Zusammenfassung
Siegfried Bernfelds Forderung nach einer ›Instituethik‹, nach einer pädagogischen Reflexion, die sich ihrer institutionellen und in bloßen Handlungsintentionen nicht aufzulösenden Bedingungen stellen sollte, hatte im mainstream dieser Reflexion niemals eine Chance. Was die pädagogische Reflexion zu kennzeichnen scheint, könnte man als eine imaginäre Linie angeben, die die Freiheit miteinander kommunizierender rationaler Subjekte bereits von der Regel trennt, die als solche mehr Geltung beansprucht, als ihr individuell zugestanden wird. Rituale können in einer solchen Sicht nur als extreme Formen regelgeleiteten Verhaltens in den Blick kommen und somit als das, wovon sich jede diesen Namen verdienende pädagogische Reflexion abzugrenzen hat. Eine über Riten gesteuerte, ihren Zusammenhang in diesen findende soziale Welt und persönliche Identität kann nur als Gegenmodell zum pädagogischen Traum der Neuzeit erscheinen.
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Literatur
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© 1998 Leske + Budrich, Opladen
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Schäfer, A. (1998). Rituelle Subjektivierungen. In: Schäfer, A., Wimmer, M. (eds) Rituale und Ritualisierungen. Grenzüberschreitungen, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97423-5_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97423-5_8
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