Zusammenfassung
Dieser Abschnitt soll aufzeigen, wie der Netzwerkansatz für einen Teilbereich der betriebswirtschaftlichen Theoriebildung, nämlich für die Organisationsforschung72 nutzbar gemacht werden kann. Einleitend dazu soll noch einmal an die obigen Ausführungen zu intraorganisatorischen Netzwerken erinnert werden. Dort wurde bereits konstatiert, dass Organisationen prinzipiell als Netzwerke von (vielfältigen73) Beziehungen der ihnen angehörigen Aktoren — Individuen (in diesem Fall kann von sozialen Netzwerken gesprochen werden) bzw. irgendwie gearteten Teileinheiten wie Abteilungen oder Tochtergesellschaften — betrachtet und beschrieben werden können: “In sum, the social network perspective views organizations as consisting of social units with relatively stable patterns of relationships over time.”74 bzw. “All organizations are in important respects social networks and need to be addressed and analyzed as such.”75 Dieser Ansatz wird im Folgenden als “network approach to organizations” bezeichnet werden.76
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Grundlegende Analyseeinheit und Bezugspunkt für die Theoriebildung innerhalb der Organisationsforschung ist die individuelle Organisation (oder Kategorie von Organisationen). Damit befindet sich die Organisationsforschung auf dem Meso-Niveau. Vgl. Mayntz (1992), S. 20.
Vgl. die Bemerkungen zu Kanteninhalten und dem Kantenmerkmal der Vielfältigkeit. Tichy/Tushman/Fombrun (1979), S. 509
Nohria (1992), S. 4
Diese Bezeichnung lehnt sich an eine Formulierung von Tichy/Fombrun (1979), S. 926 an, ist jedoch als Name für den behandelten Ansatz nicht etabliert.
Dennoch beschränken sich einige Autoren auf die Untersuchung von Organisationen als Kommunikationsnetzwerke. Vgl. beispielsweise Rogers/Agarwala-Rogers (1976); Rogers/Kincaid (1981).
Vgl. Kieser/Kubicek (1992), S. 5.
Zu Organisationsinstrumenten vgl. Thommen (1992), S. 158–161. Lincoln (1982), S. 8
Vgl. Katz/Kahn (1966), S. 48 und 80f; Rogers/Agarwala-Rogers (1976), S. 110f; Tichy/Fombrun (1979), S. 925f; Tichy (1981), S. 225–228; Lincoln (1982), S. 8–12; Monge/Eisenberg (1987), insb. S. 308f; Nohria (1992), S. 5; Ibarra (1992), S. 165–168; Krackhardt/Hanson (1993), S. 104f.
Vgl. Tichy/Fombrun (1979), S. 926; Kutschker/Schmid (1995), S. 14. Ähnlich argumentiert bereits Blau (1956), S. 45–52. Obwohl in der deutschsprachigen Literatur diese Strukturen häufig als “informal” bezeichnet werden (vgl. beispielsweise Thommen (1992), S. 144; Kutschker (1999c), S. 403), wird hier in Anlehnung an die Terminologie der Vertreter des “network approach to organizations” der Begriff “emergent” präferiert. Zur Vorstellung, dass Interaktionen, d.h. Handlungen Strukturen produzieren, sei auch auf die Strukturationstheorie von Giddens verwiesen. Vgl. dazu Fußnote 61.
Vgl. Boissevain (1974), S. 171 und 174; Monge/Eisenberg (1987), S. 312.
Vgl. beispielsweise Ranson/Hinings/Greenwood (1980), S. 2f; Lincoln (1982), S. 16–20; Jablin (1987), S. 413; Stevenson (1990), S. 113–115; Ibarra (1992), S. 166–170.
Nohria (1992), S. 5, Hervorhebung nicht im Original
Vgl. die unter Fußnote 81 angegebene Literatur.
Nohria (1992), S. 6; dabei ist klar, dass die Netzwerkposition bzw. Rolle nicht die einzige Erklärungsvariable für das Handeln der Aktoren ist. Vgl. auch Blau (1982), S. 278f.
Dies konstatiert bereits Blau (1956), S.57: “Some of the practices [darunter fasst Blau auch emergente Strukturen; Anm. d. Verf.) that emerge in the course of operations further the attainment of organizational objectives, while others hinder it.” Ebenso unterstreicht Thompson (1967), S. 7 die kritische Bedeutung der “informal organization” für den Fortbestand der Organisation.
Vgl. Lincoln (1982), S. 11, Ibarra (1992), S. 165f, Krackhardt/Hanson (1993), S. 104f.
Vgl. Kieser/Kubicek (1992), S. 67–74 und S. 175; Jablin (1987), S. 391–410.
Vgl. dazu und im Folgenden Tichy/Fombrun (1979), S. 924–927; Nohria (1992), S. 4–8.
Tichy/Fombrun (1979), S. 924, andere Hervorhebung im Original
Vgl. Kieser/Kubicek (1992), S. 23f.
Vgl. Kutschker/Schmid (1995), S. 14. Kutschker (1999c, S. 403) geht in Bezug darauf sogar so weit zu behaupten, daß in (fast) allen Organisationen formale Strukturen häufig “nur auf dem Papier” existieren.
Vgl. ähnlich bei Böttcher (1996), S. 98.
Vgl. Kutschker/Schmid (1995), S. 14.
Vgl. Tichy/Fombrun (1979), S. 924f.
Vgl. auch Schenk (1984), S. 247f.
Kieser/Kubicek (1992), S. 26, Hervorhebung im Original
Vgl. Tichy/Fombrun (1979), S. 951.
Dies trifft für den deutschsprachigen Raum in höherem Maße zu als für die angelsächsische “scientific community”. Als Beleg dafür mag das Fehlen des Ansatzes in den deutschsprachigen Standardwerken zur Organisationsforschung gelten. Vgl. exemplarisch Kieser/Kubicek (1992), Frese (2000), Laux/Liermann (1997), Schreyögg (1998), Bühner (1999).
Als Beispiele für eine praktische Anwendung des Ansatzes zur empirischen Untersuchung von Organisationen vgl. Rogers/Agarwala-Rogers (1976), 128–132; Krackhardt (1992), S. 220–237; Krackhardt/Hanson (1993), S. 106–109.
Dies geschieht ganz im Sinne Thorellis, der feststellt: “Probably the most salient part of the environment of any firm is other firms”, Thorelli (1986), S. 38.; Ahnlich bei Mayntz (1992), S. 19.
Vgl. DiMaggio/Powell (1983), S. 148.
Vgl. ursprünglich Adams (1980), S. 322–325.
Thorelli (1986), S. 38
Der Begriff “Interorganisationsansätze” charakterisiert im Folgenden die verschiedenen Ansätze innerhalb der Interorganisationsforschung. Der gelegentlich auch gebrauchte Begriff “Interorganisationstheorien” — vgl. beispielsweise Tröndle (1987), S. 27 — wird in der vorliegenden Arbeit gemieden, da die Auffassung vertreten wird, dass es sich hierbei nicht um ein ausreichend ausgearbeitetes Theoriegebilde handelt. Maßgeblich für die Begründung dieser Forschungsrichtung waren unter anderem die Beiträge von Evan (1966); Guetzkow (1966); Thompson (1967), insb. Kapitel 3; Whetten (1981).
Es sei darauf hingewiesen, dass dies eine durchaus idealisierte Vorstellung ist, da einschlägige Beiträge Interorganisationsforschung und interorganisatorische Netzwerkforschung meistens nicht klar voneinander abgrenzen, bzw. fließend von der einen in die andere übergehen.
“An organization-set consists of those organizations with which a focal organization has direct links. Usually the links are single-step ties, but indirect links can be considered by specifying how many steps removed an interacting organization can he from the central focal organization and still be treated as in the set.” Aldrich/ Whetten (1981), S. 386. Vgl. auch Evan (1966), S. 173–191.
Obwohl staatliche Behörden hier dem organization-set zugerechnet werden, um die Diversität desselben hervorzuheben, wird im Weiteren — wie bisher auch — darauf verzichtet, Organisationen außerhalb des Unternehmenssektors zu thematisieren. Mit Beziehungen sogenannter “non-profit organizations” zueinander befaßt sich ein eigenständiger Forschungsstrang innerhalb der Interorganisationsforschung, der von der hier referierten betriebswirtschaftlichen Perspektive klar zu trennen ist. Vgl. dazu die Anmerkungen und Literaturhinweise bei Barley et al. (1992), S. 312 und darüber hinaus Benson (1975), Provan (1983).
Barley et al. (1992), S. 312
Vgl. Sydow (1992a), S. 90. Diese Begrifflichkeiten haben bei Sydow jedoch eine leicht abweichende Bedeutung. Vgl. dazu die folgende Fußnote 113.
Schneider (1973), S. 40f. Dieser Ansicht schließt sich Tröndle (1987, S. 16) an. Eine weitere Abgrenzung der wirtschaftlichen Selbständigkeit bezieht sich auf die Freiheit zu unternehmerischen Entscheidungen im Allgemeinen; vgl. beispielsweise Sydow (1992a), S. 90. Diese Auslegung wäre deckungsgleich mit der Definition von Autonomie im Sinne dieser Arbeit. Wie im Rahmen der Diskussion über Interdependenz und Autonomie im Abschnitt 3.2.2.1.3 noch gezeigt wird, ist diese in Unternehmensnetzwerken durchaus eingeschränkt. Als Kriterium für die Eigenständigkeit einer Organisation soll deshalb im Folgenden lediglich die wirtschaftliche Selbständigkeit in ihrer engen Abgrenzung dienen (d.h. Entscheidungsfreiheit bezüglich der Zugehörigkeit zum Unternehmensnetzwerk).
Vgl. Tröndle (1987), S. 16; Sydow (1992a), S. 90; (2000), S. 169.
Thorelli (1986), S. 41. Thorelli stellt in diesem Beitrag explizit auf interorganisatorische Beziehungen ab.
Vgl. Böttcher (1996), S. 111. Sydow/Windeler (1994), S. 3 weisen darauf hin, daß auch Spezialfälle denkbar sind, in denen eine Beziehung erzwungen wird. In dem hier zugrundeliegenden Verständnis des Organisationsbegriffs (eigenständige Leitung, d.h. weitgehende Autonomie) dürften dies jedoch Ausnahmen sein.
Zu Covisint vgl. o.V. (2000), S. 15.
Vgl. Pennings (1981), S. 434; Bronder (1993), S. 66–69.
Pennings (1981), S. 434; Bronder (1993), S. 69f
Eine ähnliche, aber nicht deckungsgleiche Systematik bieten auch Klein (1995) bzw. Klein (1996) sowie Renz (1998).
Grandori/Soda beispielsweise halten die Diskussion über die Stellung von Netzwerken generell für metaphysisch und wenig nutzbringend. Vgl. Grandori/Soda (1995), S. 184.
Klein (1995), S. 325
Vgl. Webster (1992), S. 5–9; Sydow (1992a), S. 79; Klein (1996), S. 88f. Nach Hayek (1986, S. 57–79) handelt es sich bei einer solchen Evolution um einen Prozess, der spontane Ordnung als Ergebnis von “trial and error” hervorbringt.
Vgl. Thorelli (1986), S. 38; Jarillo (1990), S. 498; Powell (1990), S. 303; Loose/Sydow (1994), S. 161–166; Wurche (1994), S. 155f.
Jarillo (1990), S. 498
“In essence, the parties to a network agree to forego the right to pursue their own interests at the expense of others.” Powell (1990), S. 303. Vgl. auch Siebert (1991), S. 296.
Die Unterscheidung in explizit und implizit ist hier deshalb von Bedeutung, weil häufig, insbesondere in östlichen Kulturkreisen, nicht alle Verptlichtungen der Partner vertraglich festgehalten werden oder sich im Laufe einer Beziehung beidseitig akzeptierte und erwartete Verhaltensweisen etablieren, die nicht sogleich Gegenstand einer vertraglichen Bestätigung werden. Vgl. ähnlich bei Thorelli (1986), S. 41.
Vgl. Luhmann (1973), S. 1.
Thorelli (1986), S.38
Thorelli (1986), S. 41. Faktoren, die sich positiv auf die Vertrauensbildung auswirken, diskutiert Perrow (1992), S. 460f.
Vgl. Powell (1990), S. 303; Grabher (1993a), S. 8; Semlinger (1993a), S. 333f; Klein (1995), S. 333.
Vgl. Gouldner (1984), S. 47–53 und Grabher (1993a), S. B. Semlinger (1993a, S. 333) bezeichnet Reziprozität im Vergleich zur Aquivalenz deshalb auch als das “umfassendere” Prinzip.
Powell (1990), S. 303
Vgl. Thorelli (1986), S. 38; Powell (1990), S. 303; Grabher (1993a), S. 8f; Johanson/Mattsson (1994), S. 172; Hâkansson/Johanson (1993), S. 38–40; Grandori/Soda (1995), S. 184.
Fòrsgren/Johanson (1992), S. 6. Ahnliche Feststellungen machte bereits Emerson (1962), S. 31–43.
Autonomie ist nach Gouldner die Wahrscheinlichkeit, mit der eine Einheit die Trennung vom übergeordneten Gesamtsystem überleben könnte. Vgl. Gouldner (1984), S. 56. Autonomie wird hier jedoch in Bezug auf die Handlungsfreiheit und Selbstbestimmung der Einheit bzw. in systemtheoretischer Terminologie in Bezug auf ihre Handlungsunabhängigkeit vom Umsystem verstanden und unterscheidet sich daher auf den ersten Blick von der Autonomie im Sinne Gouldners. Selbstverständlich hat mangelnde Autonomie im Sinne Gouldners auch einen Verlust an Handlungsfreiheit zur Folge, so daß Gouldners Definition in der hier getroffenen enthalten ist. Seine Definition ist offenbar aus dem Grunde enger gefaßt, da eine Einschränkung der einer Einheit zur Verfügung stehenden Handlungsoptionen allein durch die Gefahr eines Untergangs der Einheit bei Ergreifen der auszuschließenden Handlungsoptionen verursacht wird. Tatsächlich sind jedoch auch andere Gründe für die Einschränkung von Handlungsfreiheiten denkbar, wie z.B. juristische/vertragliche Gründe, Marktgegebenheiten oder ein hierarchisches Uberordnungs-/Unterstellungsverhältnis. Autonomie wäre auch deckungsgleich mit wirtschaftlicher Selbständigkeit in seiner weiteren Auslegung (vgl. Fußnote 113)
Vgl. Tröndle (1987), S. 16f; Sydow (1992a), S. 90; Bellmann (1996), S. 28.
Vgl. Gouldner (1984), S. 56f; Tröndle (1987), S. 16 und 23; Powell (1990), S. 305; Bellmann (1996), S. 28. 139 Die Autonomie eines Aktors in einer Netzwerkbeziehung hängt maßgeblich von der Höhe der von ihm zu tragenden Kosten der Auflösung (“exit costs” inkl. der Abschreibung auf die getätigten, beziehungsspezifi- schen Investitionen d.h. der “sunk costs”) und der relativen Vorteilhaftigkeit (bzw. “Nachteilhaftigkeit”, geht man davon aus, daß Alternativen “second best” sind) der sich bietenden Alternativlösung(en) ab. Dass diese Faktoren für zwei Aktoren völlig gleichwertig sind, erscheint unwahrscheinlich.
Vgl. Oliver (1991), S. 945f.
Vgl. Boettcher (1974), S. 42; Tröndle (1987), S. 17; Sydow (1992a), S. 90.
Vgl. Küting (1983), S. 2.
Vgl. Mayntz (1992), S. 23f; Sydow (1992a), S. 86; Grabher (1993a), S. 9–11; Grabher (19936), S. 271f; Sydow/Windeler (1993), S. 193; Krüger (1993), S. 589f; Scheuplein (1998), S. 24; Schreyögg (1998), S. 283.
Weick (1982, S. 380) charakterisiert lose Kopplung allgemein wie folgt: “Loose coupling exists if A effects B (1) suddenly (rather than continuously), (2) occasionally (rather than constantly), (3) negligibly (rather than significantly), (4) indirectly (rather than directly) and eventually (rather than immediately).” Zu fester/ enger und loser Kopplung (loose coupling) vgl. außerdem Staehle (1991), S. 327–331; Krüger (1993), S. 585; Koob (2000), S. 100f.
Feste/enge Kopplung wird mit hierarchischen und bürokratischen Organisationen sowie im Produktionsbereich mit der Fließbandfertigung assoziiert. Lose Kopplung besteht dagegen bei dezentralen Organisationsformen und wird in der Produktion durch Konzepte tlexibler Gruppenarbeit, wie z.B. durch Fertigungsinseln umgesetzt.
Mayntz (1992), S. 24
Sydow (1992a), S. 86. Ähnlich bei Horstig (1993), S. 259.
Bühl (1987), S. 243
Mit Hilfe der Spieltheorie kann nachgewiesen werden, dass sich kooperative Arrangements in solchen Situationen etablieren werden. Dies setzt voraus, dass es sich wirklich um langfristige Beziehungen handelt (was Netzwerkbeziehungen per definitionem sind), also — in der Sprache der Spieltheorie — um wiederholte Spielzüge. Vgl. de Vries (1998), S. 78, der sich auf Untersuchungen von Axelrod (1984) bezieht.
Grandori/Soda (1995), S. I84f (Hervorhebung im Original). Vgl. auch Sydow (1992a), S. 79; Johanson/ Mattsson (1994), S. 171.
Vgl. Hamel/Doz/Prahalad (1989), S. 134.
Dieser Argumentation liegt implizit die Einsicht zugrunde, daß eine asymmetrische Verteilung von Autonomie (Eigenschaft des Aktors, d.h. des Netzwerkknotens) unmittelbar eine ebenso asymmetrische Verteilung von Macht/Einfluß (Inhalt der Beziehung, d.h. der Kante) zur Konsequenz hat.
Semlinger (1993a), S. 333–335
Vor diesem Hintergrund warnen einige Autoren explizit vor einer “naiven” oder “blauäugigen” Sicht der Interaktionen in Netzwerken. Vgl. Drumm (1996), S. 18; Reiss (1996), S. 203.
Bieber (1992), S. 288f (andere Hervorhebung im Original)
Vorerst sollen Kompetenzen mit Wissen oder Fähigkeiten gleichgesetzt werden. Eine ausführliche Erörterung des Begriffs findet sich in Abschnitt 4.2.3.3.2.
Hamel/Doz/Prahalad (1989), S. 134. Die Verfasser diskutieren in ihrem Beitrag “Collaborate with your competitors — and win” derartige Strategien der “competitive collaboration”.
Araujo/Mouzas (1997), S. 147. Zur komplementären Rolle von Kooperation und Wettbewerb in Netzwerken vgl. auch Pfeffer/Salancik (1978), S. 41; Antonelli (1992), S. 5; Grabher (1993a), S. 11; Bellmann/ Hippe (1995), S. 5f; Kutschker/Schmid (1995), S. 12; Hippe (1996), S. 26. Gerade in jüngster Zeit ist das Phänomen kooperativer Wettbewerbsbeziehungen (“Coopetition”) verstärkt untersucht worden. Vgl. stellvertretend Dowling/Lechner (1998), S. 86–102; Semlinger (2000), S. 126–155.
In Abgrenzung zur Neuen Institutionenökonomik auch: Moderne Institutionenökonomik. Erstere markiert dabei lediglich einen Teilbereich der (Modernen) Institutionenökonomik.
North (1990), S. 3. Vgl. auch Dietl (1993), S. 3; Richter (1994), S. 4; Williamson (1996a), S. 4f.
Unter expliziten Regelungen werden schriftlich exakt spezifizierte und formulierte (vertragliche) Vereinbarungen verstanden, wohingegen implizite Regelungen nicht-formal in dem Sinne sind, dass sie auf allen Akteuren bekannten und von ihnen einvernehmlich akzeptierten Regeln und Normen beruhen, die aber nicht schriftlich fixiert werden. Implizite Regelungen sind daher weit weniger spezifiziert, so dass Freiraume für opportunistisches Verhalten der Akteure entstehen, das rechtlich kaum sanktionierbar ist. Gegenseitiges Vertrauen ist hier von entscheidender Bedeutung. Vgl. dazu Picot/Reichwald/Wigand (1998), S. 54.
Vgl. Davis/North (1971, S. 6f): “An institutional arrangement is an arrangement between economic units that governs the ways in which these units can cooperate and/or compete.” Vgl. auch Picot (1982), S. 269; Picot/Reichwald/Wigand (1998), S. 35; Ebers/Gotsch (1999), S. 225. Zur Institutionenökonomik, auch institutionelle Ökonomie oder Institutionenökonomie genannt vgl. beispielsweise Picot (1991a), S. 144f; Richter (1991), S. 401f; Rau-Bredow (1992), S. 3–9; Richter/Furubotn (1996), insb S 33–38; Ebers/Gotsch (1999), S. 199.
Vgl. Padberg (2000), S. 23–28 und die dort angegebene Literatur, insb. Richter/Bindseil (1995), S. 132–140. 164 Williamson/Masten (1999; S. xi) stellen mit Blick auf die neoklassische Mikroökonomie fest: “The firm is more than a production function; it is also a governance structure.” Zum sogenannten Markt-Hierarchie- Paradigma vgl. auch Williamson (1975), S. 20–40; Picot/Dietl (1990), S. 178–180; Picot/Reichwald/Wigand (1998), S. 41. Die Diskussion der genannten Koordinationsformen reicht bis zu Coase (1937) zurück.
Vgl. die unmittelbar folgende Diskussion der vertraglichen Verankerung institutioneller Arrangements.
Vgl. Williamson (1975), S. xi; Williamson (1979), S. 247–253; Butler/Carney (1983), S. 223; Jarillo (1990), S. 497; Powell (1990), S. 302f; Klein (1995), S. 332f. Einige Autoren verwenden die Begriffe Koordinationsmechanismus und Kommunikationsmittel/-modus synonym, eingedenk der Tatsache, daß die Kommuni kation relevanter Informationen (Preise, Verhaltensvorgaben) Voraussetzung und Bestandteil der Koordination ökonomischer Aktivitäten ist.
Eine Einführung in die ökonomischen Vertragstheorie bieten Picot/Reichwald/Wigand (1998), S. 51–56.
Williamson (1993a), S. 44. Vgl. auch Williamson (19936), S. 17–22.
Picot/Reichwald/W igand (1998), S. 54
Die angesprochene Typologie von Verträgen wurde bereits von Macneil (1978) entwickelt und seitdem vielfach rezipiert bzw. weiterentwickelt. Vgl. dazu Williamson (1979), S. 235–238; Williamson (1985), S. 68–72; Macneil (1987), S. 272–290; Williamson (1991), S. 271–276; Picot/Dietl (1993), S. 314–316; Picot/ Reichwald/Wigand (1998), S. 51f; Padberg (2000), S. 45.
Vgl. auch Krebs/Rock (1994), S. 324. Zu einer Kritik der Institutionenökonomik, insb. des Transaktionskostenansatzes hinsichtlich seiner Tauglichkeit als konzeptionelle Grundlage für Überlegungen zu Unternehmensnetzwerken vgl. Klein (1996), S. 83f.
Vgl. auch Williamson (1991), S. 280: “Markets and hierarchies are polar modes.”
Thorelli (1986), S. 37. Auch wenn aus wirtschaftshistorischer Sicht intermediäre Koordinationsformen wie Auftragsfertigung oder passive Lohnveredelung kein neues Phänomen sind, findet die Existenz eines umfangreichen und ausdifferenzierten Spektrums erst in jüngster Zeit Erwähnung.
Zu den folgenden Begriffen der Internalisierung und Externalisierung vgl. Thorelli (1986), S. 44. Die Entscheidung über die interne (Eigenerstellung) oder externe (Fremdbezug) Ausführung einer Wertschöpfungsaktivität wird in der Literatur häufig unter der Überschrift “make or buy” thematisiert.
Riordan (1990), S. 94. Riordan spezifiziert weiter: “In this definition, a production process describes the technical relationships that map inputs into feasible outputs, and two production processes are successive if the output from one is an input into the other. A firm is a legal entity that owns assets, and enters into commercial and financial contracts.” [S. 94, andere Hervorhebung im Original]
Zur Externalisierung vgl. ausführlich Abschnitt 4.2.2.2.
Vgl. Thorelli (1986), S. 44.
Williamson (1991), S. 281
Vgl. Williamson (1985), S. 831. und Riordan/Williamson (1985), S. 376.
In der Tab. 2 repräsentiert ein “+” das schwache und ein “+ +” das starke Vorhandensein des jeweiligen Attributs. Eine “0” zeigt dessen Abwesenheit an.
Vgl. Siebert (1991), S. 293; Sydow (1992a), S. 103f; Ebers (1994), S. 30; Klein (1995), S. 327. Auch Williamson vertritt in anderen Beitragen eine kontinuierliche Dimensionalisierung; vgl. beispielsweise Williamson (1985), S. 16.
Vgl. Siebert (1991), S. 293.
Vgl. dazu und im Folgenden Siebert (1991), S. 293–298.
Vgl. auch das Exit/Voice-Konzept nach Hirschman, welches in Fußnote 190 thematisiert wird.
Vgl. dazu auch Etzioni (1994), S. 377f. Zur Einbettung ökonomischer Beziehungen in soziale und kulturelle Kontexte (“social embeddedness”) vgl. auch White (1981), S. 520f; Granovetter (1985), S. 487; Powell (1990), S. 299; Klein (1995), S. 343.
Vgl. Sydow (1992a), S. 98–100 und S. 103. Ähnlich argumentiert auch Powell (1990), S. 299f. Mit dieser Erkenntnis leistet Sydow quasi Schützenhilfe für die noch zu referierenden “markets as networks”-Position. Diese geht davon aus, dass Industriegütermärkte wegen der hohen Interaktionsintensität der Marktteilnehmer streng genommen nicht als Märkte, sondern als Netzwerke aufzufassen sind. Vgl. Abschnitt 3.4.2.
Sydow (1992a), S. 100, Hervorhebung im Original. In einem anderen Untersuchungskontext kommt Schubert (1994), S. 11f zum gleichen Schluß bezüglich der Nichtexistenz der “reinen” Formen. Schubert argumentiert dabei in einem weit gefaßten, soziologischen Rahmen und stellt ganz allgemein auf Steuerungsprinzipien und Regelungsmechanismen menschlichen Zusammenlebens ab, ohne in den ökonomischen Kontext vorzudringen.
Unter Polyzentrismus oder Polyzentrierung wird das Vorhandensein mehrerer Entscheidungs-oder Machtzentren in einem System verstanden. Vgl. dazu auch Abschnitt 3.3.1.
Diese Tatsache erschwert letzten Endes auch die Abgrenzung von Organisationen. Vgl. dazu Abschnitt 4.3.
Das Exit/Voice-Konzept geht auf Hirschmann (1970), S. 3f zurück und besagt, daß bei unzufriedenstellender Leistung des Transaktionspartners grundsätzlich zwei mögliche Reaktionsweisen/Sanktionen bestehen: die “Exit”-Option, d.h. der Abbruch der Transaktion/Beziehung sowie die “Voice’-Option, d.h. die gemeinsame Auseinandersetzung mit den Problemursachen und die Suche nach einer Lösung.
Vgl. Sydow (1992a), S. 100f.
Vgl. Rotering/Burger (1994), S. 107.
Der Begriff der Quasi-Unternehmung geht auf Eccles (1981) zurück, der diese Bezeichnung für empirisch beobachtete, netzwerkartige Koordinationsformen in der US-Bauindustrie verwendet. Selbstverständlich könnte alternativ auch von einem Quasi-Markt gesprochen werden.
Der Begriff der Quasi-Integration wurde nach dem Kenntnisstand des Verfassers erstmalig von Blois (1972) belegt.
Vgl. Sydow (1992a), S. 104f. Ähnlich wie Sydow argumentiert Ciborra (1992, S. 94–96), der Netzwerke als eine Kombination von “outbound manoeuvres” und “inbound manoeuvres” sieht.
Diese Ansicht Sydows äußert sich bereits in der Benennung des entsprechenden Kapitels seines Beitrags: “Theoretische Einfalt: der Transaktionskostenansatz”. Vgl. Sydow (1992a), S. 129–168. Erklärungsansätze der Entstehung von Unternehmensnetzwerken werden im Rahmen der vorliegenden Arbeit in Kapitel 4 referiert.
Sydows Bezeichnungen für die unterschiedlichen Vertragstypen weichen von den hier (unter Rückgriff auf das in Fußnote 170 angeführte Schrifttum) gewählten Termini ab. Statt “klassische Verträge” benutzt er “spot contracting”, statt “neoklassische Verträge” “relational/obligational contracting” und statt “relationale Verträge”, “employment relationship”. Auch hebt die Abbildung in ihrer ursprünglichen Form den Unterschied zwischen Quasi-Externalisierung/-Internalisierung und (vollständiger) Externalisierung/Internalisierung nicht hervor.
Vgl. auch Jarillo (1988), S. 32; Jarillo (1990), S. 497; Antonelli (1992), S. 21; Piore (1992), S. 443; Sydow (1992a), S. 102; Gerybadze (1995), S. 139. Vgl. auch Imai/Itami (1984), S. 286–290; Tröndle (1987), S. 2835; Ebers (1994), S. 28–30, die die intermediäre Koordinationsform allerdings nicht explizit mit “Netzwerk” benennen.
Williamson (1991), S. 294 700 Powell (1990), S. 298
Die Fragestellung, welche Koordinationsform als die “ursprüngliche” bzw. “natürliche” anzusehen ist, greift Piore (1992), S. 443 auf. Piore, der im Übrigen die intermediäre Position vertritt und dies mit dem für Netzwerke charakteristischen mittleren Grad an Integration begründet, hält Netzwerke für die “natural form of organization”. Dieser Frage soll hier nicht weiter nachgegangen werden.
Eine einleuchtende Begründung dessen vermag der Verfasser intuitiv auch nicht zu erkennen.
Powell (1990), beide Zitate S. 299
Powell (1990), S. 297–299. Ähnlich argumentiert Jarillo (1990), S. 497.
Powell (1990), S. 300–303
Zur Übersetzung der von Powell verwendeten Termini ins Deutsche vgl. Schubert (1994), S. 13.
Semlinger (1993a), S. 311
Vgl. Semlinger (1993a), S. 324–326.
Demnach ist mit Informationsdichte hier nicht die Verdichtung von unmittelbar transaktionsrelevanten Informationen gemeint. Diese werden im Marktmodell im Preis aggregiert.
Vgl. Semlinger (1993a), S. 326–328.
Semlinger (1993a), S. 328
An dieser Stelle, d.h. hinsichtlich der “funktionalen Lücke” und des Vermögens der Kooperation, diese zu schließen, ist Semlingers Argumentationsmuster nur schwer verständlich und läßt daher Raum für Interpretationen: Semlinger (1993a, S. 329t) selbst vollzieht einen Gedankengang Richardsons (1972) nach, demzufolge die übliche Aufgabe heutiger Unternehmen, stark komplementäre und dennoch heterogene Aktivitäten zu koordinieren, aufgrund der Informationsproblematik und transaktionsspezifischer Investitionen nicht von Markt oder Hierarchie, sondern nur durch Kooperation gelöst werden kann. Unterschiede zu der hier vertretenen Interpretation finden sich bei Krebs/Rock (1994, S. 332), die den Bereich der transaktionsspezifischenInvestitionen vernachlässigen.
Semlinger (1993a), S. 328–331
Klein (1995), S. 328 (Hervorhebung d. Verf.)
Klein (1995), S. 328 unter Bezug auf Kruger (1993), S. 592
Vgl. Klein (1995), S. 328 und Klein (1996), S. 93.
Vgl. Teubner (1992). Um im vorgegebenen Rahmen dieser Arbeit zu bleiben, wird die Argumentation Teubners an dieser Stelle nicht referiert. Es sei nichtsdestotrotz angemerkt, daß die Schlussfolgerung des Autors in der Eigenständigkeit der Koordinationsform des Netzwerks besteht.
Mayntz (1992), S. 24
Vgl. Mayntz (1992), S. 24f.
Vgl. Mayntz (1992), S. 25f.
Einkaufsnetzwerke sind Kooperationen mehrerer Unternehmen, die gleiche oder ähnliche Leistungen einkaufen und zum Zweck der Bündelung ihrer Einkaufsmacht zusammenarbeiten. In Netzwerken zur Wettbewerbsregulierung kollaborieren direkte Wettbewerber, um “Spielregeln” für ihren Wettbewerb zu etablieren. Dies kann selbstverständlich auch illegale Formen (z.B. Preiskartelle) annehmen.
Meist wird in Beiträgen zu dieser Thematik nicht klar getrennt zwischen der Anwendung des Transaktionskostenansatz a) zur theoretische Konzeptualisierung von Unternehmensnetzwerken und b) zur Erklärung ihrer Entstehung. Vgl. stellvertretend dafür Krebs/Rock (1994).
MNU wird im weiteren Verlauf der Arbeit als Abkürzung für Multinationale Unternehmen verwendet.
Vgl. beispielsweise Mueller (1988), S. 46f; Sydow (1995a), S. 160; Renz (1998), S. 163. Teubner (1992, S. 201t) verwendet auch den Terminus “Organisationsnetzwerke”.
Vgl. Schreyögg (1998), S. 279.
Vgl. Obring (1992), S. 1–47, insb. zur Netzwerkproblematik S. 232–249; Naujoks (1994), S. 106–108; Ringl-stetter (1997), S. 278–286.
Naujoks (1994), S. 107
Obring (1992), S. 3
Vgl. die untenstehende Diskussion von Organisationsgrenzen.
Vgl. dazu und im Folgenden Schreyögg (1998), S. 199 uns S. 281f.
m Kontrast zu der Selbstorganisation der Einheiten wenden diese das Prinzip der Fremdorganisation an.
Zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Kulturkonstrukt im Kontext von Netzwerken vgl. Reiss (1996), S. 202.
Vgl. dazu ausführlich Willke (1987), Willke (1989), Naujoks (1994), Willke (1995), sowie Teubner (1992), insb. S. 202. Kontextsteuerung wird damit als intermediärer Modus zwischen reiner Selbstabstimmung und Fremdbestimmung aufgefaßt.
Vgl. Reiss (1996), S. 199.
Vgl. Alter/Hage (1993), S. 20f; Schreyügg (1998), S. 180.
Vgl. Miles/Snow (1992), S. 55; Macharzina (1999), S. 365 und S. 374.
Vgl. Picot (1998), S. 35; Frese (1998), S. 297.
Vgl. den Fall großer, multinationaler Konzerne, wie z.B. ABB oder General Electric
Vgl. dazu und zu weiteren Einzelheiten von Center-Strukturen Picot/Reichwald/Wigand (1998), S. 215–217; Macharzina (1999), S. 359.
Vgl. Liken (1975), insb. S. 12–23; Schreyögg (1998), S. 198f und S. 259–275; Macharzina (1999), S. 371.
Zu dem Konzept und entsprechenden Fallbeispielen vgl. Mintzberg (1975), S. 431–467.
Vgl. dazu und zu Fallbeispielen Quinn (1992), S. 120–129.
Zu diesem Modell und einem realen Beispiel vgl. Snow/Miles/Coleman (1992), S. 11–13, sowie Miles/Snow (1992), S. 55–57 und S. 65f.
Vgl. dazu Schreyögg (1998), S. 282f.
Vgl. Kieser/Kubicek (1992), S. 288. Allgemein zeichnen sich integrierte Strukturen international tätiger Unternehmen durch eine organisatorische Zusammenfassung des In-und Auslandsgeschäfts aus. Beim Gegenstück, den segregierten oder differenzierten Strukturen, findet hier eine Trennung statt. Vgl. dazu Kutschker (1999c), S. 363f.
Bartlett (1989), S. 443
Böttcher (1996), S. 76. Vgl. dazu auch Malnight (1996), S. 43.
Vgl. Jarillo/Martinez (1990), S. 501–503; Meier (1997), S. 23–25.
Vgl. Meier (1997), S. 23. Zu den Ursprüngen des IR-Bezugsrahmens vgl. Lawrence/Lorsch (1969); Bartlett (1979).
“Die einfachen Modelle des dezentralisierten ‘föderativen’ Verbundes [die multinationale Organisation; Anm. d. Verf.] oder der zentralisierten Knotenpunktstruktur [die globale Organisation; Anm. d. Verf.] sind für das transnationale Unternehmen mit seinem vielschichtigen Aufgabenprofil ungeeignet.” Bartlett (1989), S.442
Vgl. dazu und im Folgenden Bartlett (1989), S. 436–436f; Bäurle/Schmid (1994), S. 991; Meier (1997), S. 39–42.
Hier kommen die kontingenztheoretischen Wurzeln des Ansatzes zum Vorschein. Vgl. dazu Doz/Prahalad (1991), S. 151f. Die Autoren bemerken auf S. 151: “… the contingency theory of organization, and its emphasis on differentiated responses to diverse environments and integration of action across environments, has had the most direct impact of all strands of organization theory on MNC [multinational corporation; Anm. d. Verf.] management research…”
Vgl. im Folgenden Bartlett (1989), S. 438–454, sowie ergänzend Meier (1997), S. 41–45.
Bartlett (1989), S. 439
Bartlett/Ghoshal (1992, S. 524) führen in diesem Zusammenhang den Begriff der “Centers of Excellence’ ein, ein Terminus, der in der Unternehmenspraxis auf breite Resonanz gestoßen ist.
Zur Beschreibung der transnationalen Organisation als Netzwerkstruktur vgl. auch Welge/Holtbrügge (1998), S. 166–182.
Der beispielsweise von Kutschker (1999c, S. 394) ausdrücklich erwähnte Austausch von Technologien wird hier unter Informationen subsumiert, Ressourcen umfassen auch Kapital.
Böttcher (1996), S. 81
So bemerkt Bartlett (1989, S. 455): “Eine Veränderung der ‘Anatomie’ [d.h. der formalen Organisationsstruktur; Anm. d. Verf.] muß, um Erfolg zu haben, von den entsprechenden Anpassungsmaßnahmen im Bereich der Physiologie (also des Entscheidungsprozesses der Unternehmung) und der Psychologie (also der Unternehmenskultur und der Wertvorstellungen) begleitet und ergänzt werden.”
Eine Zwischenposition nimmt Scholz (2000, S. 144) ein, der die Aufgabe der Konzernführung im Setzen strategischer Impulse zur Vorgabe zumindest der wichtigsten Richtungsentscheidungen sieht.
Vgl. Bartlett/Ghoshal (1990), S. 93.
Vgl_ BartletUGhoshal (1987), S. 54–57 sowie Böttcher (1996), S. 81f; Kreikebaum (1998), S. 120.
Vgl. Bartlett/Ghoshal (1990), S. 138–146; Bartlett/Ghoshal (1992), S. 639–641.
Vgl. Vier (1996), S. 105; Kreikebaum (1998), S. 123. Dies erkennt auch Bartlett (1989, S. 462) an. Eine umfassende und detaillierte Kritik am Konzept des transnationalen Unternehmens sowie eine Übersicht bisheriger Rezensionen legt Meier (1997), S. 74–106 vor.
Vgl. Prahalad/Doz (1987).
Vgl. White/Poynter (1989); White/Poynter (1990). Wegen der Dominanz lateraler Entscheidungsprozesse in der horizontalen Organisation [vgl. White/Poynter (1989), S. 55–581 wird dieses Organisationsmodell gelegentlich auch mit “laterale (MNU-)Organisation” benannt.
Vgl. Hedlund (1986); Hedlund/Rolander (1990); Hedlund (1993).
m Vergleich zu der in englischer Sprache erstellten Originalübersicht wurden jedoch diverse, dem Verfasser aus didaktischen oder inhaltlichen Gründen sinnvoll erscheinende Modifikationen vorgenommen. Eine weitere deutschsprachige, ebenfalls in Anlehnung an Böttcher angefertigte Übersicht findet sich hei Benz (1998), S. 63.
Vgl. Böttcher (1996), S. 82 und S. 86 sowie die dort angegebene Literatur; Wolf (1997), S. 370f; Kutschker (1999c), S. 399.
Böttcher (1996, S. 86) wirft den MNU-Netzwerkmodellen denn auch “arm chair theorizing” und “insufficiently described empirical research” vor.
Eine solche Ausnahme ist die von Klein (1995, 1996) vorgestellte Netzwerktypologie, welche originär auf dem Vierfunktionenschema (oder AGIL-Schema) nach Parsons/Smelser (1956) aufbaut. Klein überträgt dieses unter Zuhilfenahme weiterführender Interpretationen von Münch (1982) in den wirtschaftlichen Kontext und konstruiert daraus Idealtypen wirtschaftlicher Koordination (Markt, Hierarchie, Netzwerk und Verhandlungssystem). Er unterteilt die Realtypen von Netzwerken anschließend weiter in solche, die Züge des Marktes, der Hierarchie bzw. des Verhandlungssystems tragen und solche, die keine “fremden” Merkmale aufweisen. Damit sind trotz deutlicher inhaltlicher Unterschiede zu dem vorliegenden Ansatz Parallelen in Bezug auf das grundlegende Differenzierungskriterium (Vorhandensein von Charakteristika “fremder” Koordinationsformen) zu erkennen.
Ein Pareto-Optimum ist dann erreicht, wenn keiner der an einem Austausch beteiligten Aktoren einen höheren Nutzenindex erreichen kann, ohne den Nutzenindex mindestens eines anderen Wirtschaftssubjekts zu reduzieren. Vgl. dazu Feess (1991), S. 501.
Vgl. dazu und im Folgenden Klein (1996, S. 127f), der sich auf Schrader (1991, S. 2f) bezieht.
Vgl. Abschnitt 4.1.1.
Vgl. Antonelli (1992), S. 12.
Vgl. Klein (1996), S. 131.
Vgl. die Diskussion von Führungsstrukturen in Zulieferungsnetzwerken bei Semlinger (1993a).
Zu einer konträren Meinung, die allerdings nicht mit einem konkreten Strukturmodell in Verbindung steht, vgl. Kutschker (1994), S. 130. Hinsichtlich der Bezeichnung des “fokalen Aktors” sei nochmals auf Fußnote 26 auf Seite 11 der vorliegenden Arbeit verwiesen.
Vgl. grundlegend Johanson/Mattsson (1994 (erstmals 1987 veröffentlicht)) sowie darüber hinaus Turnbull/ Valla (1986), Häkansson (1987), Hâkansson/Johanson (1988), Johanson/Mattsson (1988), Häkansson/Snehota (1989), Axelsson/Easton (1992), Hâkansson/Johanson (1993), Kleinaltenkamp/Schubert (1994), Johanson et al. (1994), Forsgren et al. (1995), Blankenburg Holm/Eriksson/Johanson (1996), Dubois/ Hâkansson (1997), Gemünden/Ritter/Walter (1997). Alternativ wird das Industrial Market Model auch als “Markets-asNetworks-Model” oder im deutschsprachigen Schrifttum als Interaktionsorientierter Netzwerkansatz (z.B. Sydow [1992]) bezeichnet.
Johanson/Mattsson (1994), S. 171
Vgl. Kutschker/Schmid (1995), S. B.
Im Rahmen einer umfassenden empirischen Studie, die in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Schweden durchgeführt wurde, wurden ca. 300 industrielle Marktbeziehungen untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die durchschnittliche Beziehung eine dreizehnjährige Dauer aufwies. Vgl. Johanson/Mattsson (1988), S. 288.
Johanson/Mattsson (1994), S. 171 (andere Hervorhebung im Original). Diesem Bezug auf Ressourcen-und Outputabhängigkeiten ist es geschuldet, dass das Industrial Market Model hauptsächlich vertikale Interorganisationsbeziehungen thematisiert, horizontale werden allenfalls am Rande erwähnt.
Der Resource Dependence Ansatz wird im Abschnitt 4.1.2 vorgestellt.
Johanson/Mattsson (1994), S. 172. Vgl. auch Hâkansson/Snehota (1989), S. 195f
Johanson/Mattsson (1994), S. 173 (andere Hervorhebung im Original)
Jarillo (1988), S. 32
Explizit untersuchen erstmals Hâkansson/Snehota (1989) diese Verbindungen.
Vgl. Sydow (1992), S. 220.
Zu einer gegensätzlichen Position, die strategische Netzwerke und das Industrial Market Model verbindet, vgl. Sydow (1992), S. 219.
Vgl. Jarillo (1988), S. 32.
Vgl. insbesondere Jarillo (1988), S. 37f.
Eine erste Annäherung an das dynamische Netzwerk unternehmen bereits Miles/Snow (1986). Es wäre insofern möglich gewesen, diese Ausführungen im Texttluß vor dem 1988 erschienenen Beitrag Jarillos zu positionieren.
Snow/Miles/Coleman (1992), S. 11
Vgl. Snow/Miles/Coleman (1992), S. 11.
Vgl. dazu Abschnitt 4.2.2.3. Die Autoren favorisieren den Terminus der Disaggregation. Vgl. dazu und im Folgenden Miles/Snow (1986), S. 56.
Snow/Miles/Coleman (1992), S. 14
Vgl. Snow/Miles/Coleman (1992), S. 13f. Die Autoren betrachten das Zuliefernetzwerk der BMW AG als gutes Beispiel für eine solche Konstellation.
Vgl. Fleisch (2001), S. 78. Zu Keiretsu vgl. Whitley (1990, 1991), Schneidewind (1991), Sydow (1991), Hilpert (1994), Chen (1995), Renz/Gil Gómez (1997).
Zu Chaebol vgl. Whitley (1990, 1991), Chen (1995), Renz/Gil Gómez (1997).
Vgl. Snow/Miles/Coleman (1992), S. 14.
Vgl. exemplarisch Picot/Dietl (1990), S. 182; Szyperski/Klein (1993), S. 194; Sydow (1995a), S. 160 und S. 162; Böttcher (1996), S. 116f; Vier (1996), S. 95–102; Renz (1998), S. 192–195; Schuh/Millarg/Göransson (1998), S. 10; de Vries (1998), S. 68–70; Fleisch (2001), S. 77–80.
Vier (1996, S. 100f) kritisiert z.B. die implizite Unterstellung eines Branchenlebenszyklus (stabile Netzwerke für reife Branchen, dynamische für junge), da ein solcher seiner Ansicht nach heutzutage nicht mehr anwendbar sei.
Vgl. Miles/Snow (1995). Vgl. auch Scholz (2000), S. 145.
Vgl. dazu und im Folgenden Sydow (1992a), S. 78–82.
Ohne damit ein konkretes Strukturmodell zu verbinden, d.h. ohne direkte Verbindung zur phänomenologischen Ebene, sieht auch Obring (1992, S. 232–249) im Polyzentrismus ein wesentliches Merkmal von (strategischen) Netzwerken. Vgl. dazu auch Vier (1996), S. 114–132 und Renz (1998); S. 187–192.
Sydow (1992a, S. 81) sieht in diesem Punkt und in der strategischen Bedeutung des Netzwerks für seine Mitglieder die wesentlichen Differenzierungskriterien zu anderen Formen interorganisatorischer Netzwerke. Renz (1998, S. 186) weist zurecht darauf hin, dal3 die durchaus valide (vgl. den Fall horizontaler Keiretsus) Möglichkeit der strategischen Führung durch mehrere Unternehmen in späteren Veröffentlichungen Sydows (z.B. Sydow [1995b], S. 630; Sydow 119954 S. 162t) vernachlässigt wird.
Vgl. Sydow (1995c), S. 180.
Vgl. Sydow (1993); Sydow (1994); Sydow (1995a); Sydow (19956); Sydow (1995c).
Vgl. Sydow (1995a), S. 162; Sydow (1995b), S. 631. Zum virtuellen Unternehmen vgl. Abschnitt 3.4.3.5.
Vgl. D’Cruz/Rugman (1994a), S. 277.
Vgl. D’Cruz/Rugman (1993, 1994a, 1994b, 1997).
D’Cruz/Rugman (1997), S. 404 (Hervorhebungen nicht im Original)
Vgl. D’Cruz/Rugman (1994a), S. 276f; D’Cruz/Rugman (1997), S. 404–406.
Diese Beziehungen teilen das Merkmal der strategischen Asymmetrie nicht oder nur in geringem Maße. Vgl. D’Cruz/Rugman (1997), S. 405
Vgl. D’Cruz/Rugman (1994a), S. 275.
Vgl. insbesondere D’Cruz/Rugman (1997), S. 405. Hinweise auf mögliche Konflikte oder opportunistisches Verhalten geben die Autoren nicht.
Die Vorstellung einer derart dominanten flagship firm verwundert nicht, wenn bedacht wird, dass die Autoren straff geführte Zuliefernetzwerke in der Automobilindustrie und Industrien, die von einem staatlich geschützten Monopol beherrscht werden [vgl. das Beispiel der France Telecom in: D’Cruz/Rugman (1994b)l, als Prototypen des flagship models betrachten.
In Anlehnung an Wöhe (2000, S. 36) wird hierin die Aufgabe eines Modells gesehen: “Die betriebswirtschaftliche Forschung ist bestrebt, mit Hilfe von Modellen die komplexen Zusammenhänge der wirtschaftlichen Wirklichkeit zu vereinfachen, um sie überschaubar zu machen und um am Modell zur Erkenntnis von Grundzusammenhängen und Prozessen zu gelangen, die in den konkreten Betrieben durch die Vielzahl der Einflüsse verdeckt sind.” Und: “Modelle sind nichts anderes als ein Mittel, um sich an die wirtschaftliche Wirklichkeit heranzutasten. Sie sind gewissermaßen Bilder, um eben diese Wirklichkeit zu begreifen.” IRuchti (1956), S. 37, zitiert nach Wöhe (2000), S. 361 Auf die in diesem Zusammenhang interessante, aber eher philosophische Frage nach der Existenz einer einzigen, objektiv wahrnehmbaren Wirklichkeit wird hier nicht weiter eingegangen.
Z.B. Davidow/Malone (1992), Byrne (1993), Szyperski/Klein (1993), Klein (1994), Arnold et al. (1995), Brütsch/Frigo-Mosca (1996), Mertens/Faisst (1996), Upton/McAfee (1996), Wicher (1996), Müller-Stewens (1997), de Vries (1998), Picot/Reichwald/Wigand (1998), Wüthrich/Philipp (1998a), Wüthrich/Philipp (19986), Schuh/Friedli (1999), Scholz (2000). Zum virtuellen Unternehmen im Kontext der Internationalisierung vgl. Bleicher (1997).
Vgl. Klein (1994), S. 309.
Klein (1994), S. 309 (Flervorhebung im Original), ähnlich: Mertens/Faisst (1996), S. 280. Zum Begriff der Virtualität vgl. Scholz (1996), S. 204f. Der Autor zeichnet auch den inflationären Gebrauch des Begriffs nach, welcher unter anderem Begrifflichkeiten wie z.B. die des virtuellen Produkts hervorgebracht hat. Vgl. auch Brill (1998, S. 44), der die Durchdringung eines Objekts durch die Qualitäten des Mediums “Computer” als hinreichende Bedingung für die Belegung mit dem Attribut “virtuell” versteht.
De Vries (1998, S. 57) bezeichnet sie deshalb auch als “Unternehmen in Lauerstellung” bzw. als latente Form der Kooperation.
Vgl. dazu und im Folgenden Klein (1994), S. 309; Arnold et al. (1995), S. 9–12; Wicher (1996), S. 541; de Vries (1998), S. 57–59; Wüthrich/Philipp (1998a), S. 13.
Vgl. Klein (1994), S. 309; Mertens/Faisst (1996), S. 282; Scholz (1996), S. 208; Wüthrich/Philipp (1998a), S. 13; Wüthrich/Philipp (19986), S. 39.
Vgl. Klein (1994), S. 309f; Mertens/Faisst (1996), S. 280 und S. 283–285; Wüthrich/Philipp (1998a), S. 16f; Wüthrich/Philipp (19986), S. 41; Kutschker (1999c), S. 397; Fleisch (2001), S. 80. Wenig Koordinationsaufwand erkennt dagegen Scholz (1996), S. 208. So ist es auch zu erklären, daß der Autor die Notwendigkeit einer koordinierenden Stelle negiert.
Mertens/Faisst (1996), S. 281; Wüthrich/Philipp (1998b), S. 40
Vgl. Byrne (1993), S. 99; Mertens/Faisst (1996), S. 280; Scholz (1996), S. 207f.
Vgl. Klein (1994), S. 311.
Porter (1985), S. 57
Klein (1994), S. 311
Vgl. Wicher (1996), S. 542; Scholz (1996), S. 207f. Der von Scholz gleichfalls vorgebrachten Kritik, dass es sich bei dem virtuellen Unternehmen im Kern um ein darwinistisches Konzept handele, da immer kurzfristigere Verträge mit den jeweils attraktivsten Partnern geschlossen würden, wird hier deshalb nicht stattgegeben, weil der Verfasser der vorliegenden Arbeit in dieser Annäherung an grundlegend marktwirtschaftliche Prinzipien nichts Nachteilhaftes zu erkennen vermag.
Vgl. Schuh/Millarg/Göransson (1998), S. 19–21; de Vries (1998), S. 58. Fleisch (2001, S. 79) begreift virtuelle Unternehmen ausdrücklich als Ausprägung dynamischer Netzwerke nach Snow et al.
Klein (1994), S. 310. Vgl. auch Kutschker (1999c), S. 397.
Zu dem Fallbeispiel vgl. Schuh/Millarg/Göransson (1998), S. 153f. Die virtuelle Fabrik Euregio verfolgt darüber hinaus weitere Ziele, die überbetriebliche Kapazitätsoptimierung nimmt dabei jedoch eine bedeutende Rolle ein.
Vgl. Scholz (1996), S. 204.
Die hier vertretene Vorstellung der heutigen Arbeitsorganisation wird im Kapitel 4 erörtert.
Vgl. Scholz (1996), S. 210.
Vgl. de Vries (1998), S. 57.
Ein weiteres Modell strategischer Netzwerke, das sich diesem Prinzip verschreibt, ist das des “strategic Center” nach Lorenzoni/Baden-Fuller (1995).
Rights and permissions
Copyright information
© 2002 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
de Miroschedji, S.A. (2002). Die betriebswirtschaftliche Netzwerkforschung — ein Überblick. In: Globale Unternehmens- und Wertschöpfungsnetzwerke. ebs-Forschung, Schriftenreihe der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL Schloß Reichartshausen, vol 41. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97653-6_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97653-6_3
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-0671-5
Online ISBN: 978-3-322-97653-6
eBook Packages: Springer Book Archive