Zusammenfassung
Hermann Brochs Romantrilogie Die Schlafwandler erschien in den Jahren 1930 (Pasenow oder die Romantik), 31 (Esch oder die Anarchie) und 32 (Huguenau oder die Sachlichkeit) beim Rhein-Verlag in Zürich. Während Broch selbst vom Publikumserfolg seiner Trilogie überzeugt und auch die Kritik bei ihrem Erscheinen des Lobes voll war, wurden die Schlafwandler dennoch ein Flop. Die „Machtergreifung“ in Deutschland, die Bücherverbrennung, Brochs kurzfristige Verhaftung beim Einmarsch der Deutschen in Österreich und sein anschließendes Exil in den USA waren ungünstige Voraussetzungen für die Verbreitung der Romane des getauften Juden. Ein mangelndes Leserinteresse konstatiert auch die neuere Broch-Forschung. Schon 1985 konnte Manfred Durzak verkünden, die Schlafwandler würden — selbst in wissenschaftlichen Kontexten — ebenso wie Brochs Tod des Vergil „mehr zitiert als gelesen“.1
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Literatur
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Eicher, T. (1997). Die Schlafwandler oder Der Blick hinter die Religion. Epiphanien in Hermann Brochs Romantrilogie. In: Gruber, B. (eds) Erfahrung und System. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96385-7_3
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