Zusammenfassung
Ein Überblick über die Entwicklung in den verschiedenen Industrieländern ließ erkennen, daß die Macht (Marktposition) der mittleren personengeprägten Unternehmen in der Wirtschaft im allgemeinen zurückgeht. Gleichzeitig aber nimmt, wie gezeigt, die Bedeutung der Funktion gerade dieser Unternehmungen zu. Wir haben also zwei einander widerstrebende Bewegungen festzustellen: die eine — Absinken der Macht; die andere — Steigerung der Funktionsbedeutung. In den einzelnen Ländern versucht man auf verschiedene Weise, die Position der mittleren personengeprägten Unternehmen zu stärken. Es mag häufig die richtige Erkenntnis zugrunde liegen, daß die mittleren Unternehmen ihre Funktion nur erfüllen können, wenn sie ihre Machtposition halten und ausbauen können. Die exogenen Schwierigkeiten spielen in dem einen Land eine größere, in dem anderen eine geringere Rolle. In manchen Ländern bestehen kaum exogene Schwierigkeiten; der Staat hat es verstanden, durch entsprechende Wirtschaftspolitik und Gesetzgebung gleiche Startbedingungen für institutionalisierte und mittlere personengeprägte Unternehmungen zu schaffen. Exogene Schwierigkeiten können beseitigt werden; ob es gelingt, ist mehr oder weniger eine politische Frage. Endogene Spannungen können nicht beseitigt, sondern nur überbrückt werden; dies ist vor allem Sache der Unternehmungen selbst, sei es für sich allein, sei es in Zusammenarbeit mit anderen oder Instituten und Verbänden. Die exogenen Schwierigkeiten aber verchaärfen die Spannungen und erschweren ihre Überbrückung.
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Literatur
D. Pohmer ist den Gründen nachgegangen, warum die Forschungsergebnisse, welche übereinstimmend die Allphasenumsatzsteuer als das Gleichgewicht in der Wirtschaft störend ablehnen, von der Praxis mißachtet werden; in: Die Neuordnung der Umsatzbesteuerung, Bonn 1960, S. 17ff.
Eine zusammenfassende kritische Darstellung findet sich u. a. in »Zur technischen Durchführbarkeit der Umsatzsteuerreformvorschläge«, hg. vom Bundesminister für Finanzen, Bonn 1960. Besonders sei verwiesen auf Vorschläge seitens der ASU, u. a.: D. Pohmer, Die Neuordnung der Umsatzbesteuerung, in der Schriftenreihe. Der selbständige Unternehmer, Heft 17, Bonn 1960; ferner: Die steuerliche Behandlung von personenbezogenen Kapitalgesellschaften, Gutachten, erstattet vom Institut »Finanzen und Steuern«, Bonn, im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer, Bonn 1957/58, Die ASU zur Wettbewerbsgesetzgebung, in: Die Aussprache, Februar 1962, Heft 2, S. 30. Daneben sind laufend einschlägige Aufsätze in der genannten Zeitschrift »Die Aussprache« erschienen.
Aus dem Vortrag »Ist eine Harmonisierung des Wettbewerbs und des Wettbewerbsrechtes im Gemeinsamen Markt möglich ?« Gehalten in der Fachtagung der Friedrich-Ebert-Stiftung, September 1962.
In den Länderberichten der erwähnten Gesamtdarstellung der U.N.I.C.E. ist auf ähnliche äußere Schwierigkeiten hingewiesen, wie sie sich aus unseren Untersuchungen ergeben. Im Schlußwort werden zusammenfassend vor allem folgende Maßnahmen empfohlen: »Zu den anzustrebenden Maßnahmen zählen vor allem der Ausbau der mittel- und langfristigen Kreditversorgung, die Verwirklichung einer die Kapitalbildung anregenden Steuerpolitik und nicht zuletzt eine Wettbewerbsordnung, die sinnvollen und unabweisbaren Formen der Zusammenarbeit zwischen kleineren Unternehmenseinheiten keine Hindernisse in den Weg legt.« (S. 133.)
Bericht über Änderungen des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen, Drucksache IV/617 22. 8. 1962.
A. Grübel, »Die Wettbewerbsregeln«, in: »Die Schweiz vor der Frage der Assoziation mit der EWG«, Schweizerisches Institut für Außenwirtschaft und Marktforschung der Handelshochschule St. Gallen, Zürich, 1962, S. 113.
Eine Regelung der Bekanntmachung der Jahresberichte (Textberichte) der mittleren Unternehmen in Analogie zu den Aktiengesellschaften käme hierbei u.a. in Betracht.
Karl Albrecht, Dem Mittelstand eine Chance, Frankfurt a.M. 1959, S. 25.
J. Winschuh, Das neue Unternehmerbild, Frankfurt a.M. 1954, S. 174.
A. F. Flender, Mehr Aktivität, in: Die Aussprache, Oktober 1961, S. 286.
Weil die subjektiven und objektiven Spannungen eng ineinandergreifen, werden wir auch bei Erörterung der objektiven Spannungen immer wieder auch auf subjektive zurückkommen müssen, z.B. bei Besprechung der unternehmensrechtlichen Gestaltung.
Typenvielfalt — Vorteil für den Betrieb ?, hg. vom Ausschuß Typenbeschränkung des RKW, Schriftenreihe Wirtschaftliche Programmgestaltung, Heft 1, Berlin 1960.
H. Weinholt, Typisierung von Konsumgütern, St. Gallen 1958, S. 32.
Sicherung des Marktanteiles für Mittel- und Kleinbetriebe, Bericht einer Berliner Studiengruppe über eine Reise in den Vereinigten Staaten von Amerika, RKW-Auslandsdienst, Heft 90, München 1959, S. 4.
Rationalisierung, Heft 1/1962.
Die private Unternehmung und ihre Betätigungsformen, VII. Band, Mannheim 1925.
R. Liefmann, Unternehmensformen, 2. Auflage, Stuttgart 1921.
Besprechung von Lehmann, Rechtsformen und Wirtschaftstypen der privaten Unternehmung, in: Schmollers Jahrbuch, 1926, S. 179ff.
J. Winschuh, Schicksal und Planung in der Unternehmernachfolge, in: »Der Volkswirt«, 10. Dezember 1955.
L’Usine Nouvelle, 9. Juni 1960, Quelques réflexions sur le Congrès des Jeunes Patrons.
Hans Jürgen Daheim, Die Vorstellungen vom Mittelstand, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 1960, S. 237ff.
Outlook for the small business, The Times, 11. Januar 1961.
M. Plum, Der fortschreitende Strukturwandel der Personalgesellschaft durch Vertragsgestaltung, in: »Hundert Jahre deutsches Rechtsleben«, 1960, 2. Band, Karlsruhe, S. 163.
Es ist nicht Aufgabe dieser Untersuchung, Anleitungen zu geben, wie im einzelnen der Vertrag gestaltet werden könnte. Als wichtige Arbeit auf diesem Gebiete sei genannt: Alexander Knurr, Hans H. Meyer-Mark und Hans Joachim Veith, Der Unternehmer und sein Nachfolger, Bericht von den Arbeitstagungen der ASU über Nachfolgeprobleme, Düsseldorf, Januar 1955, und München, November 1955, Bonn 1956.
C. A. Schleussner, Der Mittelbetrieb, Bonn 1954, S. 49.
A. Schmemann, 75 Jahre De Limon Fluhme & Co., 1872 bis 1947.
Jahresbericht 1. Mai 1960 bis 20. April 1961, S. 67.
E. Leihner, Entwicklung, Organisation, Arbeitsweise und Finanzierung des Betriebswirtschaftlichen Beratungsdienstes des Deutschen Einzelhandels, in: Internationales Gewerbearchiv, Juni 1960, S. 49.
Vgl. Advisory and Consultative Service for Distributive Trades, Advisory Services for Whole Salers and Retailers in Germany, European Productivity Agency, Heft 11, mit Aufsätzen von C. Frerich und E. Leihner.
Der Mittelbetrieb, hg. von der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer, Bonn 1954.
Finanzierung oder Managementausbildung?, in: Rationalisierung, September 1959.
B. K. Blount, London, Organisation der Forschung in Großbritannien, in: VDI-Zeitschrift, 1. Juli 1960, S. 767.
Prof. Dr.-Ing. S. Kiesskalt, Die angewandte Forschung im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen, in: Angewandte Forschung, 9. Jahrgang 1960, VIII, S. 23.
Besonders sei hier verwiesen auf den Bericht über das Zweite Europäische Regionalseminar, Mai/Juni 1961, »Leitung, Planung, Verwaltung der Forschung«, hg. von der OECD im Januar 1962. Mit der Situation in Deutschland befaßt sich R. Vieweg in dem Bericht IV, Berichte über den Stand der Forschung und ihrer Förderung in den deutschsprachigen Ländern, S. 27 ff.
J. Hennenhöfer, Pflege der angewandten Forschung innerhalb des Europäischen Wirtschaftsrates, in: VDI-Zeitschrift, Juli 1960, S. 781.
Prof. Dr.-Ing. habil. R. Heiss, Studie zur Lage der angewandten Forschung in der Bundesrepublik, VDI-Zeitschrift, Bd. 103 (1961), Nr. 32, S. 1591/94.
Prof. Dr. H. Jedsen-Marwedel, Angewandte Forschung als ökonomisches Prinzip, in: Angewandte Forschung und Wirtschaft, Partner im Fortschritt, 9. Jahrgang 1960, VIII, S. 48.
»Die Vermittlungsstelle verschaffte sich eine umfassende Übersicht über die Forschungsmöglichkeiten der Bundesrepublik. Den Kern ihrer Einrichtung bildet eine Forscher- und Institutskartei (2000 Forscher, 300 Institute). Die Vermittlungsstelle wurde inzwischen in ein besonderes Referat der Deutschen Forschungsgemeinschaft überführt und steht dort jedem Interessenten, auch aus dem Ausland, zur Vermittlung von Forschern zur Verfügung, die bereit sind, im Vertragswege Forschungsaufträge zu übernehmen. Die Stelle arbeitet gemeinnützig und erhebt keine Gebühren; ihre Kosten trägt nach wie vor der Stifterverband . . . «, G. Dahmke, Förderung der angewandten Forschung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, in: VDI-Zeitschrift, Juli 1960, S. 792.
Günter Peddinghaus, Beispiele unternehmerischer Gemeinschaftsarbeit, in: Die Aussprache, Oktober 1958, S. 353.
A. Jung, in: Rationalisierung, August 1959, S. 169ff.
Gemeinschaftsforschung in der Werkzeugindustrie, Industrieanzeiger vom 29. März 1960.
Vgl. die Broschüre ‚Institut für Lebensmitteltechnologie und Verpackung‘, München 1955, S. 12ff.
Prof. Dipl.-Ing. Sturtzel und Dr.-Ing. Graff, Die Versuchsanstalt für Binnenschiffsbau, Duisburg, in: Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen, hg. von Staatssekretär Prof. Leo Brandt, Nr. 211.
Vgl. Verein für technische Holzfragen, Braunschweig, Zehn Jahre Tätigkeit und Forschung, 1946–1957, Braunschweig, Verlag E. Appelhans & Co.
A. Schwarz, Forschung auf Vertragsbasis, in: Österreichische Chemikerzeitung, Heft 2/1961.
Sechs Jahre Betriebsberatungen, Erfahrungsbericht über die Entwicklung und den Stand der Betriebsberatungsarbeit im Einzelhandel, vorgelegt von der Betriebswirtschaftlichen Beratungsstelle für den Einzelhandel, Köln 1959, S. 3.
Vortrag vom 24. September 1959, als Manuskript vervielfältigt.
Günter Peddinghaus, Beispiele unternehmerischer Gemeinschaftsarbeit, in: »Die Aussprache«, Oktober 1958, S. 353.
A. Sölter, Industrieller Mittelstand und Kartellgesetz, Düsseldorf 1960, S. 11.
Es ist bezeichnend, daß in dem Werk von W. Flemming, »Wüste, Deiche und Turbinen«, Göttingen 1957, eine der Firmen der VAG besonders hervorgehoben ist und ihre Pionierleistungen anerkannt werden (a.a.O., S. 402).
Hierbei nahm man sich die Vereinigung in der Wollindustrie zum Vorbild. In diesem Wirtschaftszweig hatten sich zuerst einige Unternehmer zu einer Zusammenarbeit über die nationalen Grenzen hinaus bereitgefunden. Vgl. hierzu Ing. F. Wolff-Cammaerts, Zehn Jahre europäische Zusammenarbeit der Werkzeugmaschinenindustrien, in: Werkstatt und Betrieb, 1960, Heft 8, S. 673.
W. Pelletier, Delcredereverkehr, 4. Auflage, Frankfurt
Das Handbuch ist erschienen im Daco-Verlag, Stuttgart, 4. Auflage. Besonders sei verwiesen auf den einleitenden Aufsatz von Dr. Weinwurm-Wenkhoff, geschäftsführendem Präsidialmitglied der Internationalen Vereinigung der Textileinkaufs-verbände: Was ist bei der Aufnahme von Geschäftsbeziehungen mit Textileinkaufsverbänden zu beachten ?
In besonders einprägsamer Weise zeigt Terberger in einem Aufsatz »Beschlossenes — Erreichtes — Erstrebtes«, in: Zehn Jahre IVT, Sonderdruck aus der Textilzeitung vom 9. Oktober 1961, wie der einzelne Textilhändler auf verlorenem Posten stünde im Wettbewerb mit den großen Konzernen, sofern er nicht Anschluß an einen der Textileinkaufsverbände findet.
A. Koch, EZ-Textil als europäische Einkaufszentrale, in: Zehn Jahre IVT, a. a. O., S. 3.
Eine Maßnahme im Sinne der Gegenmacht des Handels besteht z.B. darin, daß den Herstellermarken die Organisationsmarken der Handelsvereinigungen entgegengestellt werden.
Aber auch hier hängt eben der Erfolg auf die Dauer von der Persönlichkeit des Unternehmers ab. Im Jahre 1953 z.B. wurde eine Exportgemeinschaft gegründet. Gegenstand des Unternehmens war der gemeinsame Vertrieb für Exportzwecke hergestellter Werkzeuge, Schneid- und Eisenwaren sowie verwandter Artikel. Im Jahre 1955 wurde bereits das Vergleichsverfahren angestrengt. Diese Verkaufsgemeinschaft GmbH war nicht darauf ausgerichtet, die Produktion zu spezialisieren, zu rationalisieren und die Qualität zu steigern, sondern einfach die Preise möglichst herunterzudrücken und dadurch sich am Markte durchzusetzen, ein Weg, der mit Sicherheit zum Zusammenbruch führen muß.
»Kapitalbedarf und Vermögensausstattung betrieblicher Arbeitsplätze«, Teil A: Arbeitsplätze in Leitung und Verwaltung, München 1958.
Beim Einzelhandel kommt hinzu, daß eine relativ geringe Abschreibungsmöglichkeit besteht, selbst wenn bei Modernisierungsaufwand größere Abschreibungsgrundlagen gegeben wären. Erschwerend können die hohen Auflagen zur Schaffung von Ein-stellplätzen für Kraftwagen hinzukommen.
K. Mellerowicz und H. Jonas, Die Bestimmungsfaktoren der Kreditfähigkeit, 2. Auflage, Berlin 1957.
Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen, 15. November 1958.
»Die Konzentration im Kreditgewerbe«, in: »Die Wirtschaftskonzentration in der Bundesrepublik«, Norddeutscher Rundfunk 1961, S. 22.
W. Baumann, Kredit-Garantiegemeinschaften für den ganzen Mittelstand, in: Sparkasse, Heft 8/1960.
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Bayer, H. (1963). Beseitigung der exogenen Schwierigkeiten und Überbrückung der endogenen Spannungen. In: Das mittlere personengeprägte Unternehmen als Wirtschaftsstabilisator. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 1173. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98823-2_4
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