Zusammenfassung
Die ungleiche Bildungsbeteiligung von Kindern unterschiedlicher sozialer Herkunft abzuschaffen oder zumindest erheblich zu mindern, war eine Zeitlang das erklärte Ziel der Bildungspolitik in beiden früheren deutschen Staaten. Unter der Parole, aus der Vergangenheit überkommene Bildungsprivilegien zu beseitigen und besonders Arbeiter- und Bauernkindern spezielle Förderungsmöglichkeiten bis hin zum Hochschulbereich einzuräumen, hatte es in der DDR bereits mit der Gründung, dann aber vor allem während der fünfziger Jahre gezielte, mit Privilegierung einhergehende Maßnahmen zur Herstellung größerer Chancengleichheit gegeben. In der Bundesrepublik Deutschland waren Bildung und soziale Ungleichheit zweifellos dominante Themen öffentlicher Diskussionen in den sechziger Jahren. Von einem breiten Konsens getragen, waren im Zusammenhang mit der Bildungsexpansion auch hier bildungspolitische Bemühungen auf den Abbau von ungleichen Bildungschancen gerichtet. Hüben wie drüben kam es zu Bildungsreformen. Mit ihnen waren jedoch auch Illusionen verbunden, vor denen Bildungssoziologen sowohl in der alten Bundesrepublik als auch in der früheren DDR anhand empirischer Untersuchungen oder aufgrund von Statistiken warnten.
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Literatur
Zum theoretischen Hintergrund der Debatte um Bildung und soziale Ungleichheit in der alten Bundesrepublik siehe Krais 1996; speziell zur Frage regionaler Disparitäten Ditton 1992 und Bertram/Hennig 1996.
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© 1997 Leske + Budrich, Opladen
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Rodax, K., Meier, A. (1997). Unvergängliches Erbe — Bildungsungleichheit in beiden Deutschlands. In: Meier, A., Rabe-Kleberg, U., Rodax, K. (eds) Transformation und Tradition in Ost und West. Jahrbuch Bildung und Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97394-8_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1901-1
Online ISBN: 978-3-322-97394-8
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