Zusammenfassung
Begriffe sind Erfindungen des menschlichen Geistes, die dazu dienen, Verständigung über eine gemeinsame Orientierung des Fühlens, Denkens und Handelns zu ermöglichen. Das heißt aber nicht, sie seien beliebig. Denn Begriffe entstehen bei der interessengeleiteten Bearbeitung historisch-gesellschaftlich spezifischer Probleme kollektiver Lebensgestaltung. Sie verändern sich dementsprechend auch in Abhängigkeit von Veränderungen in diesem Bedingungsgefüge. Deshalb läßt sich nie angeben, was ein bestimmter Begriff „eigentlich“ bedeutet: Um ihn nicht nur oberflächlich zu verstehen, müßte man seine Bedeutungs-geschichte rekonstruieren und zeigen, welche Interessen und historisch-gesellschaftlichen Problemlösungen in seinen verschiedenen Bedeutungsvarianten zum Ausdruck gebracht sind. Da es eine derartige Bedeutungsgeschichte für den Persönlichkeitsbegriff noch nicht gibt — Ansätze dazu finden sich bei Pongratz (21984), Fuhrmann (1979), Jaeger & Staeuble (1978), Koch (1960) — und da allein deren Umrisse die Darstellungsmöglichkeiten einer Einleitung bei weitem überfordern würden, müssen sich die folgenden Ausführungen auf wenige Hinweise beschränken.
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Literatur
F. Guttandin 1980. Genese und Kritik des Subjektbegriffs. Zur Selbstthematisierung der Menschen als Subjekte. Marburg/Lahn: Verlag Guttandin und Hoppe.
H.E. Richter 1979. Der Gotteskomplex. Reinbek: Rowohlt.
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© 1986 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Haubl, R., Molt, W., Weidenfeller, G., Wimmer, P. (1986). Einleitung Persönliche Autonomie als Leitvorstellung der Persönlichkeitspsychologie?. In: Struktur und Dynamik der Person. WV studium. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97125-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97125-8_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-22135-9
Online ISBN: 978-3-322-97125-8
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