Zusammenfassung
Bei der Interpretation der Befunde von Experiment I ist die Überlegung angestellt worden, daß Leser auch bei der Rezeption von geplanten Handlungen nach der Default-Annahme einer chronologischen Ereignisdarlegung verfahren, daß sie also unterstellen, die beschriebenen Handlungen würden chronologisch ausgeführt. Träfe diese Überlegung zu, so sollte die kontextuelle Einführungsreihenfolge der Rahmenhandlungen, bei denen es sich ja um geplante Aktivitäten des Protagonisten handelt, in der Bedingung separierender Kontext Einfluß auf die Verarbeitung der Temporalsätze nehmen, denn dort koreferiert jede der Temporalsatzhandlungen anaphorisch auf eine der Rahmenhandlungen. Die Leser sollten also aufgrund der Einführungsreihenfolge der Rahmenhandlungen Erwartungen über die Ausführungsreihenfolge der koreferierenden Temporalsatzhandlungen entwikkeln. Eine wesentliche Zielsetzung von Experiment II besteht darin, diese Überlegungen empirisch zu prüfen.
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Wrobel, H. (1994). Die Einführung der Rahmenhandlungen. In: Sprachverstehen als kognitiver Prozeß. Psycholinguistische Studien. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97041-1_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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