte. Es konnte gezeigt werden, daß man mit den verschiedenen im Rechnungswesen anzutreffenden sogenannten ‚Werten‘ nur auf Grund der Tatsache arbeiten kann, daß stets irgendwelche Geldbeträge ihr eigentliches Wesen ausmachen und das Geld diese Voraussetzungen erfüllt.
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Literatur
Zur Bedeutung des Geldes in der Betriebswirtschaftslehre bemerkt Rieger: „Solange in der Wirtschaft in Geld gerechnet wird, bleibt der Wissenschaft von der Wirtschaft nichts übrig, als auch in Geld zu rechnen. Dies bedeutet.. . nur die Anerkennung einer Tatsache.“ Rieger, Wilhelm: Schmalenbachs dynamische Bilanz, Stuttgart 1936, S. 136.
Diese Ansicht geht mit der von Erich Schäfer vertretenen konform, der auch im Gelde die betriebliche Recheneinheit schlechthin erkennt. Vgl.: Die Unternehmung, Bd. I, 2. A., a. a. O., S. 24 f.
Liefmann, Robert, Über das Wesen und Systematik der Betriebswirtschaftslehre. In: ZfB, 3. Jg. 1926, S.25.
Die im folgenden gemachten Ausführungen sind im Vergleich zu der äußerst umfangreichen vorhandenen Literatur sehr knapp und beschränken sich auf eine Wiedergabe der unser Problem unmittelbar berührenden Sentenzen. Dies darf aber nicht zu dem Eindruck führen, als ob sich in der subjektiven Wertlehre im Laufe der Zeit eine einheitliche Fortentwicklung ergeben hätte. In Wirklichkeit vollzog sich diese Entwicklung als Folge starker Gegensätze und dadurch induzierter Auseinandersetzungen. (Man denke z. ß. nur an den Gegensatz: Integrationstheorem [Böhm-Bawerk] — Multiplikationstheorem [Wieser].) Vgl. hierzu als jüngste umfangreiche deutschsprachige Publikation auf diesem Gebiet: Illy, Leo, Das Gesetz des Grenznutzens. Wien 1948.
Vgl. auch Morgenstern, Die drei Grundtypen, a. a. O., S. 14.
„Der Wert einer Gütereinheit ist gleich dem Grenznutzen, den dieses Gut erzielt. ‚Wert‘ und ‚Grenznutzen‘ sind demnach synonyme Ausdrücke...“ Morgenstern, Die drei Grundtypen, a. a. O., S. 9.
Vgl. Weiß, a. a. O., S. 1014.
Vgl. Weiß, a. a. O., S. 1008 f.
Mayer, Hans, Zur Frage der Rechenbarkeit des subjektiven Wertes. In: Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik. Festschrift für Alfred Amonn. Bern 1953, S. 60.
Vgl. Lederer, Emil, Aufriß der ökonomischen Theorie, 3. A., Tübingen 1931, S. 215.
Vgl. hierzu z. B. die Ansicht v. Wiesers, „Die primären Bedürfniswerte sind nicht rechenbar, denn sie können nicht auf ein gemeinschaftliches Maß gebracht werden, als dessen Vielfaches sie sich darstellen lassen, sie haben nicht extensive Zahlengröße, sondern sie haben Intensitätsgröße.“ In: Theorie der gesellschaftlichen Wirtschaft. Im GdS, 2. A., I. Abtlg., II. T., Tübingen 1924, S. 92.
Vgl. v. Stackelberg, Die Entwicklung, a. a. O., S. 5.
Vgl. v. Stackelberg, Die Entwicklung, a. a. O., S. 5.
„In den Ziffern der Preise, die sie [die Konsumenten] bewilligen, kommen die Schätzungen, die sie vornehmen, zu einem deutlich meßbaren Ausdruck... sie bezahlen und komputieren alle Stücke des Vorrates gleich hoch und bezahlen und komputieren keines höher als den Grenznutzen...“ v. Wieser, Theorie der gesellschaftlichen Wirtschaft, a. a. O., S. 68.
„Daher wird der Wert an dem auf diese “Weise erhaltenen Nutzenzuwachs gemessen.“ Wieser, Friedrich v., Die Theorie des Wertes, S. 54, in: Gesammelte Abhandlungen, hrsg. v. Friedrich v. Hayek, Tübingen 1929.
Rosenstein-Rodan, P. N., Artikel „Grenznutzen“ im HdwB. d. Staatsw., 4. A., Jena 1923/28, Bd. IV, S. 1205.
Lederer, Emil, Aufriß der ökonomischen Theorie, Tübingen 1931, S. 215.
Vgl. Myrdal, Gunnar, Das politische Element in der nationalökonomischen Doktrinbildung. Übers. von Mackenroth, Gerhard, Berlin 1932, S. 142.
Vgl. Weiß, a.a.O., S. 1009.
Myrdal, a. a. O., S. 142.
Back, Streit.. . a. a. O., S. 42.
Cassel, Gustav, Theoretische Sozialökonomie, 5. A., Leipzig 1932, S. 73.
Dies macht auch den Fall der Marshallschen ‚Konsumentenrente‘ problematisch, worauf besonders Cassel hingewiesen hat. Vgl. Cassel, Theoretische Sozialökonomie, 5. A., a. a. O., S. 75.
„Ein Nutzensystem eines Zeitpunktes ist nicht unabhängig davon, was in den vorhergehenden Zeitpunkten erworben werden konnte.“ Rittig, Gisbert, Die Indeterminiertheit des Preissystems. In: Jb. f. Soz. Wiss., Bd. 1, 1950, S. 227.
„Es muß also festgestellt werden, daß jedes Nutzensystem eines jeden Zeitpunktes bereits von der Vergangenheit gefärbt ist, gefärbt in dem Sinne, als seine Zusammensetzung nicht nur von absoluten (zeitfreien) Nutzenschätzungen bestimmt wird, insbesondere hinsichtlich der Nutzenintensität, hinsichtlich des Dringlichkeitsgrades.“ Rittig, a. a. O., S. 228.
Rittig, a.a. O., S. 228.
Mayer, a. a. O. (Zur Frage der Rechenharkeit), S. 70.
Vgl. Mayer, Hans, Zur Frage der Rechenbarkeit, S. 70 f. Erstmalig ist der Versuch der Einführung des Zeitmoments in die Wertlehre vom selben Verfasser vorgenommen worden durch den Aufsatz „Untersuchung zu dem Grundgesetz der wirtschaftlichen Wertrechnung.“ In: Z. f. Volksw. u. Soz. Pol., Bd. I u. II 1921–1922. Vgl. hierzu auch Morgenstern, Oskar, Das Zeitmoment in der Wertlehre. In: ZfN., Bd. V, 1934, S. 433–458, insbes. S. 433 f.
Es gibt noch eine Reihe weiterer Argumente gegen die Bestimmung des Wertes durch den Preis. Das wichtigste ist wohl die Tatsache, daß der Nutzen, der einem zu kaufenden Gut zugemessen wird, stets höher sein muß als sein Preis, da sonst der Tausch nicht zustande kommt.
Vgl. auch Myrdal, Politisches Element, a. a. O., S. 142.
Es sei bei der Prüfung dieser Frage davon abgesehen, daß gegen die Einweisung des Wertphänomens in die Psychologie vereinzelt heftige Kritik erhoben wurde, vor allem, da sich die überwiegende Zahl der Autoren für eine Behandlung dieser Frage, zumindest in ihren Wurzeln, durch die Psychologie aussprach. (Als Kritiker trat z. B. Heyde auf: „Der Psychologismus in der Wertlehre, d. h. die Anschauung, daß nur in den Grenzen der Psychologie eine Wertlehre lebensfähig sei, weil sie Psychisches behandele, ist ein Irrtum.“ Grundlegung, a. a. O., S. 52.)
„Die weitere Fortbildung der subjektiven Wertlehre rührt teilweise von Psychologen her; hervorzuheben sind die Schriften von ... [Meinong, Ehrenfeis, Dürr]“ Diebl, a. a. O., Einleitung S. 26.
Vgl. Kraft, a. a. O., S. 4.
Vgl. Kraft, a. a. O., S. 17.
Myrdal bezeichnet die subjektive Wertlehre als Stubengelehrtheit. „Wenn sie etwas über die Wirklichkeit haben sagen wollen, ist es nur ein populärpsychologischer Dilettantismus von höchst naiver Beschaffenheit geworden.“ Myrdal, a.a.O., S. 147.
Vgl. Myrdal, a. a. O., S. 147.
329a Scharfe Angriffe gegen die psychologische Basis der subjektivistischen Werttheorie richteten auch G. Mackenroth und G. Colm in ihren Diskussionsbeiträgen auf der Tagung des Vereins für Sozialpolitik 1932 in Dresden. Vgl. Teil II der „Probleme der Wertlehre“, Schr. d. Ver. f. Soz. Pol., Bd. 183.
Åkerman sagt hierzu, daß diese Konstruktion der subjektiven Wertlehre ein Versuch war, künftigen empirischen Resultaten der Psychologie mit deduktiven Annahmen vorzugreifen. Die erkenntnistheoretische Kritik habe festgestellt, daß es jedoch an ökonomischen und psychologischen Tatsachen mangele, um diese intuitiv geahnten Erklärungen stützen zu können. In: ZfN., Bd. II, 1931, S. 603 f.
Vgl. Kraft, a. a. O., S. 17 f.
Vgl. vor allem die Berichte Krafts in seinem hier zitierten Werk über seine eigenen Untersuchungen.
Aus dem Exkurs der Grenznutzler in die Psychologie läßt sich für uns jedoch eine wichtige Lehre ziehen: „Der einzige Weg, auf dem der Nationalökonom [wir können dies aber ebensogut auch auf den Betriebswirt ausdehnen, der sich mit diesen Fragen beschäftigt] seine Studien von der Wiederholung der Arbeit der Psychologen fernhalten kann, besteht darin, daß er seine Psychologie von denen holt, die auf diesem Gebiet spezialisiert sind.“ Clark, John, M. Maurice, Preface to Social Economics, New York 1936, S. 95.
Vgl. Weber Max, Die Grenznutzenlehre und das „psychophysische Grundgesetz“. In: Arch. f. Soz. Wiss. u. Soz. Pol., 27. Bd., 1908. Entnommen aus: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre. Tübingen 1922.
Nicklisch, Heinrich, Die Betriebswirtschaft, 7. A., a. a. O., S. 56 f., Fußnote.
Vgl. Rechner, Gustav Theodor, Die Tagesansicht gegenüber der Nachtansicht. Das Büchlein vom Leben nach dem Tode. Hrsg. u. eingel. v. Wilhelm Bölsche. Berlin 1918. Einleitung S. 10.
Vgl. Weber, a. a. O., S. 362 f.
Vgl. Weber, a. a. O., S. 362 f.
Vgl. Weber, a. a. O., S. 364.
«L’individu éprouvera un plaisir d’autant plus grand qu’il sera à une hauteur plus grande -; de deux combinaisons il préférera toujours celle qui est représentée par un point plus élevé de la colline.» Pareto, Vilfredo, Manuel d’économie politique. Trad. par Alfred Bonnet. Paris 1909, S. 171.
Pareto, a. a. O., S. 170.
Vgl. Mayer, Festschrift f. Amonn, a. a. O., S. 60.
Weiß, a. a. O., S. 1009.
Vgl. Hicks, J. R., Value and Capital, 2. A., Oxford 1946, S. 19.
v. Stackeiberg, Die Entwicklungsstufen ... a. a. O., S. 12 f.
v. Stackeiberg, Die Entwicklungsstufen .. a. a. O., S. 16.
Vgl. v. Stackeiberg, Die Entwicklungsstufen, a.a.O., S. 17.
Vgl. Rittig, a.a.O., S. 231.
Dies ist ähnlich dem Messen -der Wärme in der Physik durch die Höhe der Quecksilbersäule. Zwar ist diese für den naturwissenschaftlichen Bereich sehr geeignet, doch ist sie kein Maß für die Wärmeempfindung seitens des Menschen. (Vgl. Rittig, a. a. O., S. 231.)
Rittig, a. a. O., S. 240.
Rittig, a. a. O., S. 240.
Mayer, Zur Rechenbarkeit, a.a.O., S. 61.
Rittig, a. a. O., S. 244.
Vgl. hierzu auch Mayer, Zur Rechenbarkeit..., a. a. O., S. 61 f.
Auch gegen andere Prämissen wurden Einwendungen vorgebracht, so gegen die unendliche Variationsmöglichkeit der verschiedenen Güter in infinitesimalen Mengen, die grenzenlose Substituierbarkeit und die Ignorierung der Komplementarität. Vgl. hierzu auch Mayer, Zur Rechenbarkeit, a. a. O., S. 61 ff. Uns scheinen diese allerdings für die Modellkonstruktion nicht erheblich genug zu sein; zudem treffen sie unser Problem nur am Rande. Zu den Versuchen, wie sie z. B. bei Irving Fisher und Ragnar Frisch zu finden sind, auf statistischem Wege den Grenznutzen zu messen, sei auf die kurze, aber sehr gehaltvolle Zusammenfassung in Wilhelm Krelles Theorie wirtschaftlicher Verhaltensweisen (Meisenheim u. Wien, 1953, S. 30 ff.) verwiesen. „Der Grundgedanke bei allen Methoden kommt am klarsten bei der ,Isoquantenmethode‘ von Ragnar Frisch zum Ausdruck. Man untersucht Haushaltsbudgets von Haushalten verschiedener Einkommenshöhe über eine gewisse Zeit und stellt bei jedem die gekaufte Menge einer Ware in Abhängigkeit vom Preis fest. Trägt man das Ergebnis in ein Koordinatensystem ein, auf dessen Abszisse die reziproken Preise und auf dessen Ordinate die Einkommenshöhe abgetragen ist, und verbindet die Punkte der gleichen gekauften Menge, so erhält man eine Kurvenschar ähnlich den üblichen Indifferenzkurven, die Ragnar Frisch ‚Isoquanten‘ nennt. Jeder Isoquantenpunkt zeigt an, welche Einkommens- und Preishöhe gegeben sein muß, damit die bestimmte Menge eines Gutes gekauft wird. Jede Isoquante wird nun als Grenznutzenkurve des Geldes in bezug auf diese Ware angesehen. -“ (Krelle, a. a. O., S. 31.) Diese Versuche haben eine große Ähnlichkeit mit den Ansätzen zur Wertquantifizierung durch den Preis. Es handelt sich dabei um ex-post vorgenommene Zuweisungen von Quanten (Preisen), wobei von einer Intensitätsmessung nicht die Rede sein kann. Die Kritik an der Wertquantifizierung durch den Preis greift auch hier durch.
Zum Begriff ,Lust‘ vgl. S. 53.
Wenn an dieser Stelle neben der Nutzenschätzung auch immer das Prinzip der Nutzenmaximierung als gleichlaufend angenommen wird, so liegt das daran, daß eine Verquickung der Tatsache des reinen Nutzenschätzens mit irgendeinem, das Wirtschaften ordnenden Prinzip gar nicht zu vermeiden ist, will man in diesem Wirtschaften eine sinnvolle Tätigkeit erblicken. Das wirtschaftliche Prinzip, mag es optimale technische Effizienz, Gewinnmaximierung oder Nutzenmaximierung sein, enthält den Maßstab für die Wirksamkeit des Handelns. Edgeworth und Pareto, wohl aber auch schon die Grenznutzenschule, hatten für das Individuum das Prinzip der Nutzenmaximierung als gültig erachtet; bei all ihren Überlegungen hinsichtlich des wirtschaftlichen Handelns des Individuums steht also im Hintergrund die Annahme, daß es stets sein Tätigwerden so ausrichten wird, daß dabei ein Maximum an Nutzen herauskommt.
„Daß jeder Mensch nach Lust zielt und Unlust meidet, ganz gleichgültig, ob wir Lust als Willensziel oder als Index für die Erreichung eines zielvollen Zustandes auffassen: das erfolgt aus der psychischen Erfahrung.“ Wyler, a.a.O., S. 351.
Vgl. auch Myrdal, a. a. O., S. 142.
Vgl. Koch, Helmut, Das Wirtsdiaftlichkeitsprinzip als betriebswirtschaftliche Maxime. In: ZfhF., NF.. 3. Jg. 1951, S. 160–170.
Falls ihn nicht sachlagische Überlegungen zu anderen Auffassungen bringen. Wie unterschiedlich die Auslegung des Gewinnbegriffes gehandhabt wird, beweist und zeigt die bereits erwähnte Arbeit von K. Hax, Der Gewinnbegriff... a. a. O.
Hervorzuheben ist hier auch die ähnliche Auffassung Polaks, der auch das Postulat nach Vermehrung des im Betriebe eingesetzten Vermögens, ausgedrückt als geldmäßiger Überschuß, unterstellt. Vgl. Polak, a. a. O., S. 2 f.
„Die Maxime für das wirtschaftliche Handeln muß mit dem Rationalprinzip in Einklang stehen.“ Koch, a. a. O., S. 161.
Wieser, Gesammelte Abhandlungen, a. a. O., S. 76.
364a In letzter Zeit wurde und wird in der englischsprachigen Literatur ein in der „Theorie der Spiele“, vorgebrachter und wohl auf Morgenstern zurückgehender Ansatz zur Messung des Nutzens stark diskutiert. Eine eingehende Auseinandersetzung damit war hier nicht mehr möglich, soll aber in einer späteren Arbeit nachgeholt werden. Ziel dieses neuen Versuchs dürfte gewesen sein, der herrschenden Ansicht von der Unmeßbarkeit des Nutzens entgegenzutreten und vor allem die Theorie der Indifferenzkurven und verwandte Formen entbehrlich zu machen. Er geht davon aus, „daß man es immer mit erwartetem Nutzen zu tun hat [gesp. i. Orig.]“ (Morgenstern, Oskar, Die Theorie der Spiele und des wirtschaftlichen Verhailtens. In: Jb. f. Soz. Wiss. 1. Bd. 1950, S. 118). Nun sei es möglich, „ein strenges, axiomatisches System aufzustellen, das dieser Tatsache Rechnung trägt und diesen erwarteten Nutzen mit der Wahrscheinlichkeit der Erwartung verbindet. Die Axiome ... beruhen auf der Tatsache, 1. daß ein Individuum eine vollständige Ordnung seiner Bedürfnisse hat und 2., daß es imstande ist, eine Kombination von mindestens zwei Bedürfnissen sich vorzustellen. Auf dieser Grundlage kann man den Nutzen numerisch meßbar machen, d. h. bis auf eine lineare Transformation, und ohne Festlegung einer Null oder eines Maßstabes“. Ohne hierfür über ausreichende Argumente zu verfügen, scheint es uns doch, als wäre hier eine neue Art „Nutzen“ im Spiel, die nicht mehr viel gemein hat mit dem Nutzenbegriff der Grenznutzenschule — möglicherweise nur noch den Namen („The numbers assigned are said to be utilities [v. uns gesp.] because they are in the same order as the desirability of the distribution or outcome“, Kenneth J. Arrow, Alternative Approaches to the Theory of Choice in Risk-Taking Situations. In: Econometrica, 19. Bd. 1951, S. 425). Vielmehr dürfte es sich hier um Quantitäten rationaler Schätzung handeln, die eine Art Ersatz bilden für den Fall, wenn Erträge nicht in Geld ausgedrückt und übertragen werden können. Es wird hier noch die weitere Entwicklung der Diskussion abzuwarten sein. (Vgl. immerhin den interessanten Hinweis von C. F. Carter in: The Econ. J., Jg. 60 [1950], S. 101.) Mit der Gültigkeit der Spieltheorie wollen v. Neumann und Morgenstern die Richtigkeit dieser Hypothese jedenfalls nicht verbunden wissen: „Obwohl diese Fragen von erheblichem Interesse sind, spielen sie doch für unsere Theorie eine nur untergeordnete Rolle. Sollte die Meßbarkeit des Nutzens nicht akzeptiert werden, so würde das die Theorie der Spiele nicht sehr tief berühren.“ (Morgenstern, Die Theorie der Spiele, a. a. O., S. 119.)
Auch die von vielen geradezu als Sammelbecken von Werten aufgefaßte Bilanz stellt sich letzten Endes schlicht und einfach als eine „sich ausgleichende Zifferngegenüberstellung“ heraus, wie Walb sie charakterisiert. Vgl. Walb, Ernst, Die Erfolgsrechnung privater und öffentlicher Betriebe. Berlin 1926, S. 104.
Zu einer ähnlichen Feststellung kommt Kimmel, wenn er sagt: „Nach den bisherigen Ausführungen haben wir es in der Betriebswirtschaftslehre nicht mit Wert, sondern mit Wertgrößen [Schätzungsgrößen = Preise = Kosten] zu tun ... zuvor sei nochmals hervorgehoben, daß das Wort ,Wert‘ kein Hilfsmittel für die Lösung betrieblicher Aufgaben gibt; noch weniger sich für die Erklärung der Betriebsgeschehnisse eignet. Wir können deshalb und auch auf Grund der bisherigen Ausführungen dem Worte ,Wert‘ nicht die Bedeutung eines wirtschaftlichen Zweckbegriffes, noch weniger eines Grundbegriffes beimessen.“ Kimmel, a. a. O., S. 64. Allerdings kann sich Kimmel doch nicht ganz vom Ausdruck ‚Wert‘ trennen (siehe seine ,Wertgröße‘).
Vgl. Schäfer, Erich, Grundlagen der Marktforschung. Vorwort zur 3. Aufl., Köln und Opladen 1953: „In den betriebswirtschaftlichen Vorlesungen und aus der Literatur jener Zeit (Beginn der zwanziger Jahre) könnte man leicht den Eindruck gewinnen, daß der Betrieb ein relativ autonomes Gebilde ist, das seine Verhältnisse und Schicksale, kurzum seine Existenz, nach eigenen Gesetzen gestalten kann.“
Vgl. hierzu auch Diehl, Ausgewählte Lesestücke, a. a. O., S. 1: „Manche Werttheoretiker fassen das Wertproblem so allgemein auf, daß sie alle Wirtschaftsvorgänge unter dem Gesichtspunkte des Wertes betrachten, so daß der Wert für alle wirtschaftlichen Größenbestimmungen maßgebend wird.“
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Wittmann, W. (1956). Die Problematik der Wertquantifizierung. In: Der Wertbegriff in der Betriebswirtschaftslehre. Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98848-5_11
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