Das Dilemma zwischen den Idealen der psychoanalytischen Ausbildung und den Anforderungen des psychoanalytischen Berufes

Zusammenfassung

Vikotoriaallee 17, in Frankfurt am Main, im Herbst 1930. Der Hausherr dieser Adresse ist Max Horkheimer als Leiter des Instituts für Sozialforschung. Einer seiner Assistenten, Theodor Wiesengrund, ist u.a. zuständig für die Verbindung zum Soziologischen Seminar in demselben Gebäude. Dessen Leiter ist K. Mannheim, und Norbert Elias ist einer seiner Assistenten. Direkt neben dem Soziologischen Seminar befinden sich die Räume des Frankfurter Psychoanalytischen Instituts, das von Karl Landauer und Heinrich Meng geleitet wird. Einer der regelmäßigen Dozenten ist Heinz Fuchs, der später als Heinz Foulkes zu einem der Pioniere der Gruppenanalyse wurde. Eine solche sowohl räumlich wie dialogische Verbindung von Psychoanalyse und Soziologie ist wahrscheinlich bis heute ziemlich einmalig gebüeben. Allzu schnell hat das Nazi-Regime dafür gesorgt, daß diese einmalige Nachbarschaft zerstört wurde. Norbert Elias und Heinz Foulkes haben sich in der Viktoriaallee wahrscheinlich kennengelemt. Foulkes hat wiederholt erwähnt, wieviel er von Elias gelernt hat, gerade im Hinblick auf seine Entwicklung der Gruppenanalyse. Später, 1939 und 1941, hat er die zweite größere internationale Rezension des Werkes „Über den Prozeß der Zivilisation“ von Norbert Elias veröffentlicht. (Foulkes 1939, S. 179–181; 1941, S. 316–319).