Zusammenfassung
Die Unterscheidung zwischen Frauen und Männern wird im Alltag als fundamental empfunden. Schon bei der Geburt eines Kindes (häufig auch schon vor der Geburt) lautet die erste Frage meist nicht, ob Mutter und Kind wohlauf sind, sondern: ‚Was ist es denn?‘ Unmittelbar nach der formellen Geschlechtszuweisung durch Klinikpersonal, Hebamme oder anwesenden Vater beginnt die Umwelt mit der informellen Geschlechtszuschreibung: weil es ein Mädchen ist, reagieren Bezugspersonen z.B. noch ungehaltener als bei einem Jungen auf anhaltendes Schreien:
„Weiter geht es mit dem Stillen; Mütter stillen weibliche Babies anders als männliche: kleine Mädchen müssen schneller trinken und werden im Schnitt drei Monate früher entwöhnt. Schon hier akzeptiert die Mutter unbewußt die Autorität und Autonomie des kleinen Mannes, läßt ihm seinen natürlichen Trinkrhythmus — während sie diesen Rhythmus beim Mädchen unterbricht, weniger bereit ist, auf es einzugehen, es einem fremden Willen unterwirft“ (Scheu, 1977: 8).
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Informationsteil
Primärliteratur
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Treibel, A. (2000). Geschlecht als soziale Konstruktion: Ethnomethodologie und Feminismus (Goffman, Garfinkel, Kessler/Mc Kenna, Hagemann-White, Gildemeister). In: Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart. Universitätstaschenbücher, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97480-8_7
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