Zusammenfassung
Weitblickende Persönlichkeiten warnten schon vor der Jahrhundertwende vor den Folgen der wirtschaftlichen Zerreißung Europas durch die nationalstaatliche Zoll- und Handelspolitik 24, 25, 26. Nach dem ersten Weltkrieg war Europa in eine noch größere Zahl Nationalstaaten gegliedert, und der Protektionismus steigerte sich. Die Einsicht in die Unerträglichkeit dieser Situation wuchs, allerdings auch die Skepsis, ob die nationalen Regierungen und Parlamente die Kraft zur Niederlegung der Handelsschranken aufbringen würden. Nach der Katastrophe des zweiten Weltkrieges befand sich Europa im Zustand eines wirtschaftlichen und sozialen Notstandsgebietes, das nur noch mit fremder Hilfe überleben konnte. Die Einsicht, daß die wirtschaftliche und soziale Zukunft Europas von seiner Fähigkeit abhing, einen europäischen Markt zu schaffen, wurde dadurch verstärkt, daß die amerikanische Hilfe an die Auflage geknüpft wurde, ein gemeinsam erarbeitetes Hilfsprogramm der Regierungen der Empfängerländer vorzulegen und der amerikanische Kongreß darüber hinaus den Wunsch äußerte, daß diese Zusammenarbeit zu einer wirtschaftlichen Integration mit dem Ziel einer politischen Einigung führen möge.
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Literatur
So warnt Friedrich List in: „Das nationale System der politischen Ökonomie“ sowohl vor der russischen Gefahr als auch vor der künftigen Konkurrenzkraft der Vereinigten Staaten.
V. Siemens, Werner: „Lebenserinnerungen“, Berlin, 1892, S. 194/195.
Vergleiche auch die Rede, in der Caprivi das System der mitteleuropäischen Handelsverträge im Deutschen Reichstag begründete. Auszug daraus in: Textbücher zu Studien über Wirtschaft und Staat, herausgegeben von Prof. Dr. Jastrow, Band I: Handelspolitik. Berlin, 1919, S. 61.
Hierzu Pegg, C. H.: „Die Résistance als Träger der europäischen Einigungs-
Hertensteiner Programm siehe: „Europa, Dokumente zur Frage der europäischen Einigung“, herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Bonn, 1953.
The European Movement and the Council of Europe“. published an behalf of the European Movement, London, 1950.
Programmatische Erklärungen und Verfassungsentwürfe der Europäischen Bewegung finden sich in: „Europa, Dokumente zur Frage der europäischen Einigung“, vgl. Anmerkung 28.
Das Memorandum vom 17. August 1948 und ein weiteres vom 23. November 1948 wurden abgedruckt in: „Europa, Dokumente zur Frage der europäischen Einigung“, ebd. S. 111 und S. 118.
Council of Europe — Consultative Assembly. First Session. 10. August-8. September 1949“. Document Working Papers, ebd. S. 101–131.
Siehe auch: „Robertson, A. H.: „The Council of Europe, its Structure, Functions and Achievements“. London, 1956, S. 84 ff.
Eine Parallele hierzu bildet die immer wieder aufgeworfene Frage der direkten Wahl der Berliner Bundestagsabgeordneten, solange diese in der Plenarversammlung des Deutschen Bundestags kein Stimmrecht ausüben können.
Vergleiche besonders PEP, a. a. O., S. 124/126.
Bereits in der ersten Plenarsitzung des Europarats im August 1949 wurde die Anregung gegeben, die anschließend im Ausschuß für Wirtschaftsfragen zu einem Vertragsentwurf „Ober die Schaffung europäischer Gesellschaften“ verarbeitet wurde. Vgl.: „Europarat und Schuman-Plan”. Presse-und Informationsabteilung des Europarats, Straßburg, 1952, S. 5.
Statut des Europarats siehe Quellenteil.
Protokoll der Grundsatzaussprache siehe Quellenteil.
Text des Mackay-Plans in der Übersetzung des Europa-Archivs siehe »Europa, Dokumente zur Frage der europäischen Einigung“, a. a. O., S. 213 ff.
Dem Siebener-Komitee gehörten an: Sir David Maxwell Fyfe (Groß-Britannien) — Foster (Groß-Britannien) — Azara (Italien) — Mackay (Groß-Britannien) —Georges Bohy (Belgien) — Mlle. M. A. M. Klomp6 (Niederlande) — Carlo Schmidt (Bundesrepublik) — Maurice Schuman (Frankreich).
Genauere Einzelheiten der Verhandlungen über den Mackay-Plan und eine Übersetzung des Textes des Entwurfs des Siebener-Komitees siehe Europa-Archiv vom 5. April 1951, 6. Jg., 7. Folge, S. 3839 ff.
Erklärung des britischen Außenministeriums vom 18. März 1952 und Memorandum der britischen Regierung (April 1952) siehe Quellenteil.
Eden, Anthony: The Memoirs of Sir Anthony Eden, London, 1960, S. 47/48.
Council of Europe, Consultative Assembly, 1952, Resolution No. 11.
Gutachten No. 3 siehe Quellenteil.
Text siehe Quellenteil.
Nutting, Anthony: “Europe will not wait”. London, 1960, S. 39 f f.
Nutting, a. a. O., S. 44.
Nutting, a. a. O., S. 45. — Daß Georges Bidault ein sehr strenggläubiger Anhänger der Supranationalität ist, bewies er schon bei den Vorverhandlungen über den Marshall-Plan. Siehe weiter unten.
Siehe: „Der Europäische Wirtschaftsrat — Handbuch 1956“. Herausgegeben vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit. 1956. ebd. S. 65.
Siehe Quellenteil.
Konventionen siehe unten S. 27 ff.
Der Straßburgplan. Veröffentlichg. d. Generalsekretariats des Europarats 1952, deutsche Übersetzung hgg. v. Bundesministerium für den Marshallplan, Bonn, 1953.
Vgl. Robertson, A. H., a. a. O., S. 122.
Der Straßburgplan, a. a. O., S. 10.
Special Report of OEEC on the Strasbourgplan, Paris, Mai 1954.
Einzelheiten über das Verfahren dargestellt in: „Conventions Européennes“. Direction de l’Information de Conseil de l’Europe, Strasbourg, 1956.
Eine Liste dieser Konventionen und ein Überblick über die jeweils verschiedene Zahl der Staaten, die sie ratifiziert haben, befindet sich im Quellenenteil.
Europa, Dokumente zur Frage der europäischen Einigung“, siehe Quellenteil.
Text siehe Völkerrechtliche Urkunden zur europäischen Friedensordnung seit 1945, herausgegeben vom Institut für Völkerrecht an der Universität Göttingen, Bonn, 1953, Nr. 24.
Text siehe Quellenteil.
Die Konvention gile in vollem Umfang in Belgien, der Bundesrepublink,Danemark,Irland,Island,Luxemburg und Osterreich.
Siehe Europa-Archiv vom 20. September 1955, S. 8234 ff.
Sonderversammlung für die Gründung einer Europäischen Politischen Gemeinschaft. Leitfaden und amtliche Dokumente des Verfassungsausschusses. Herausgegeben vom Sekretariat des Verfassungsausschusses, Paris, Januar—Februar 1953.
Vgl. auch: Robertson, A. H., a. a. O., S. 106 ff.
Bindschedler, a. a. O., S. 199.
Kraus, Herbert: „Probleme des europäischen Zusammenschlusses“, Beiheft zum Jahrbuch der Albertus-Universität Königsberg/Pr., XVI, Würzburg, 1956, S. 54.
PEP, a. a. O., S. 159.
Conseil de l’Europe. Direction de l’Information — 1P 1055: Debate on the Council of Europe in the House of Commons on February 8th 1957 (Reproduced from Hansard) S. 800.
Ober die Versuche, die Wirkungsmöglichkeiten des Europarats durch die Zusammenarbeit mit den nationalen Parlamenten zu verstärken, siehe Quellenteil.
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Reif, H. (1962). Der Europarat. In: Europäische Integration. Die Wissenschaft von der Politik, vol 11. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98520-0_2
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