Zusammenfassung
Die Rassenpolitik des Nationalsozialismus unterschied sich von den antisemitisch-völkischen Strömungen der Epoche, die nicht nur in Deutschland, sondern vor allem in Polen, in Österreich und in Südosteuropa weite Verbreitung fanden, weniger durch ihre ideologischen Inhalte als dadurch, daß die Nationalsozialisten in die Wirklichkeit umsetzten, was die völkischen Nationalisten zum Gegenstand lautstarker Agitation machten. Biologistische Termini, die die Juden als »Parasiten« und »Ungeziefer« hinstellten und damit implizit den Gedanken der Vernichtung artikulierten, waren auch im herkömmlichen Antisemitismus weit verbreitet, wenngleich sie unter den rechtsstaatlichen Bedingungen der Weimarer Republik in der Regel zurückhaltend formuliert wurden, so daß der Centralverein Deutscher Staatsbürger Jüdischen Glaubens keinen Anhaltspunkt für eine erfolgreiche Klageerhebung besaß.
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© 1998 Leske + Budrich, Opladen
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Mommsen, H. (1998). Der Weg zur Vernichtung der europäischen Juden. In: Dabag, M., Platt, K. (eds) Genozid und Moderne. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97381-8_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97381-8_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1822-9
Online ISBN: 978-3-322-97381-8
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