Zusammenfassung
Die Forschungsziele und Fragestellungen der Untersuchung waren durch den Forschungsauftrag vorgegeben. Davon ausgehend wurden die Anlage der Untersuchung, das empirische Sample und das methodische Vorgehen festgelegt. Zur empirischen Bearbeitung der Forschungsfragen und entsprechend der alltagsweltlichen Ausrichtung der Studie wurden subjektorientierte und explorative, qualitative Forschungsweisen herangezogen. Angezielt ist nicht statistische Repräsentativität, sondern eine vertiefende, sinnverstehende Ausleuchtung der Problemzusammenhänge, wie sie sich den Menschen stellen. Dazu wurden 40 offene, nicht standardisierte Interviews mit 61 Personen aus verschiedenen lebensweltlichen Sozialmilieus durchgeführt (die Gespräche fanden teils mit einer Person, teils mit Paaren statt). Die Interviews wurden mittels interpretativ-rekonstruktiver Vorgehensweisen ausgewertet. In der Aufbereitung der Daten wurde ein mehrstufiges Vorgehen gewählt, das sich in der empirischen Darstellung wiederfindet: In einem ersten Schritt wurden auf der Grundlage einer systematischen Zusammenschau der Interviews Bedingungen und Problemstellungen von Umweltbewußtsein und ökologischem Handeln ermittelt. Zur vertiefenden Analyse und Veranschaulichung alltagsweltlicher Sicht- und Umgangsweisen wurden in einem zweiten, parallelen Schritt exemplarische Einzelfallbeschreibungen erarbeitet.
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Literatur
Zur konstruktivistischen Perspektive vgl. grundlegend Berger & Luckmann (1989), Schütz (1981) Schütz & Luckmann (1979), Knorr-Cetina (1984).
In der Umweltbewußtseinsforschung bezieht sich die Rede von Mehrdimensionalität in der Regel auf zwei verschiedene Sachverhalte: Zum einen umfaßt Mehrdimensionalität die Existenz unterschiedlicher inhaltlicher Handlungsbereiche sowie bspw. auch soziale Rollenbezüge (vgl. Umweltbundesamt 1995) und deren potentiellen Einfluß auf umweltbewußtes Denken und Handeln (vgl. auch Schahn & Giesinger 1993: 12). Zum anderen wird Mehrdimensionalität in eine Differenzierung unterschiedlicher analytischer Ebenen und Komponenten des Gegenstandsbereichs übersetzt. Der Einschätzung von Schahn & Giesinger zufolge hat es sich durchgesetzt, nicht nur zwischen Einstellung und Verhalten zu trennen, sondern drei „Einstellungskomponenten“ zu differenzieren: „die kognitive (= Wissen und rationale Bewertungen), die affektive (= Bewertungen und Gefühlsäußerungen), und die konative (= Verhaltensabsichten)“ Komponente (diess. 1993: 12). Wie oben bereits angeführt, werden dabei in der Regel „das Umweltwissen, das Umweltbewußtsein im engeren Sinne, und das Umweltverhalten“ (de Haan 1994: 1) als Komponenten des Umweltbewußtseins unterschieden.
Vgl. zum Konzept ‚sozialer Deutungsmuster‘ Zoll (1984), Lüders (1991), Meuser & Sackmann (1992); vgl. zu ‚sozialen Repräsentationen‘ Flick (1995).
Den Quellenangaben entsprechend umfaßt das kleinbürgerliche Milieu 22%, das aufstiegsorientierte Milieu 24%, das hedonistische Milieu 13% der Gesamtbevölkerung (Westdeutschland).
Diese letztgenannten Fragen nach Wohlstand, Verzicht, Vorstellungen eines guten Lebens, sind noch nicht in die Probeinterviews eingegangen. Sie wurden in die Überarbeitung des Interviewleitfadens aufgenommen.
Vgl. dazu Hitzler & Keller (1989), Honer (1993), Hitzler & Honer (1994), Soeffner & Hitzler (1994), allgemein Kleining (1994).
Die sehr elaborierten Verfahren qualitativer hermeneutischer Dateninterpretation erfordern in der Regel sehr viel längere Zeiträume der Auswertung als es in der Laufzeit des Projektes möglich war.
Vgl. dazu auch Umweltbundesamt (1987), Schluchter et al. (1996).
Bezeichnung für die Lebensform, in der beide Lebenspartner einen eigenständigen Haushalt fuhren (vgl. Bertram 1994, Schmitz-Köster 1993)
Von den insgesamt 63 Kindern der Befragten sind 34 unter 18 Jahre alt und leben noch im Haushalt ihrer Eltern bzw. eines Elternteils.
Darunter 5 Frauen, die zum Zeitpunkt des Interviews in Erziehungsurlaub waren.
Darunter 2 Arbeitslose und 4 Hausfrauen.
Nicht alle Befragten konnten vollständige Angaben über die Schulausbildung und/oder die Berufstätigkeit ihrer Eltern bzw. eines Elternteils machen. Somit ergeben die Angaben nicht die rechnerisch mögliche Gesamtzahl für 122 Personen.
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© 1997 Leske + Budrich, Opladen
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Poferl, A., Schilling, K., Brand, KW. (1997). Konzeption und Anlage der Untersuchung. In: Umweltbewußtsein und Alltagshandeln. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97395-5_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97395-5_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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