Die politisch-ökonomisch orientierte politische Bildung

Zusammenfassung

Der hier zunächst vorzustellende Ansatz kann mittlerweile auf eine langjährige Tradition fachdidaktischer Forschung zurückblicken und ist eng verbunden mit der schweizerischen Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in St. Gallen und dem dortigen Lehrstuhlinhaber für Wirtschaftspädagogik (Rolf Dubs). Die Arbeit Dubs’ zeichnete sich schon seit Beginn der 70er Jahre durch eine rege Forschungstätigkeit und Veröffentlichungspraxis aus. Dubs überschreitet in vielen Fällen den engen Rahmen einer reinen Wirtschaftsdidaktik zugunsten allgemein-didaktischer (z.B. DUBS u.a. 1973; DUBS 1978, 1980) und auch staatskunde-didaktischer Abhandlungen (z.B. DUBS 1971, 1972, 1982, 1983, 1985), ohne jedoch den Schwerpunkt seiner Institutsarbeit aus dem Blickfeld zu verlieren (vgl. DUBS 1977/1978²). Ähnlich engagiert wie Vertreter des sozialkundlichen Bildungsansatzes plädiert Dubs angesichts zunehmender Komplexität heutiger Gesellschaften für das aktive Engagement der Schule für die wirtschaftliche Grundbildung der Schüler,

„Plus notre vie économique devient complexe, mieux l’individu doit en connaître le mécanisme s’il veut mésurer toute la portée de ses actes (...). (Le jeune) doit reçevoir une initiation sélective et systématique que seule l’école peut lui donner“ (DUBS 1977, 121).

wobei sich hier keinesfalls eine zur erwähnten Position konträre, vielmehr jedoch eine weitergehende und umfassendere Sichtweise politischer Bildung erkennen läßt. Der Standort Dubs’ in der fachdidaktischen Diskussion bzgl. allgemeinbildender/gymnasialer Bildungsgänge stellte sich insbesondere bei der Festlegung einer „angemessenen“ Breite wirtschaftlicher Inhalte als Minderheitenposition dar (vgl. KSGR 1981). Dagegen wurde sein Einfluß im Bereich der beruflichen Bildung prägend für die Neuorientierung des staats- und wirtschaftskundlichen Berufsschulunterrichts für die gesamte Schweiz (DUBS 1982²), der so auch zu einem ernstzunehmenden Bestimmungsfaktor der westschweizer politischen Didaktik werden dürfte, die sich gerade im Vergleich zu einer Reihe kantonaler Regelungen in der deutschen Schweiz (DUBS 1977, 121) als weniger rührig darstellt.¹³¹