Zusammenfassung
Die Intifada war insofern ein totaler Volksaufstand, als praktisch die gesamte Bevölkerung des Westjordanlandes und des Gasastreifens von ihr erfaßt wurde. Es gab kaum eine Stadt, ein Flüchtlingslager oder ein Dorf, wo nicht Männer, Frauen und Kinder in direkter oder indirekter Form an Protestaktionen teilgenommen hätten oder die Reaktion der Besatzer erdulden mußten. Doch ihr Widerstand überschritt nicht bestimmte Grenzen. Die Rebellen vom Beach-Camp in Gasa oder von der Kasba in Nablus warfen Steine und Eisenstücke, schleuderten Molotow-Cocktails, drohten mit Messern und Äxten. Diese Waffen sollten verletzen, auch töten. Doch das Arsenal an Feuerwaffen, das Untergrundzellen der verschiedenen PLO-Gruppen versteckt hielten, kam nicht zum Einsatz. Die Intifada blieb eine „Rebellion der Steine“. Die PLO gab über die Vereinigte Nationale Führung und durch eigene Verlautbarungen aus Tunis entsprechende Weisung und auch Klarstellungen, wenn individuell handelnde Täter gegen den Waffenkodex der PLO verstießen. Als einzige Kampfmittel genehmigte die PLO einen „Hagel von Steinen, Molotow-Cocktails und Eisenstangen“.
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© 1989 Leske + Budrich, Opladen
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Schreiber, F. (1989). Totaler Widerstand gegen die Besatzungsmacht. In: Aufstand der Palästinenser Die Intifada. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97220-0_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-0818-3
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