Zusammenfassung
Scheidung ist eine lebensweltliche “Krise” im biographischen Ablauf und wird durch das Aufkündigen der bisher gültigen alltäglichen Routinen durch die Trennung ausgelöst. Mit ihr wird temporär ein “Abstand vom Alltag” (Schütz/Luckmann 1984; 171) vollzogen. Konstitutiv ist, wie fier jede lebensweltliche Krise, ein Ausklammern der bisher geltenden Normalität. “Auch in den schweren Krisen kehrt sich der Mensch nicht ganz vom Alltag ab; da ihm aber nun die Möglichkeit einer endgültigen Abkehr eindringlich vor Augen tritt, nimmt er Abstand zu ihm ... Aber wenigstens vorläufig wird die Alltagswirklichkeit mit all ihren Relevanzen in Klammern gesetzt. Wir haben es hier mit einer eigenartigen, in mancher Hinsicht der theoretischen Epoché verwandten Ausschaltung der Geltungsansprüche zu tun, mit denen die alltägliche Wirklichkeit in der natürlichen Einstellung auftritt. Während er in der Wirklichkeit des täglichen Lebens verharrt, hebt der Mensch in schweren Krisen die Natürlichkeit der natürlichen Einstellung auf” (ebd.; 174).
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© 1993 Leske + Budrich, Opladen
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Eckardt, J. (1993). Die Diversifikation als sozialer Prozeß. In: Gebrauchte Junggesellen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97263-7_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97263-7_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-322-97264-4
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