Zusammenfassung
Wir sehen unsere Aufgabe nun darin, die invarianten Begriffe der Physik in ihrer Entwicklung herauszustellen und gleichzeitig zu zeigen, wie sich die Begriffe im Laufe der an die Erfahrung geknüpften Entwicklung mit neuem Inhalt erfüllen. Wir wollen also an einzelnen Beispielen zeigen, wie diese Verknüpfung invarianter und neuerstehender Begriffe sich auswirkt. Wir sahen Begriffe als Zeichen an, die physikalischen Gegenständen zugeordnet werden. Zuordnen setzt eine Ordnung voraus, und in der Tat ist ohne solche grundlegende Voraussetzung einer Ordnung das Naturgeschehen überhaupt nicht zu begreifen. Wir haben auch bereits die elementaren physikalischen Begriffe der Länge, der Zeit und der Masse, wie sie die klassische Physik anwandte, kennengelernt. Länge ist nun ein räumlicher Begriff und setzt als solcher den Raum voraus; das Zeitmaß setzt ebenso „die Zeit“ voraus; Raum und Zeit sind also, ganz allgemein gesprochen, Ordnungssysteme, und es bleibt der physikalischen Erfahrung überlassen, ihre Erscheinungen in Raum und Zeit einzuordnen. Es ist ja bekannt, daß die klassische Physik seit Newton in Raum und Zeit absolute Wesenheiten sah, die sie ihrem Naturbilde zugrunde legte. Wir haben hier nicht auf die Frage einzugehen, was Raum und Zeit philosophisch sind, uns genügt, zu wissen, daß alle physikalischen Messungen in Raum und Zeit erfolgen und insofern können sie allerdings als Invarianten der Erfahrung betrachtet werden.
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© 1949 Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig
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von Strauss, L., Torney (1949). Die Ordnungsschemata von Raum und Zeit in der physikalischen Begriffsbildung. In: Der Wandel in der Physikalischen Begriffsbildung. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98654-2_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-98654-2_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-98027-4
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