Zusammenfassung
Im Rahmen eines eigenen Entwicklungsansatzes von DSS wurden in Kap. 4.6.2 fünf Bewertungssituationen BS 1 bis BS 5 identifiziert, die in Abb. 5-1 in die zentralen Wirkungszusammenhänge für die Bewertung von DSS integriert sind.1 Aufbauend auf diesen Erkenntnissen ergeben sich drei zentrale und miteinander verbundene Problemstellungen, die im folgenden kurz erläutert werden und für die in diesem Kapitel anschließend eigene Lösungsansätze erarbeitet werden.
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Literatur
Ein Fehler ist nach DIN/ISO 8402 die Nichterfüllung einer festgelegten Norm (Kamiske, 1993, S. 27).
Vgl. in Kap. 2.2.1 die Ausführungen zu Entscheidungsproblemen und in Kap. 2.2.2 die Untergliederung des allgemeinen Problembegriffs von (Mintzberg et al., 1976, S. 251ff.) in Chancen, Probleme i.e.S. und Krisen.
Bei kontinuierlichen, d.h. stetigen Entscheidungsvariablen ist die Anzahl der Alternativen unendlich groß (Eisenführ/Weber, 1993, S. 18).
Synonyme sind Zielgrößenmatrix (Laux, 1991, S. 64) und Zielerreichungsmatrix (Zimmermann/Gutsche, 1991, S. 36 ).
Zur Reduzierung der Alternativenzahl kann auch die Formulierung von Anspruchsniveaus in den Zielvariablen notwendig sein (Eisenführ/Weber, 1993, S. 83). Dabei kann grundsätzlich zwischen konjunktivem und disjunktivem Vorgehen unterschieden werden (Zimmermann/Gutsche, 1991, S. 47f.). Da die Festsetzung und Variation von Anspruchsniveaus aber keinen formalisierten Prozeß mit überprüfbarer Rationalität darstellt (Eisenführ/Weber, 1993, S. 83) und damit kein normatives Verhalten bzw. Abweichungen davon bestimmt werden können, wird hier nur auf das Dominanzkriterium abgestellt.
Die hier für den Zielraum definierte Dominanz kann analog für den Nutzenraum definiert werden und auch dort eine Vorauswahl bewirken (Schneeweiß, 1991, S. 113).
Zu den Definitionen der entsprechenden Zustands-und Wahrscheinlichkeitsdominanz siehe u.a. (Bitz, 1981, S. 21ff.) und (Kruschwitz, 1993, S. 247f.).
Mit zunehmender Kriterienzahl steigt die zu erwartende Anzahl nicht dominierter Alternativen (Hwang/Yoon, 1981, S. 60).
Andere Präferenzen sind die Zeitpräferenz und die Risikopräferenz (Bamberg/Coenenberg, 1994, S. 27).
Werden mehrere Ziele gleichzeitig verfolgt, liegt ein Zielsystem vor (Schneeweiß, 1991, S. 58). Bei den Zielbeziehungen kann zwischen Komplementarität, Neutralität und Konflikt unterschieden werden (Mag, 1990, S. 32; Schneeweiß, 1991, S. 58f., Bamberg/Coenenberg, 1994, S. 46f.). Die jeweilige Ausprägung der Zielbeziehung ist kontextabhängig.
Nach (Bamberg/Baur, 1993, S. 83) sind relative Häufigkeiten dazu geeignet, Aufschluß über unbekannte Wahrscheinlichkeiten zu geben. Die Aussagekraft der relativen Häufigkeit über die Wahrscheinlichkeit nimmt bei Zufallsereignissen mit steigender Anzahl der Durchführungen zu. Zu den Problemen der Datenerhebung siehe Kap. 6. 1. 2.
Zu den “klassischen” Dominanzbegriffen der präskriptiven Entscheidungstheorie siehe u.a. (Bitz, 1981, S. 20ff.) und (Kruschwitz, 1993, S. 246ff.) sowie die Ausführungen zur Screening-Phase in Kap. 5.2.2.5. Die “klassische” (Zustands-)Dominanz impliziert, daß eine dominante Alternative auf jeden Fall zu einem besseren Ergebnis führt als eine von ihr dominierte Alternative. Interpretiert man die Phasen als Alternativen und die Fehlerumfänge als Konsequenzen, so ist dies hier nur gewährleistet, wenn der maximal mögliche Fehlerumfang einer Phase kleiner ist als der minimale Fehlerumfang einer anderen Phase. Deshalb wird hier zum Effektivitätsvergleich von zwei Prozeßphasen eine abgeschwächte “einfache” Phasendominanz eingeführt, die aber von der Formulierung her mit dem “klassischen” (Zustands-)Dominanzbegriff korrespondiert.
Die schwache Dominanz entspricht der Wahrscheinlichkeitsdominanz bei (Bitt, 1981, S. 22ff.) und (Kruschwitz, 1993, S. 247f.) sowie der stochastischen Dominanz bei (Eisenführ/Weber, 1993, S. 242ff.). Zur Kritik an der Wahrscheinlichkeitsdominanz siehe (Bitt, 1981, S. 24). Da die zuvor definierte einfache Phasendominanz die Wahrscheinlichkeitsdominanz offensichtlich impliziert, wird diese hier als schwache Phasendominanz bezeichnet. Zum Beweis, daß die schwache Phasendominanz die einfache Phasendominanz nicht impliziert, siehe Phase (1) und Phase (2) im folgenden Beispiel.
Bei der NWA i.e.S. werden die Zielgewichte meist pauschal bzw. “holistisch”, d.h. durch ganzheitliche Betrachtung eines Ziels in bezug auf alle anderen Ziele, bestimmt (Schneeweiß, 1991, S. 123). Vgl. dazu auch die Ausführungen in Kap. 4.5.3.
Zu anderen Verfahren der Zielgewichtung bei der MAUT siehe (von Nitzsch, 1992, S. 88ff.; Eisenführ/ Weber, 1993, S. 124ff.).
Zu weiteren Problemen, die bei der Anwendung des Trade-Off-Verfahrens auftreten können, vgl. (Eisenführ/Weber, 1993, S. 122).
Zur genauen Berechnung der Consistency Ratio siehe (Saaty, 1980, S. 21 und S. 182f.).
Fehlerbäume und die darauf basierende Fehierbaumanalyse werden hauptsächlich in technischen Risikoanalysen und Zuverlässigkeitsstudien von großtechnischen Systemen angewandt. Zur Methodik und zu den speziellen Anwendungsmöglichkeiten siehe u.a. (Pate-Cornell, 1984; Hauptmanns et al., 1987, S. 23ff.; Heinrich, 1992, S. 426ff.; EisenführNVeber, 1993, S. 26ff.).
Die Aussagen von (Witt, 1990, S. 444) bezüglich der Erlösabweichungsanalyse werden hier verallgemeinert dargestellt. Vgl. zur Abweichungsanalyse auch (Streitferdt, 1983 ).
Eine Übersicht Ober diese und andere einsetzbare Kreativitätstechniken geben (Kahle, 1990, S. 66ff.) und (Mag, 1995, S. 70ff.).
Die Begriffe “How-To-Achieve” und “Goal Seeking” werden in der Literatur und auch hier synonym verwandt. Vgl. dazu (Turban, 1988, S. 54f.) und (Vetschera, 1995, S. 40f.).
Bei der Anwendung der Wahrscheinlichkeitsdominanz können Risikoprofil(diagramm)e hilfreich sein (Bitz, 1981, S. 23).
In der Literatur werden konsistent reproduzierbare, systematische Abweichungen des realen vom präskriptiv “richtigen” Entscheidungsverhalten als “Biases” bezeichnet. Entsprechende Übersichten geben (Tversky/Kahnemann, 1974; Hogarth/Markidakis, 1981; Remus/Kottemann, 1986; Fraser et al., 1992).
Zu den einzelnen Entscheidungsverfahren vgl. Kap. 4.5.3 (Nutzwertanalyse) sowie u.a. (Hwang/Yoon, 1981) und (Lillich, 1992 ).
Eine entsprechende Software-Ubersicht geben (Golden et al., 1986), (Buede, 1992) und (von Nitzsch/ Schauff, 1995).
Zum Begriff der Bernoulli-Variable siehe (Bamberg/Baur, 1993, S. 100f.) und zur stochastischen Unabhängigkeit von Zufallsvariablen (Bamberg/Baur, 1993, S. 95). Bei den ODER-Verknüpfungen handelt es sich immer um ein “einschließendes” ODER.
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© 1996 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Walterscheid, H. (1996). Die entscheidungsprozeßorientierte Bewertung von DSS. In: Effektivität computergestützter Management-Entscheidungsprozesse. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97723-6_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97723-6_5
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-6325-1
Online ISBN: 978-3-322-97723-6
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