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Parteien als Focus demokratischer Neuorientierung

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Politik und Nichtpolitik
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Zusammenfassung

Der einschlägigen Literatur zufolge haben sowohl besatzungspolitische Maßnahmen der westlichen Alliierten, die in ihrem Konzept einer den deutschen Stellen zugewiesenen Auftragsverwaltung der lokalen Bürgermeisterherrschaft während der Umbruchsphase im Frühjahr und Sommer 1945 eine Schlüsselstellung einräumten, als auch ältere deutsche Parteitraditionen, die nach Kriegsende neuerlich auflebten, die neu entstehenden politischen Parteien als eine mögliche Kraft demokratischer Erneuerung entscheidend geschwächt. Die Parteigründungskerne der ersten Nachkriegsmonate sind demnach nicht aus originären Antrieben zu politischer Selbstorganisation, sondern vor allem als Sammelstellen der überlebenden Weimarer Parteikader entstanden, ohne „spürbare Resonanz in den Massen“ und machtpolitisch zunächst im Schatten der Bürgermeister und Landräte stehend, von deren administrativer Allzuständigkeit sie sich erst allmählich lösten (so zuletzt Klotzbach 1982: 40ff.).

„Soviel ich weiß, hat seit 1945 kaum jemand von irgendeiner Seite etwas Sonderbares oder Auffallendes dabei gefunden, daß man einen Staat aus Parteien aufbaut oder zusammensetzt“

(Dolf Sternberger)

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Anmerkungen

  1. Assistant Commissioner Office Arnsberg, MR (Confidential) September 1949, Sect.A (FO 1005/1605).

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  2. Klotzbach betont, „daß das Mobilisierungspotential der Antifa-Kader an der gesellschaftlichen Basis gering war, daß sie nur sozusagen „den Massen voraus“ gingen” (Ders. 1982: 41).

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  3. Ein Mitglied der „Antifa“ Altenbögge-Bönen war der spätere Pelkumer Amtsdirektor Heibert (SPD). — Die frühe Parteiorientierung trifft z. B. für den ersten Nachkriegsvorsitzenden des Betriebsrats von „Monopol”, Heinrich Demand, und dessen Stellvertreter Josef Rissel zu. Beide gehören Anfang August 1945 zu den Mitgründern des SPD-Ortsvereins Kamen. Der Altsozialdemokrat Josef Ströthoff, Mitbegründer der SPD-Ortsgruppe Unna, war seit dem 12. April, einen Tag nach der Kapitulation der Stadt, bereits als Angestellter der neuen freien Gewerkschaften tätig (zu letzterem KRAUN 030 — 8/II).

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  4. Norbert H., Jg. 1923, war nach dem Krieg Student und als Berichterstatter der WP-Lokalredaktion Kamen tätig; ab 1952 CDU-Ratsmitglied.

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  5. Dietrich Bittmann, Jg. 1906, gelernter Hauer, ab 1946 Betriebsrat auf Königsborn III/IV und lange Jahre dessen Vorsitzender, 1922 Mitglied des Alten Bergarbeiterverbandes, 1945 SPD-Mitglied.

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  6. Werner Figgen, Jg. 1921, RAD und Militärdienst, 1947 Jugendsekretär, dann Geschäftsführer des SPD-UB Unna-Hamm, später MdB, OB der Stadt Hamm und Arbeits-und Sozialminister von NRW.

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  7. Robert Berke, Jg. 1899, Bergmann, vor 1933 Gewerkschaftsmitglied, 1946 —1952 Stadtvertreter der KPD.

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  8. Anton Weber, Jg. 1902, während des Krieges und danach Prokurist der Stahlwerke Unna, Mitgründer der örtlichen CDU, Stadtverordneter und Fraktionsvorsitzender von 1946 bis 1965.

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  9. Richard Schrader, Jg. 1911, Dipl.Ing., während des Krieges wiss. Tätigkeit an der Hochschule in Danzig, 1946 CDU-Stadtverordneter und Bürgermeister-Stellvertreter, 1948 —1952 1. Bürgermeister in Unna.

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  10. Daß z. B. in Unna bei Gründung der Ortsverbände von CDU und SPD bereits Kontakte mit regionalen Parteistellen bestanden, spricht nicht gegen das Vorhandensein originär lokaler Gründungsintentionen.

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  11. Egon P., Jg.1929, Jungzugführer, bei Kriegsende Schüler in Kamen, später kfm. Lehre, im November 1945 Beitritt zur SPD.

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  12. Günther H., Jg. 1924, Fähnleinführer des Kamener Jungvolks, Kriegsdienst, später Lehramtsstudium, Mitgründer der VHS Kamen, 1948 Beitritt zur SPD.

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  13. Gerhard H., Jg. 1923, Kriegsteilnehmer (Offizier), Mitgründer der VHS Kamen, Kulturredakteur der WR in Dortmund, 1946 SPD-Mitglied.

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  14. So beginnt z. B. das Prot. der konstituierenden Sitzung der SPD-OG Unna am 10.8.1945 mit den Worten: „Nach 12jähriger Unterdrückung durch das nationalsozialistische Terrorregime traten heute im Hotel Seilmann die alten Genossen und Kämpfer für die sozialistische Idee zur Konstituierung der Partei zusammen.“ ( Mat. Kortmann )

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  15. Siehe dazu Schumachers Hannoveraner Rede vom 6. Mai 1945; jetzt abgedruckt bei Albrecht 1985: 215.

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  16. Wie Anm.14.

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  17. Prot. der 1. Hauptversammlung der SPD vom 25.1. 1946 ( Mat. Kortmann).

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  18. Was Lepsius in der oben genannten Studie herausarbeitet, daß nämlich die katholische Partei in dem Moment rapide zerfällt, als im Jahr 1933 Kirche und Klerus ihre Unterstützung zurückziehen: („das Milieu war gesprengt, und seine kirchlichen, berufsständischen und politischen Organisationen begannen auseinanderzulaufen” — Ders. 1966: 385), beschreibt auch treffend die kommunalen Vorgänge in Unna. Lt. Mitt. des Unnaer Magistrats vom 6.4.1933 waren am 12. März fünf Zentrumsvertreter in den Stadtrat gewählt worden (KRAUN, Pers.Abt. 49 ).

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  19. Angehörige dieser Weimarer Generation waren u. a. der 1. CDU-Kreisvorsitzende (und letzte Kreisvors. des Zentrums vor 1933) Landwirt Fritz Koepe (Oberaden), der Kamener Rektor Weidekamp (bis 1930 Magistratsmitglied, im August 1944 von der Gestapo verhaftet, Mitgründer der örtlichen CDU), und auch die Lehrerin Maria Niggemeyer (vor 1933 Zentrums-Fraktionsvors. in Gronau, Mitgründerin der CDU Unna, später Fraktionsvorsitzende im Kreistag und MdB ).

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  20. Die Mitgliederstruktur der CDU Kamen spiegelt im Jahr 1946 ein deutliches Übergewicht des kath. Teils wider: von den statistisch erfaßbaren 55 der insgesamt 109 namentlich genannten Mitglieder waren 21 (38,2%) evangelischer und 34 (61,8%) katholischer Konfession (errechnet auf der Basis der im Besitz von Paul Koch, Kamen, befindlichen Unterlagen ). Unter der Einwohnerschaft Kamens war das Verhältnis der Konfessionen in etwa umgekehrt.

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  21. Bei Bombenangriffen, erinnert sich der Kamener ev. Pfarrer i. R. Donsbach, kamen das kath. Pfarramt, der Dechant Rawe und die Vikare in den Turm der ev. Pauluskirche, der zum Luftschutzraum erklärt worden war (EB Gerhard Donsbach).

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  22. Mit der erwähnten ev. Organisation dürfte der vor 1933 in Unna bestehende Ev. Volksdienst gemeint sein (EB Weber).

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  23. Vgl. für die Entwicklung in Dortmund Graf 1958: 71.

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  24. Prot. vom 5.6.1946 (im Besitz der Ortspartei); siehe auch,Holtmann 1985: 254.

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  25. So der Bericht in der WP vom 6.1.1948. Vgl. auch den Bericht über die Festpredigt Dr. Werths im Rahmen der 700 — Jahrfeier Unnas (WP vom 4.9.1950).

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  26. Inwieweit klerikale Töne, wie sie seit 1946 im Konflikt um Bekenntnis-oder Gemeinschaftsschulen anklangen, die Toleranzgrenzen einer demokratisch akzeptablen Interessenartikulation überdehnt haben, bedarf einer gesonderten Erörterung. Siehe zu diesem Thema die bei Holtmann 1985: 446ff. abgedruckten Dokumente.

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  27. Mat. Paul Koch, Kamen.

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  28. KRAUN, HA 0061–1 /2.

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  29. Ich beziehe mich auf die Differenzierung zwischen „Wertelite“ und »Funktionselite” bei Zelinsky 1979: 218.

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  30. Siehe das Porträt „Frau Pastor Schrader“ in der WP vom 8.4.1950.

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  31. Einzelne Informationen in der zeitgenössischen Lokalpresse deuten solche Personalunionen an. Schrader selbst war Presbyter und Kurator des Ev. Krankenhauses in Unna. Ebenfalls in Unna gehörte der ev. Kirchmeister Sonneborn der CDU an. Presbyter war der Werksdirektor und CDU-Kreistagsabg. Dr. Löpmann (Bergkamen). Der CDU-Gemeinderat Otto Chalybäus bekleidete das Amt des Kirchmeisters in Rünthe (dazu u. a. WP vom 28.9.1949 und 12. 8. 1950 ).

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  32. Im März 1949 berichtete der britische KRO, die SPD habe jüngst wieder die Kirche umworben. Zwischen 14. und 27. März seien in Verbindung mit dem Ev. Männerdienst vier Treffen abgehalten worden. Wie in ähnlichen Treffen zuvor, sei es um das Problem „Christentum und Sozialismus“ gegangen.Gleisner, fuhr der KRO fort, sei von der Sache nicht begeistert, halte sie aber für notwendig. „Dies läßt stark vermuten, daß die Treffen im Einklang mit einer weiter oben festgelegten politischen Linie veranstaltet werden” (KRO LK Unna, MR March 1949; FO 1013/578).

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  33. Kirche und Marxismus“ (14.4.1947) — „Das kommunistische Manifest und die christliche Verkündigung” (Februar 1948); siehe dazu i. d. Reihenfolge der Artikel WR vom 19.4.1947 sowie WP vom 18.4.1947 und 3.2.1948.

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  34. British Resident Unna/Hamm, MR LK Unna, February 1950 (FO 1013/579).

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  35. Hat Deutschland noch eine Zukunft ? — Professor Figge fragte dies im Ev. Vortragsdienst“ (Bericht der WP vom 15.3.1950).

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  36. Hüttenberger schreibt, solche Kontakte hätten seit Dezember 1945 bestanden. Mit Schreiben vom 27.8.1946 lud das Konsistorium die örtlichen Pfarrer ein, mit führenden Männern der SPD das Gespräch zu suchen. Anfang 1947 wurden durch Intervention der Freidenker die in der SPD-Zentrale vorbereiteten Aktionen gebremst (Hüttenberger 1973: 105 f.).

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  37. Das veranschaulicht z. B. das von Gerhard H. auf dem Kamener Diskussionsabend im September 1950 gehaltene Koreferat zum Thema „Mensch, Kirchen, Parteien im sozialistischen Menschenbild “ (HA vom 29. 9. 1950 ).

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  38. Die Kirche ist für die Welt verantwortlich“, sagte der westfälische Präses Wilm vor der Kreissynode Unna im Juli 1949. Aufgabe der Kirche sei es, daß sie „nie wieder vergißt, wofür sie da ist” (Bericht in der WR vom 12.7.1949).

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  39. Siehe dazu den WR-Bericht vom 4.7.1950 — Auf die Stellung der Kirche zur Sozialisierung der Grundstoffindustrie angesprochen, erwiderte Becker, daß diese „in der heutigen Situation nach gesundem Menschenverstand in Gemeineigentum überführt werden muß“ (Ebenda).

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  40. have since joining the council tended to join the CDU“ (MR 1 — 31 May 46, App. A; FO 1013/661).

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  41. KH Unna an den Landrat des Kr. Unna, 8.1.1946, betr. Vorschlagsliste für den Kreistag (KRAUN HA 7).

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  42. Im Kreisvertrauensausschuß: Fabrikdirektor Prof. Dr. Fritz Beckmann (später CDU-Kreistagsabgeordneter) und Prokurist Fritz Polchau — im Bürgerrat Kamen: Markscheider Dr. Wilhelm Schmidt (lokaler Mitgründer der CDU) — im Bürgerrat Unna: Bergwerksdirektor August Fischer (früher DVP), Vikar Dr. Heinrich Werth (CDU-Mitgründer), Installateurmeister Fritz Kalbers (alle drei gehörten der CDU-Fraktion der 1946 ernannten Stadtvertretung an). Nachweis i. d. Reihenfolge der Nennung: KRAUN HA 024 — 32/2; Amtl.Bek. Nr.8/4.8.1945; KRAUN HA 0061–1/2.

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  43. Daß sich innerhalb der z. T. nach berufsständischen Gesichtspunkten ernannten Ratsvertreterschaft die Parteientscheidung erst allmählich klärte, hat Graf am Beispiel der benachbarten Großstadt Dortmund aufgezeigt: hier gab die Arbeitsgemeinschaft der Berufsvertreter des Rates am 1.2.1946 die Erklärung ab, im Verlauf der weiteren politischen Entwicklung könne sich „für die Berufsvertreter die Notwendigkeit ergeben, sich einer politischen Fraktion anzuschließen“ (1958: 72).

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  44. Der dem Kreisvertrauensausschuß angehörende Dipl.Ing. Polchau, Prokurist bei der Stromag, hatte im Sommer 1946 den Vorsitz des Arbeitgeberverbandes der Eisen-und Metallindustrie für den Landkreis Unna inne. Die Direktoren Schwenke und Dr. Löpmann von den Bergkamener Chemischen Werken waren beide kommunalpolitisch in der CDU aktiv.

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  45. Außer Kreishandwerksmeister Peter Schnitger gehörte auch der KH-Geschäftsführer Dr. Fischer der CDU an (vgl. für letzteren das Porträt in der WP vom 1. 7. 1950 ).

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  46. Der Unnaer Bäckermeister Schnitger (i. d. Quellen auch: Schnittger), der bis 1933 im Zentrum aktiv gewesen und im August 1945 in den Unnaer Bürgerrat berufen worden war, erhielt am B. Mai 1945 vom damaligen Kreispolizeichef Bergmann (SPD) den Auftrag, die Geschäfte des Innungs-und Genossenschaftswesens zu übernehmen. Am 23. Mai von der Militärregierung als „Chef der Kreishandwerkerschaft“ eingesetzt, verpflichtete Schnitger am 18. Oktober 1945 die neuernannten Obermeister(innen) „durch Handschlag zur gerechten und objektiven Führung ihres Amtes im echt demokratischen Geist und Sinne” (Prot.buch im Archiv der KH Unna).

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  47. Niederschrift über ein Referat des sty. Geschäftsführers der HK Dortmund, Dipl.Vw. Schulte (Prot.buch der KH Unna; a.a.O.).

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  48. Diesen Terminus hat Johannes Agnoli in den 60er Jahren eingeführt, damals allerdings in fundamentalkritischer Absicht gegen den bundesdeutschen Realtypus Volkspartei gewendet, vor allem gegen deren Funktion eines „parteiinternen Ausgleich(s) von parteiexternen Interessen-und Gruppenkonflikten“ (in Nuscheler/ Steffani 1973: 250).

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  49. Befragt nach den Maßstäben für die örtliche Reputation meint Norbert H.: „In der CDU waren es geachtete Katholiken bzw. Protestanten, die auch als Vertreter ihrer Berufe Ansehen und Respekt genossen“ (EB a.a.O.).

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  50. WP-Porträt der Woche am 12.8.1950 — Am Vorabend der Kommunalwahl 1948 legte die WP kritische Worte des „Mannes auf der Straße“ zur Personalpolitik der im Kreis regierenden SPD einen „Handwerksmeister” in den Mund: „Jetzt haben sie einen Parteibuchbeamten gehabt. Wer zahlt das Gehalt für den neuen und die Pension für den bisherigen Oberkreisdirektor ? Natürlich wir Steuerzahler.“ (Ausgabe vom 16.10.1948)

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  51. Im Besitz von Hanno Fluhme, Kamen.

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  52. Prot. der Versammlung am 23.8.1945, Referat Reinköster zum »Aufbruch der SPD“ (Mat. Kortmann). — Über die Dortmunder Entwicklung schreibt Graf: »Schon in ihrem ersten Aufruf versuchte die Sozialdemokratie, ihren beengten Rahmen als Partei der deutschen Arbeiterklasse zu sprengen und eine Volkspartei zu proklamieren, in der auch der durch die Ereignisse der letzten Jahrzehnte völlig umgeschichtete deutsche Mittelstand eine politische Heimat finden sollte” ( 1958: 81 ).

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  53. So die Formulierung in der Sitzungsniederschrift des 12.8.1945 (Mat. Kortmann).

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  54. Auf der 12 Namen umfassenden Vorschlagsliste für das zu ernennende Ratskollegium, welche die SPD Unna auf einer Versammlung am 13.1.1946 verabschiedete, waren neben 4 Bergleuten, 2 Gewerkschaftssekretären und 1 Hausfrau noch 1 Gastwirt, 1 Kaufmann, 1 Handwerksmeister, 1 Baumeister und 1 Bauer placiert (Anlage zu Prot. der Sitzung im Mat. Kortmann; siehe auch Holtmann 1985,S. 334 ).

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  55. Zu diesen gehörte z. B. der Herringer Bäckermeister Heinrich Renninghoff, der 1950 als Nachfolger Biernats zum Unnaer Landrat gewählt wurde. Renninghoff, Sohn eines Gastwirts und sty. Kreisjägermeister, gehörte der SPD seit 1922 an (dazu auch die Porträts in HA vom 14.3.1950 und WP vom 18. 3. 1950 ).

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  56. In Unna außer Schulrat Humme etwa auch der Kaufmann Otto Wülfing, 1945 Mitglied des Bürgerrates und 1946 Ratsmitglied.

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  57. Ähnlich auch Gleisners Rede auf dem UB-Parteitag desselben Jahres (Bericht „Mittelstand und Arbeiterschaft gehören zusammen“ in WR vom 13.3.1950).

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  58. Obwohl der Nürnberger Parteitag von 1947 im Wirtschaftsprogramm mittelstandsfördernde Akzente setzte, blieb das wirtschaftspolitische Außenbild der Partei von ihren planwirtschaftlichen Optionen geprägt. Vgl. dazu den knappen Überblick bei Wenzel 1979: 329f.; auch Ambrosius 1979: 157ff.

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  59. So eine Wendung in der Rede Reinkösters in der Unnaer SPD-Versammlung am 23.9.1945 (Mat. Kortmann).

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  60. WR-Artikel „Ist die deutsche Jugend eine Filmdiva? — Ein Vertreter der Zwischengeneration an seine Altersgenossen“ (Ausgabe vom 30.7.1949). Verfasser war der zum Bergheimer Kreis in Kamen zählende WR-Kulturredakteur Gerhard H. — Im folgenden gebrauche ich die Begriffe HJ-Generation und Kriegs-bzw. Zwischengeneration synonym.

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  61. Fritz Holthoff, Jg. 1915, Kriegsteilnehmer (Offz), danach Abschluß der Lehrerausbildung, Gründer und Leiter der VHS Rünthe, SPD-Beitritt 1947, 1950 MdL, nachmals Kultusminister NRW.

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  62. Eigentlich sprach jeder vom Sozialismus“ (EB Günther H./Gerhard H.).

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  63. In ihren Erinnerungsberichten verweisen Norbert H. und Gerhard H. auf entsprechende Erlebnisse am Arbeitsamt bzw. auf der Polizeiwache in Kamen (a.a.O.).

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  64. Günther H. der von Anfang Mai bis Mitte Juni 1945 in einem linksrheinischen Sammellager untergebracht war, berichtet von Arbeitsgruppen und Diskussionsrunden, die sich dort zusammenfanden: „Es gab… Vorträge vor großem, riesigem Auditorium von z. T. Hunderten von Leuten über deutsche Geschichte und Politik“ (EB a.a.O.).

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  65. Von einer solchen tour d’horizon berichtet auch Egon P. (EB a.a.O.).

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  66. Ebenso Karl R.: „Die CDU bot eigentlich nichts an“ (EB a.a.O.).

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  67. Hierzu gehörte neben dem späteren Bürgermeister Gustav Wiezoreck auch der Steiger Josef Rissel, der am 7.8.1945 zum Vorsitzenden der SPD-OG Kamen gewählt wurde.

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  68. Wiezoreck wirkte wie „eine Art preußischer Arbeiter-Sozialist“ (EB Gerhard H.), wie »das Typusbild des gebildeten Arbeiters” (EB Holthoff).

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  69. Undatierte Rededisposition Gleisners (spätestens Herbst 1946); in seinem Besitz.

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  70. Andere, ebenfalls undatierte Rededisposition Gleisners aus den 40er Jahren (in seinem Besitz).

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  71. Wie Anm. 72.

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  72. Zur Konzeption Schumachers vgl. den knappen Aufriß bei Niethammer 1982 (1972): 211 ff., ferner Albrecht 1985: 215 ff., 285 ff.

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  73. Kurt Schumacher ist der Mann gewesen, der viele von uns — auch mich — in die SPD geholt hat“ (EB Holthoff).

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  74. Was an den Älteren gefiel, war lt. Fritz Holthoff „eigentlich mehr ihre rührende Treue gegenüber der SPD, auch durch die 12 Jahre Nationalsozialismus, es war nicht etwa der geistige Horizont oder die umfassende Informiertheit“ (EB a.a.O.).

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  75. Diese Traditionslinie hat Tenfelde für das 19. Jahrhundert herausgearbeitet (1981: 253ff.). Vgl. außerdem Dann 1981: 20ff., sowie ders. 1978: 66ff.

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  76. Abdruck der Denkschrift bei Liffers 1983: 25 ff. — Eine parteisoziologische Einordnung dieser programmpolitischen Aktivitäten des Bergheimer Kreises versuche ich in Holtmann 1987b. Auch allgemein findet der Generationsaspekt für die politischen Sozialisationsprozesse der frühen Nachkriegszeit jetzt verstärkt Beachtung. Vgl. dazu, außer v. Plato 1984, Schörken 1985 und Rosenthal 1986.

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  77. Ordnungspolitische Postulate wie z. B. die Sozialisierung der Grundstoffindustrie waren während der ersten Nachkriegsjahre weitgehend unstrittig (vgl. z. B. WP vom 28.3.1947 über eine CDU-Wahlversammlung in Heeren-Werve).

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  78. Mitglied des Kuratoriums der VHS Kamen war u. a. auch das CDU-Mitglied Norbert H. (EB a.a.O.).

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  79. Solche ideologischen Differenzen kommen etwa in der Presseberichterstattung der WP über öffentliche Vorträge zum Thema „Christentum und Sozialismus“ zum Vorschein (vgl. dazu WP vom 18.4.1947, 3.2.1948 und 15.3.1950).

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  80. Art. „Geistiger Aderlaß“ (Zuschrift »von besonderer Seite”) in WP vom 22.7.1948.

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  81. Im April 1949 konstatierte der KRO Unna hinsichtlich der KPD “a sharp decline in their influence” (MR April 1949; FO 1013/578). Eine Aufstellung über die Ergebnisse der Betriebsratswahlen in den Kohlenzechen vom Sommer 1948 zeigt die erhebliche Disparität zwischen beiden Linksparteien: SPD 89 Sitze, CDU 34 Sitze, KPD 21 Sitze (“the latter party has lost ground”); KRO Unna, MR August 1948 (Ebenda).Die Abwanderung von KPD-Leuten zur SPD wurde vom britischen Kreisresidenten, der offenbar an eine kommunistische Unterwanderung der Sozialdemokratie im Kreis Unna glaubte, wie folgt kommentiert: “The number of ”converts“ from KPD increases and their sincerity is, in my opinion, most dubious. The fact that in this Kreis SPD is very left has frequently been stressed by me but the admission of former (are they really only ”former“ ?) Communists to their ranks is a subject of concern” (MR May 1949; ebenda).

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  82. PORO-Report Nr. 111 A: The General Attitude to National Socialism in the Summer and Autumn of 1947 (Confidential); FO 1013/104 — Die Umfrage basierte auf einem nach dem Zufallsprinzip ausgewählten sample von mehr als 6000 männlichen und weiblichen erwachsenen Bewohnern der brit. Zone sowie des brit. und US-Sektors von Berlin.

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  83. The reasons why Germans consider Nazism a good idea are… mixed“ (Ebenda).

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Holtmann, E. (1989). Parteien als Focus demokratischer Neuorientierung. In: Politik und Nichtpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97000-8_12

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