Jenseits des politischen Aktivismus: für eine deutsch-französische Bürgergesellschaft

Zusammenfassung

Seit der Unterzeichnung des Vertrages von Maastricht und kurz vor Eintritt in die Wirtschafts- und Währungsunion haben die deutsch-französischen Beziehungen, so scheint es, eine Grenze erreicht: das deutsch-französische Tandem hat seine Funktion als Motor verloren, die es seit den 1950er Jahren im Rahmen des europäischen Einigungsprozesses eingenommen hatte. Die Fähigkeit beider Partner, die politische Union voranzutreiben und gemeinsame Politiken zu definieren, hat sich erschöpft. Gleichzeitig verfolgen beide Staaten unterschiedliche Konzeptionen, was die Steuerung der künftigen Wirtschafts- und Währungsunion betrifft — ganz abgesehen von ihren deutlich divergierenden Ansätzen in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik.