Vom Regimewechsel zur Systemtransformation: Rumänien

Zusammenfassung

Die extreme Härte der kommunistischen Diktatur und ihre gewaltsame Beseitigung durch eine Revolution, die gleichzeitig einen Putsch darstellte, prägen die Besonderheiten der rumänischen Entwicklung. Im ersten Jahr nach dem Umsturz vom Dezember 1989 schien die Revolution in Rumänien eine unvollendete zu sein. Der Elitenwechsel bedeutete zuerst nur die Ersetzung der Ceausescu treu ergebenen Nomenklatura durch jene früheren kommunistischen Funktionäre, die in den siebziger Jahren in den Hintergrund gedrängt worden waren. Diese versuchten nach der Absetzung des Diktators Reformen einzuführen, die jenen der sowjetischen Perestrojka ähnlich waren. Die Einführung der parlamentarischen Demokratie und der Beginn einer marktwirtschaftlichen Umgestaltung waren die Themen eines politischen Kampfes. Seit der Verabschiedung der neuen Verfassung im November 1991, der Abhaltung von Kommunalwahlen im Februar 1992 und der Parlamentswahlen im September 1992 kann jedoch kein grundsätzlicher Zweifel mehr an dem demokratischen Antlitz des politischen Systems bestehen.