Zusammenfassung
Keine Analyse der Wahl zum zweiten Deutschen Bundestag kann auf eine Gegenüberstellung mit den vorausgegangenen Wahlen in Deutschland verzichten. Dabei erweist sich allerdings eine Beschränkung auf die Zeit nach 1945 aus mehreren Gründen als vorteilhaft. Ein Vergleich mit den Wahlen der Weimarer Republik würde zwar wertvolle Ansatzpunkte für die Deutung nicht nur zeitgebundener politischer Probleme liefern1 und wird auch in den folgenden Abschnitten an einigen Stellen vorgenommen; er ist aber nur sehr beschränkt durchführbar. Sicher wäre es reizvoll festzustellen, welcher Partei z. B. der deutsch-nationale oder gar der nationalsozialistische Wähler des Jahres 1932 nach über zwanzig Jahren bei den Bundestagswahlen seine Stimme gegeben hat. Eine Analyse, die sich vornehmlich auf das zur Verfügung stehende statistische Material stützt, stößt hier jedoch an eine Grenze. Sie kann nicht feststellen, wie der einzelne vor 1933 gewählt hat, und sie will sich nicht in Spekulationen und oberflächliche Interpretationen verlieren.
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Literatur
Vgl. Karl Dietrich Bracher, Die Auflösung der Weimarer Republik. Eine Studie zum Problem des Machtverfalls in der Demokratie (Schriften des Instituts für politische Wissenschaft, Bd. 4), Stuttgart-Düsseldorf 1955, S. 644 f.
Als einen interessanten Überblick über diese Problematik vgl. Sten S. Nilson, „Wahlsoziologische Probleme des Nationalsozialismus“, in: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, 110. Band, 2. Heft (1954), S. 279–311.
Vgl. Max Gustav Lange, „Betrachtungen zum neuen deutschen Parteiensystem“, in: Parteien in der Bundesrepublik. Studien zur Entwicklung der deutschen Parteien bis zur Bundestagswahl 1953 (Schriften des Instituts für politische Wissenschaft, Bd. 6), Stuttgart-Düsseldorf 1955, S. 493 f.
die Beiträge in Ossip K. Flechtheim, Die deutschen Parteien seit 1945. Quellen und Auszüge, Berlin-Köln 1955, S. 144–158
Sigmund Neumann, „Germany: Changing Patterns and Lasting Problems“, in: Modern Political Parties. Approaches to Comparative Politics, hrsgg. von Sigmund Neumann, Chicago (Ill.) 1956, S. 354–390, insbesondere S. 354 f.
Vgl. die entsprechenden Studien in: Parteien in der Bundesrepublik, a. a. O., passim.
Die Wahlen in den Stadt- und Landgemeinden der Sowjetzone fanden statt am 1. September 1946 (Land Sachsen), am 8. September 1946 (Land Thüringen, Provinz Sachsen) und am 15. September 1946 (Land Mecklenburg und Provinz Brandenburg); vgl. Die Wahlen in der Sowjetzone. Dokumente und Materialien, hrsgg. vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen, Bonn 1956, S. 9–16.
Dazu Stephanie Münke, Wahlkampf und Machtverschiebung. Geschichte und Analyse der Berliner Wahlen vom 3. Dezember 1950, Mitarbeit, Redaktion und Einleitung: A. R. L. Gurland (Schriften des Instituts für politische Wissenchaft, Bd. 1), Berlin 1952, S. 1–15.
Vgl. Die Wahlen in der Sowjetzone (Anm. 5); eine Spezialuntersuchung findet sich in Ernst Richert, „Aus der Praxis totalitärer Lenkung. Die politische Entwicklung im Kreis Schmalkalden 1945–1949“, in: Faktoren der Machtbildung. Wissenschaftliche Studien zur Politik, Mit Beiträgen von K. D. Bracher, Martin Drath, Otto Heinrich von der Gablentz, A. R. L. Gurland, Ernst Richert (Schriften des Instituts für politische Wissenschaft, Bd. 2), Berlin 1952, S. 162–187.
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Hirsch-Weber, W., Schütz, K. (1967). Allgemeine Gesichtspunkte bei der Analyse der Entwicklung bis 1953. In: Wähler und Gewählte. Schriften des Instituts für Politische Wissenschaft, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98557-6_6
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