Zusammenfassung
Wenn die Soziologie in der Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen wird, so häufig als Karikatur eines wirtschaftlich gänzlich überflüssigen Fachs, welches hauptsächlich als Sammelstelle leistungsunmotivierter und unserer Gesellschaftsordnung kritisch gegenüberstehender junger Menschen dient. Aus der Werbung erfahren wir z.B., dass sich ein Soziologie Student die Nummer der Telefonauskunft nach der Formel „10 Scheine in 88 Semester mit 0 Aufwand“ merkt. Wenn in einem populären Comic von Walter Moers Außerirdische Millionen von Jahren die Menschheit im Rahmen einer Magisterarbeit studieren, so erklärt sich die Dauer der Studie sofort durch die Tatsache, dass es sich um Soziologie Studenten handelt. Und — wesentlich ernsthafter — der Mitbegründer der erfolgreichsten deutschen Softwarefirma SAP, Klaus Tschira, dem als Ehrensenator der Universitäten Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe sowie als Kuratoriumsmitglied der Max-Planck-Institute in Heidelberg und Leipzig durchaus eine Nähe zu Hochschulen attestiert werden kann, beklagt das mangelnde Interesse junger Menschen an Informatik und Naturwissenschaften, während „gleichzeitig ... 10.000 Soziologen auf die Stelle des Fahrrad-Beauftragten in Freiburg warten“ (Mannheimer Morgen 2001).
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Literatur
Vgl. hierzu z.B. Grühn 1985.
Vgl. hierzu z.B. Alemann 1995; Gernand & Schürmann 1993; Knoll, Meyer & Stockmann
; Matthes 1973; Siefer 1972; Schlottmann 1968; Tessaring 1982; Utecht 1990; Viehoff 1984, 1985;
Eine Ausnahme stellen die Erhebungen des HIS-Instituts zum Verbleib der Absolventen sozialwissenschaftlicher Diplomstudiengänge dar (vgl. Minks & Filaretow 1993).
Vgl. hierzu z.B. Daheim & Schönbauer 1987; Grühn, Schröder & Süß 1985; Höhmann, Lange & Scheider 1983; Lamnek 1988, 1990; Lumm 1985. Siehe auch den Beitrag von Behrendt, Kallweit & Kromrey in diesem Band.
Einer Langzeitstudie der HIS-GmbH zu Folge hatten beispielsweise 83% der Abiturienten des Jahrgangs 1976 bis zum Jahr 1988 ein Studium aufgenommen. Bei den folgenden untersuchten Kohorten (bis 1986 ) wurde eine rückläufige Studierquote festgestellt ( Lewin & Schacher 1990 ).
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© 2002 Leske + Budrich, Opladen
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Meyer, W. (2002). Die Entwicklung der Soziologie im Spiegel der amtlichen Statistik. In: Stockmann, R., Meyer, W., Knoll, T. (eds) Soziologie im Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97520-1_3
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