Steuerliche Beurteilung von Leasingkontrakten

Zusammenfassung

Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit dem Einfluß von Steuern auf die Vorteilhaftigkeit der Leasingfinanzierung. In Kapitel 3.1. wird vorerst ein Altemativenvergleich zur Kreditfinanzierung vorgenommen. Dabei ist einerseits eine beteiligtenorientierte Betrachtung notwendig, da der Steuerstatus des Leasingnehmers entscheidend ist, und andererseits ist eine objektorientierte Betrachtung vorzunehmen, da beispielsweise nicht für alle Wirtschaftsgüter ein Investitionsfreibetrag in der gleichen Höhe geltend gemacht werden darf. Die vertragsorientierte Betrachtung ist bei einem Finanzierungs-Altemativenvergleich eher von untergeordneter Bedeutung, da hier von einem gegebenen Investitionsobjekt bzw. -programm ausgegangen wird und ‚nur‘ über die Finanzierung dieses Wirtschaftsgutes zu entscheiden ist. Abschließend wird in Kapitel 3.2. die Auswirkung einer (verzerrenden) Steuer auf die Gestaltung von Leasingverträgen untersucht. Hier steht eine vertrags- und eine beteiligtenorientierte Betrachtung im Vordergrund. Einerseits spielt die Vertragsdauer eine entscheidende Rolle, und andererseits ist der Steuerstatus — sowohl des Leasinggebers als auch der des Leasingnehmers — von wesentlicher Bedeutung. Die objektorientierte Betrachtung steht daher eher im Hintergrund; natürlich gibt es einen Zusammenhang zwischen bestimmten Objekten und der Vertragsdauer — jedoch ergibt es beispielsweise wenig Sinn, ein eher kurzlebiges Wirtschaftsgut über eine ‘unnatürlich‘ lange Nutzungsdauer zu leasen. Die vertragsorientierte Betrachtung ist deshalb von großer Bedeutung, da hier die Möglichkeit einer Einmalzahlung zu einem bestimmten Zeitpunkt — bei gleichzeitiger Verminderung der restlichen (konstanten) Leasingraten — zu einer steuer-optimalen Variante führen kann.