Zusammenfassung
Das Bild der Eroberung Deutschlands durch die Nationalsozialisten wäre nicht vollständig ohne die Darstellung und Analyse einer Gruppe von Vorgängen und Maßnahmen, die ein Spezifikum der nationalsozialistischen Strategie bildeten und im Gesamtprozeß der Machtergreifung eine wichtige Rolle spielten: die bewußte und zielstrebige Mobilisierung sowohl der kriegerischen Kraft der Nation als auch der dunklen, von Kultur und Zivilisation bisher gezähmten Mächte des Terrors und des Barbarismus. Im folgenden wird dieser Prozeß im einzelnen zu studieren sein, doch bedarf es noch einiger erläuternder Bemerkungen zu Auffassung und Abgrenzung des Themas. Zunächst könnte die Frage aufgeworfen werden, ob die gemeinsame Behandlung der Probleme der militärischen Rüstung und Landesverteidigung und des totalitären Terrors mit der inneren Ordnung des Stoffes zu vereinbaren sei. Geht man von der klassischen politischen Vorstellungswelt aus, die für jedes Herrschaftssystem eine sei es rationale, sei es traditionale Rechtsgrundlage forderte,1 so sind Krieg und Terror unvereinbar miteinander, denn der eine ist vom Völkerrecht als politische Verkehrsform legitimiert, der andere ist keiner rechtlichen Begründung fähig. Ihre Zusammenfassung unter dem Oberbegriff der Gewalt, obwohl theoretisch möglich, verspräche doch für empirische Untersuchungen wenig Nutzen.2 Geht man aber vom Bezugssystem der totalitären Herrschaft aus, so scheint die eigentlich wesentliche und für die Aufstellung von Einteilungsprinzipien ausschlaggebende Verbindung die zwischen Ideologie und Terror zu sein.
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Literatur
Die Termini nach Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft (Grundriß der Sozialökonomik, Abt. 3), 3. Aufl., Tübingen 1947.
Die Termini nach Max Weber, Dabei wären allerdings die Einwände zu beachten, die Otto Brunner, „Feudalismus“, Ein Beitrag zur Begriffsgeschichte, Wiesbaden 1959, S. 34 f., vorgebracht hat (rationale Herrschaft nicht nur im Sinne von bürokratischer Verwaltung, sondern auch in dem der parlamentarischen Verfassung).
„Gewalt“ wird hier im engeren Sinne verstanden, etwa wie im englischen „violence“ (im Gegensatz zu „force“).
Die Forschung hat die Doppelfunktion bisher hur bei der SS berücksichtigt: Hans-Günther Seraphim, „SS-Verfügungstruppe und Wehrmacht“, in: Wehrwissenschaftliche Rundschau 5 (1955), S. 569 ff.;
Ermenhild Neusüß-Hunkel, Die SS (Schriftenreihe des Instituts für wissenschaftliche Politik, Bd. 2), Hannover-Frankfurt a. M. 1956. Beide Autoren haben jedoch, in Verkennung der Gleichwertigkeit beider Funktionen, sie einander zu subordinieren versucht. Der Versuch ist gescheitert, denn beide kommen zu genau entgegengesetzten Resultaten: Nach Seraphim soll die polizeiliche, nach Neusüß-Hunkel die militärische Funktion der SS „Tarnung“ bzw. taktisches Vehikel der jeweils anderen Aufgabe gewesen sein. Tatsächlich gab es derart subtile Überlegungen nicht; was man wollte, war die Verschmelzung beider Funktionen in einer totalen Gewaltorganisation.
Vilfredo Pareto, Trattato di Sociología generale, 1. Ausg. 1916;
Vilfredo Pareto, hier nach der englischen Übers.: The Mind and Society, ed. by Arthur Livingston, 4 Bde., 3. Aufl., New York 1942, bes. Bd. IV.
Adolf Hitler, Mein Kampf, 125.–126. Aufl., München 1934, S. 166; S. 494 und passim;
vgl. auch Hermann Rauschning, Gespräche mit Hitler, 4. Aufl., Zürich-Wien-New York 1940, S. 9 ff.; S. 71 ff.; S. 249 ff. — Um Mißver-ständnissen vorzubeugen, sei darauf hingewiesen, daß eine Abhängigkeit Hitlers von Pareto hier ausgeschlossen wird. Paretos Werk ist vor 1945 nur in fremdsprachigen Ausgaben bekannt gewesen, und Hitler hat keine fremden Sprachen beherrscht. Zwar hat Hermann Heller in Europa und der Fascismus über Paretos Ideen in deutscher Sprache referiert (2. Aufl., Berlin-Leipzig 1931, S. 20 ff.), doch erschien dessen 1. Auflage erst 1928, also nach Mein Kampf.
Außer den einschlägigen Stellen in Mein Kampf, A. a. O., auch Rauschning, A. a. O., S. 22 ff.
Ausführliche Erörterung jetzt in dem umfassenden Werk von Alexander Dallin, Deutsche Herrschaft in Rußland 1941–1945. Eine Studie über Besatzungspolitik, Düsseldorf 1958 (Titel des amerik. Originals: German Rule in Russia 1941–1945. A Study of Occupation Policies, London-New York 1957).
Hitler (Anm. I/5), S. 117 f. und passim.
Rauschning (Anm. I/5), S. 198.
Hitler (Anm. I/5), S. 650. Vgl. dazu die Studie von Erwin Faul, „Hitlers Uber-Machiavellismus“, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 2 (1954), S. 344 ff. Der Begriff „Über-Machiavellismus“ ist freilich unglücklich gewählt, so gerechtfertigt die Absicht des Autors ist, die systematisierte Unvernunft Hitlers von Machiavellis Lehre abzusetzen.
Sigmund Neumann, Permanent Revolution. The Total State in a World at War, New York-London 1942;
Rudolf Heberle, Social Movements. An Introduction to Political Sociology, New York 1951.
Hermann Rauschning, Die Revolution des Nihilismus. Kulisse und Wirklichkeit im Dritten Reich, 4. Aufl., Zürich-New York 1938;
Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Frankfurt a. M. 1955, S. 728 ff. (Titel des amerik. Originals: The Origins of Totalitarianism, New York 1951);
Ernst Jünger, „Die totale Mobilmachung“, in: ders., Hrsg., Krieg und Krieger, Berlin 1930.
Weber (Anm. I/1), insbes. S. 140 ff.; S. 155 ff.; S. 753 ff.
Vgl. Rauschning, Die Revolution... (Anm. I/12), S. 59 ff.; Franz [Leopold] Neumann, Behemoth. The Structure and Practice of National Socialism, London 1943, S. 73 ff.; am konsequentesten bisher Heberle (Anm. I/11), S. 130 ff.; S. 136 ff.; S. 288 ff.
Es sei hier noch ausdrücklich betont, daß die charismatische Herrschaftsform nicht notwendig religiöse, magische und überhaupt „übernatürliche“ Elemente enthalten muß; Weber (Anm. I/1) hat sie mit Recht als entscheidende Legitimationskriterien ausgeschlossen, vgl. z. B. S. 770. Die Tatsache, daß der Nationalsozialismus derartige Elemente nicht enthielt und sie bestenfalls manipulierte, scheint einer der Gründe zu sein, weshalb die Anwendbarkeit des Weberschen Modells bisher zu wenig beachtet worden ist; selbst Heberle (Anm. I/11), dem der Unterschied an sich wohl bewußt ist (S. 288), spricht doch gelegentlich von „quasi-charismatic“ Führertum in bezug auf Nationalsozialismus und Faschismus (S. 136).
Eine für Hitlers starke Aversion gegen die Veralltäglichung bezeichnende Äußerung: „Im Gleise des regen Alltags werde alles allmählich unvernünftig, bekomme Brüche, Schlacken, Rost usw.“; Henry Picker, Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier 1941–1942, Bonn 1951, S. 162; vgl. Hitler (Anm. I/5), S. 440.
Dazu jetzt auch Martin Broszat in der Vorbemerkung zu der Dokumentation „Die Anfänge der Berliner NSDAP 1926/27“ in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 8 (1960), S. 85 ff.; bes. S. 88 ff. — Eine ausgezeichnete Darstellung des charismatischen Charakters von Hitlers Herrschaft gibt H. R. Trevor-Roper, Hitlers letzte Tage, Zürich 1948, 1. Kapitel.
Ein klassisches Beispiel für die Fähigkeit der deutschen Bürokratie, selbst scheinbar unmögliche Forderungen Hitlers noch auszuführen, ist die getarnte Mobilmachung gegen die Tschechoslowakei 1938; vgl. die Darstellung Keitels bei Walter Görlitz, Hrsg., Generalfeldmarschall Keitel. Verbrecher oder Offizier?, Göttingen—Berlin— Frankfurt/M. 1961, S. 188.
Franz Neumann (Anm. I/14), S. 382.
Diese Einschränkung muß deshalb besonders betont werden, weil sie das hier verwendete Modell davor bewahrt, die Unentrinnbarkeit der historischen Entwicklung zu behaupten und die Freiheit des menschlichen Handelns aus der Geschichte auszuschließen — ein Argument, mit dem sich die Geschichtswissenschaft nicht immer ganz zu Unrecht gegen soziologische und politikwissenschaftliche Modellbildungen zur Wehr setzt. Unentrinnbar wurde Deutschlands Schicksal unter dem Nationalsozialismus erst, als die verschiedenen Anläufe der Widerstandsbewegung scheiterten.
Der Begriff nach Arthur Schweitzer, „Organisierter Kapitalismus und Parteidiktatur 1933 bis 1936“, in: Schmollers Jahrbuch 79 (1959), S. 37–79, der damit — freilich ohne ausdrückliche Bezugnahme — Franz Neumanns Modell von den vier durch ad-hoc-Kompromisse verklammerten Machtblöcken (Wirtschaft, Militär, Bürokratie, Partei) variiert. Die anregende Arbeit leidet allerdings an einer zu schmalen und ungleichmäßigen empirischen Basis und an reichlichen vulgärmarxistischen Residuen in der Begriffsbildung — sofern das letztere nicht auf Kosten der unzureichenden Übersetzung geht.
A. a. O., S. 76; S. 78, allerdings mit Bezug auf die Zeit bis 1936 (Unterstützung der Wirtschaft durch Wehrmacht, der Partei durch SA und SS); danach habe sich die zweiseitige Machtstruktur im Zuge der Auseinandersetzungen um den Vierjahresplan zugunsten einer Alleinherrschaft der Nazis aufgelöst. Dabei übersieht Schweitzer, daß sich das Doppelsystem innerhalb der NSDAP regenerierte.
An dieser Stelle möchte ich den Herren Peter Ludz und Hartmut Zimmermann vom Institut für politische Wissenschaft meinen Dank für Kritik und Anregungen zu diesem Abschnitt, insbesondere zum Vergleich mit dem Bolschewismus, aussprechen.
Schultheß, 1934, S. 44.
Am wirksamsten bisher vertreten von John W. Wheeler-Bennett, The Nemesis of Power. The German Army in Politics 1918–1945, London 1953.
Grundlegend für diese Auffassung Friedrich Hoßbach, Zwischen Wehrmacht und Hitler 1934–1938, Wolfenbüttel-Hannover 1949.
In größerem Rahmen ausgeführt von Kurt Aßmann, Deutsche Schicksalsjahre. Historische Bilder aus dem zweiten Weltkrieg und seiner Vorgeschichte, Wiesbaden 1950, bes. S. 57 f. und S. 463 ff.
Vgl. jetzt auch Friedrich Hoßbach, Die Entwicklung des Oberbefehls über das Heer in Brandenburg, Preußen und im Deutschen Reich von 1655–1945, Würzburg 1957, S. 94 ff. (mit gewissen Modifikationen). Anders Hermann Foertsch, Schuld und Verhängnis. Die Fritschkrise im Frühjahr 1938 als Wendepunkt in der Geschichte der nationalsozialistischen Zeit (Veröffentlichungen des Deutschen Instituts für Geschichte der nationalsozialistischen Zeit [jetzt: Institut für Zeitgeschichte], Nr. 1), Stuttgart 1951.
Das Folgende ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse, die in einer Vorstudie erarbeitet wurden: Wolfgang Sauer, „Die Reichswehr“, in: Karl Dietrich Bracher, Die Auflösung der Weimarer Republik. Eine Studie zum Problem des Machtverfalls in der Republik (Schriften des Instituts für politische Wissenschaft, Bd. 4), 3. Aufl., Stuttgart-Düsseldorf 1960, Teil I, IX. Kapitel; dort auch Nachweise und kritischer Apparat.
Außerdem ist hinzuweisen auf Gordon A. Craig, The Politics of the Prussian Army 1640–1945, Oxford 1955;
Harold Jackson Gordon, The Reichswehr and the German Republic 1919–1926, Princeton (N.J.) 1957 (jetzt auch deutsch, übersetzt von Siegfried Maruhn, Frankfurt a. M. 1959);
Helmut Krausnick, „Vorgeschichte und Beginn des militärischen Widerstandes gegen Hitler“, in: Die Vollmacht des Gewissens, hrsgg. von der Europäischen Publikation e. V., [München] 1956 (einleit. Abschnitte);
Otto-Ernst Schüddekopf, Das Heer und die Republik. Quellen zur Politik der Reichswehrführung 1918 bis 1933, Hannover-Frankfurt a. M. 1955.
Dazu Gerhard Ritter, Staatskunst und Kriegshandwerk. Das Problem des Militarismus in Deutschland, Bd. I (1740–1890), München 1954;
Emil Obermann, Soldaten, Bürger, Militaristen. Militär und Demokratie in Deutschland, Stuttgart 1958.
Allgemein zum Problem der Weimarer Republik vgl. u. a. Bracher (Anm. I/26); Erich Eyck, Geschichte der Weimarer Republik, Erlenbach-Zürich-Stuttgart, Bd. I, 1954, Bd. II, 1956;
Albert Schwarz, Die Weimarer Republik, Konstanz 1958.
Die Entwicklung in Frankreich-nach dem zweiten Weltkrieg bietet in manchen Punkten eine interessante Parallele.
Dies eine der treffenden Bemerkungen in dem umstrittenen Werk von William L. Shirer, Aufstieg und Fall des Dritten Reiches, Köln-Berlin 1961 (Titel des amerik. Orig.: The Rise and Fall of the Third Reich, London 1960), S. 182 f. Die deutsche Ausgabe enthält z. T. größere Korrekturen, die aber leider nicht die kurzschlüssige Darstellung der deutschen Geschichte vor 1933 betreffen.
Die Parteien der Weimarer Koalition (SPD, DDP, Zentrum) vermochten bis zur Septemberwahl von 1930 (einschließlich) eine deutliche relative Mehrheit aller Stimmen auf sich zu vereinigen und waren in dieser Zeit selbst der negativen Koalition der Extremisten (DNVP, NSDAP, KPD) z. T. weitaus überlegen. Bezieht man noch die DVP Stresemanns in den Kreis der republikanischen Parteien mit ein, so hatte diese Gruppe bis 1930 sogar die absolute Mehrheit. Der Volkswille war also gar nicht so unklar. Für die Zahlen vgl. Meinrad Hagmann, Der Weg ins Verhängnis. Reichstagswahlergebnisse 1919 bis 1933, besonders aus Bayern, München 1946.
Dabei wird man freilich auf seiten der Reichswehr gewisse Nuancen und Varianten berücksichtigen müssen, die durch den Gegensatz zwischen Groener-Schleicher einerseits und Seeckt anderseits entstanden waren (Primat der Innenpolitik und große taktische Wendigkeit insbesondere bei Schleicher; traditionalistische Distanz zur Republik und Betonung der Außenpolitik bei Seeckt). Für die Revolutionszeit vgl. Friedrich v. Rabenau, Seeckt. Aus seinem Leben 1918–1936, Leipzig 1940, S. 117 ff. Neben den Lebenserinnerungen Wilhelm Groeners (Lebenserinnerungen. Jugend, Generalstab, Weltkrieg, hrsgg. von Friedridi Frhr. Hiller v. Gaertringen, Göttingen 1957) sind jetzt auch die von Otto Geßler heranzuziehen: Reichswehrpolitik in der Weimarer Zeit, hrsgg. von Kurt Sendtner, Stuttgart 1958. Der loyalste hohe Offizier, den die Republik gehabt hat, war zweifellos der erste Chef der Heeresleitung, Generalmajor Walther Reinhardt;
vgl. jetzt Fritz Ernst, „Aus dem Nachlaß des Generals Walther Reinhardt“, in: Die Welt als Geschichte 18 (1958), S. 39–121 (Hefte 1 und 2/3).
Dazu die Dokumentation von Thilo Vogelsang, „Die Reichswehr in Bayern und der Münchener Putsch 1923“, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 5 (1957), S. 91 ff., wo die Ereignisse aus der Sicht eines der wenigen loyal gebliebenen Offizierschüler geschildert werden. Die preußisch-bayerischen Gegensätze, auf deren Mitwirkung der Kommentator hinweist, erscheinen dabei deutlich als im Dienst der übergeordneten Frontstellung „Nationalismus gegen Marxismus“ instrumentalisiert, wenn sich die aufsässigen Infanterieschüler z. B. schwarzweißrote (statt blauweißer) Kokarden ansteckten (S. 95 f.).
Vgl. auch Hermann Teske, Die silbernen Spiegel. Generalstabsdienst unter der Lupe, Heidelberg 1952, S. 29.
33 Teske, A. a. O., S. 29 f. Nur die Rädelsführer unter den Stammoffizieren wurden entlassen; Gordon (Anm. I/26), S. 246. Der dort genannte Oblt. Wagner war der spätere NS-Gauleiter von Baden, Robert Wagner; Baldur v. Schirach, Die Pioniere des Dritten Reiches, Essen [1933], S. 332.
Die Meuterei der Offizierschule bildete den Ausgangspunkt für die nationalsozialistische Infizierung des Offizierkorps; s. u. S. 737.
In der Beschränkung auf diese Gesichtspunkte — ebenso wie in der rigorosen Begrenzung des Blickfeldes auf die Zeit bis 1926 — liegt die Schwäche der sonst imponierenden Arbeit von Gordon (Anm. I/26). Seine Beurteilung läßt sich nicht aufrechterhalten, wenn man die im Folgenden skizzierten Probleme der Diktatur, der illegalen Aufrüstung und der totalen Mobilmachung mit ins Auge faßt; vgl. die Rezension von Wolfgang Sauer, „Armee und Politik in Deutschland“, in: Neue Politisée Literatur 4 (1959), Sp. 28 ff.
Immerhin ergibt die Aufzählung dieser militärischen Diktaturversuche eine stattliche Liste: Schon Groener erwog im Dezember 1918 vorübergehend eine Militärdiktatur und plante im Frühjahr 1919 die Bildung eines „Regierungskollegiums mit starken Vollmachten“ (Groener, Anm. I/31, S. 476, und Reginald H. Phelps, „Aus den Groener-Dokumenten“, in: Deutsche Rundschau 76 [1950], S. 534). Bekannt sind auch die vielfachen Spekulationen auf eine Diktatur Noskes 1919. Einen neuen Aufschwung erlebten diese Projekte 1923: Seeckts Plan eines Direktoriums und die verschiedenen, schließlich aufgegebenen Versuche im Zusammenhang mit der Übernahme der vollziehenden Gewalt November 1923 bis Februar 1924. (Daß Seeckt seine Vollmachten schließlich zurückgab, bedeutete nicht eine Option für die Republik, sondern entsprang der Einsicht, daß die Armee einer solchen Aufgabe nicht gewachsen war.) Schließlich gehört auch Groeners und Schleichers maßgebliche Beteiligung an dem Experiment einer Präsidialregierung ab 1930 hierher.
Dazu jetzt die aufschlußreiche Dokumentation von Ernst Deuerlein, „Hitlers Eintritt in die Politik und die Reichswehr“, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 7 (1959), S. 177 ff.
Vgl. Hitlers bezeichnende Ausführungen zum Thema „Nationalisierung der Massen“ in: Mein Kampf (Anm. I/5), S. 369 ff.
Picker (Anm. I/16), S. 427 ff. (21. Mai 1942).
Dokumentation von Thilo Vogelsang, „Neue Dokumente zur Geschichte der Reichswehr 1930 bis 1933“, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 2 (1954), S. 397–436; bes. S. 410 (im Folgenden zitiert: „Reichswehrdokumente“). Ähnlich Schleicher und Groener am 11./12. Januar 1932, A. a. O., S. 416 f. Groener an Gerold v. Gleich am 24. Januar 1932; Phelps (Anm. I/36), S. 1018.
Vertrauliche Denkschrift „Der Putsch am 8. November 1932. Vorgeschichte und Verlauf“, verf. im Wehrkreiskommando VII, München, im Anschluß an den Putsch, S. 3: Ausschlaggebend für die Haltung gegenüber Hitler sei der Gedanke gewesen, „daß der gesunde Kern der Hitler-Bewegung, insbesondere die in der Bewegung steckende werbende Kraft für die nationale Einstellung der Arbeiterschaft, solange überhaupt die Möglichkeit bestand, nicht durch gewaltsame Unterdrückung zerschlagen werden sollte“.
42 Dazu die Nachweise bei Sauer, „Die Reichswehr“ (Anm. I/26), S. 283, Anm. 191. Außerdem: Kurt Horstmann, Der Ottplan und der Sturz von Papen (Prüfungsarbeit an der Pädagogischen Akademie Bielefeld, ungedr.) mit Briefzuschriften von Graf Schwerin v. Krosigk (11. August 1957) und Eugen Ott (3. September 1957). Während Krosigk allgemein von Anhängern „beider radikaler Richtungen“ in Wehrmacht und Polizei spricht, will Ott nationalsozialistische Einflüsse nur in der allerdings „ernsthaft durchsetzten 1. ostpreußischen Division“ gelten lassen, fügt aber doch hinzu: „Es mögen da und dort ganz kleine Zersetzungskeime gewesen sein...“ Sehr deutlich äußerte sich auch Magnus v. Braun (damals Landwirtschaftsminister) in einem Brief an Papen vom 5. Juli 1957; Dokumentation von Thilo Vogelsang, „Zur Politik Schleichers gegenüber der NSDAP 1932“, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 6 (1958), S. 86–118, bes. S. 111, Anm. 65.
Erlaß Groeners an die Kommandeure der Reichswehr vom 6. Oktober 1930 (betr. Leipziger Prozeß): Phelps (Anm. I/36), S. 920, vgl. auch Schüddekopf (Anm. I/26), S. 293, und Dorothea Groener-Geyer, General Grocner. Soldat und Staatsmann, Frankfurt/M. 1955, S. 272. Ähnlich Äußerungen bei Phelps, A. a. O., S. 917; S. 919;
und bei Rudolf Fischer, Schleicher. Mythos und Wirklichkeit, Hamburg 1932, S. 38. Die letztere Stelle ist für Groeners Haltung besonders bemerkenswert, weil sie nicht — wie oben — in die Form einer Tatsachenfeststellung, sondern in die einer programmatischen Forderung gekleidet ¡st: „Im politischen Geschehen Deutschlands darf kein Baustein mehr bewegt werden, ohne daß das Wort der Reichswehr ausschlaggebend in die Waagschale geworfen wird.”
Vgl. u. S. 854.
Groener an Gerold v. Gleich vom 2. April 1932 (Phelps, Anm. I/36, S. 1019).
Rede im Reichstag am 19. März 1931 (Schüddekopf, Anm. I/26, S. 308).
Vgl. Groener-Geyer (Anm. I/43), S. 286 f.; S. 305 f.
Schon die Zeitgenossen rätselten an Schleichers Haltung herum; vgl. z.B. Fischer (Anm. I/43), S. 46 f.; und den Artikel aus der Vossischen Zeitung bei Groener-Geyer, A. a. O., S. 319 f. Besonders empfindlich reagierte natürlich Groener selbst; er fühlte sich verraten; Phelps (Anm. I/36), S. 1020 ff.; ders., „Aus den Groener-Dokumenten“, in: Deutsche Rundschau 77 (1951), S. 22 ff. Seine Tochter urteilt schon distanzierter: Groener-Geyer, A. a. O., S. 305 f.; S. 325 ff. Dagegen zeichnet Eyck (Anm. I/28), II, S. 453, das Bild des schwankenden Schleicher, der „außerstande war, ... eine gerade Linie einzuhalten“, und Krausnick (Anm. I/26), S. 194, spricht von Schleichers „Wandlung vom Anhänger zum Gegner des SA-Verbots“. Treffender urteilt Werner Conze, Dokumentation „Zum Sturz Brünings“, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 1 (1953), S. 263. Ganz deutlich wird die Schleichersche Konzeption dann bei Hans Henning v. Holtzendorff und Adolf v. Carlowitz, in Conze, A. a. O., S. 270 ff., sowie bei Hammerstein in der Befehlshaberbesprechung vom 21. Mai 1932: „Reichswehrdokumente“ (Anm. I/40), S. 423 f.
Vgl. Groener in der Kabinettssitzung vom 10. April 1932 und, noch deutlicher, am 12. April, wo er den Standpunkt vertrat, „daß im Interesse der Autorität des Reichspräsidenten und des Reiches das selbständige Vorgehen einzelner Länder nicht geduldet werden dürfe“ (Phelps, A. a. O., 77, S. 24 und S. 27).
Damit ist freilich noch nicht geklärt, warum Schleicher noch am 8. April dem SA-Verbot „rückhaltlos“ zustimmte, wie Groener berichtet (A. a. O., S. 22). Dazu ist jedoch u. a. darauf hinzuweisen, daß Groener der einzige Zeuge dafür ist; sonst findet sich eine positive Haltung Schleichers am 8. April nur in dem Bericht von Staatssekretär Pünder erwähnt, hier aber schon verklausuliert: „... die guten Sachen müßten natürlich übergeleitet werden... “, d. h. Schleicher hielt an einer „Überleitung“ der „guten“ Elemente der SA in den Reichsdienst grundsätzlich fest (A. a. O., S. 22 f.). Auch vor der Entscheidung über das Verbot hatte Schleicher nur vorsichtig Stellung bezogen; noch am 25. März warnte er Groener: „Die SA-Frage können wir nur mit feiner Hand lösen, nicht diese parteigebundenen Länderminister ohne das nötige Fingerspitzengefühl...“; Gordon A. Craig, „Briefe Schleichers an Groener“, in: Die Welt als Geschichte 11 (1951), S. 130. Vgl. auch die o. Anm. I/48 genannten Zeugnisse von Holtzendorff, Carlowitz und Hammerstein. Wenn also ein „Umfall“ Schleichers stattgefunden hat, so allenfalls am 8. April in Gestalt seiner Zustimmung, nicht am 9. April in Form seiner Ablehnung des SA-Verbots.
Dazu und zum Folgenden jetzt wichtiges neues Material in: „Zur Politik Schleichers...“ (Anm. I/42), S. 86–118.
Dies zeigte sich besonders deutlich, als im Zusammenhang mit der Kabinettsbildung nach der Reichstagswahl vom 6. November und mit Papens Plan einer Gewaltanwendung gegenüber der NSDAP die Frage der Einsatzbereitschaft der Reichswehr diskutiert wurde; A. a. O., S. 111, Anm. 65, und die o. Anm. I/42 genannten Stimmen von Schwerin v. Krosigk und Ott.
Zeugenschrifttum des Instituts für Zeitgeschichte (im Folgenden zitiert: Zeugenschrifttum), Nr. 149 (v. Sodenstern; Protokoll einer Befragung im Institut für Zeitgeschichte, München, vom 23. Juni 1954), S. 3.
Vgl. die Untersuchungen von Foertsch (Anm. I/25), S. 26 f.; Gerhard Ritter, Carl Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung, Stuttgart 1954, S. 129 ff.; und Bracher (Anm. I/26), S. 714; S. 717 f.,
deren Material inzwischen noch durch die Abhandlung von Kunrat Frhr. v. Hammerstein, „Schleicher, Hammerstein und die Machtübernahme 1933“, in: Frankfurter Hefte 11 (1956), S. 11 ff.; S. 117 ff. und S. 163 ff. (bes. S. 124 ff.) ergänzt worden ist. Die Hauptschwierigkeit des Problems liegt darin, daß die beiden einzigen Teilnehmer (außer Hindenburg), die Generale v. d. Bussche und v. Hammerstein, sich in ihren Berichten strikt widersprechen. Während Hammerstein in einer Niederschrift vom 28. Januar 1935 (abgedr. bei Bracher, A. a. O., S. 733 f.) behauptet, er habe sich für eine Ernennung Hitlers und gegen eine Regierung Papcn-Hugenberg ausgesprochen, behauptet Bussche (vgl. Foertsch, A. a. O., S. 26 f.; Kunrat v. Hammerstein, A. a. O., S. 124 ff. und Bussche selbst in einer Zuschrift an die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 5. Februar 1952), Hammerstein habe Hindenburg eindringlich vor einer Berufung Hitlers gewarnt. Hammersteins Zeugnis verdient hier nach den üblichen quellenkritischen Maßstäben den Vorzug: Er ist die eigentliche Hauptperson, sein Bericht liegt sehr viel näher an dem Ereignis, und seine Darstellung paßt in das allgemeine Konzept Schleichers. Bezeichnend ist, daß beide Zeugen zwar übereinstimmend die abfällige Bemerkung Hindenburgs über den „böhmischen Gefreiten“, den er, Hindenburg, nie berufen werde, berichten, aber Hammerstein mit dem wichtigen Zusatz, Hindenburg habe offenbar nicht verstanden, worauf es ihm, Hammerstein, ankam. Vielleicht gilt das auch für Bussche, der sich durch Hindenburgs Worte beruhigt fühlte, während umgekehrt Hammerstein von „verstärkter Sorge“ spricht. Immerhin bleibt Bussches wiederholte und nachdrückliche Bekundung gewichtig genug, um sie nicht zu ignorieren. Wahrscheinlich hat Hammerstein mit einer Warnung vor Hitler die Beibehaltung Schleichers als Wehrminister und „Aufpasser“ in einem etwaigen Kabinett Hitler erreichen wollen. Ähnlich auch Schüddekopf (Anm. I/26), S. 356 f.
Am 29. Januar 1933 nachmittags; Hammerstein-Niederschrift bei Bracher, A. a. O., S. 734 und S. 723 f.; General Adolf Kuntzen (1933 Adj. Hammersteins) 1953 in einem Brief an Kunrat v. Hammerstein, „Schleicher... “, A. a. O., S. 165; Görings Aussage in Nürnberg: Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof Nürnberg. 14. November 1945 – 1. Oktober 1946 (im Folgenden zitiert: IMT), Nürnberg 1947, Bd. IX, S. 283. Vgl. auch Hitler selbst in: Picker (Anm. I/16), S. 429 f., mit einer allerdings unglaubwürdigen und falsch datierten Version, die aber die Tatsache eines Kontakts mit Hammerstein bestätigt.
Daß es sich hier nur um ein Gerücht ohne reale Basis handelt, ist inzwischen historisch erwiesen. Unklar -und wahrscheinlich auch unklärbar — ist sein Ursprung; sicher ist nur, daß das Gerücht von den Nationalsozialisten und der Papen-Clique sehr geschickt benutzt wurde, um Hindenburg zur Annahme ihrer Bedingungen zu zwingen und Schleicher auch als Wehrminister auszuschalten; vgl. Foertsch (Anm. I/25), S. 27 ff.; Ritter, Carl Goerdeler... (Anm. I/54), S. 130 ff.; Bracher (Anm. I/26), S. 721 ff.; Kunrat v. Hammerstein (Anm. I/54), S. 167 ff.
Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 279, I (Ott), S. 20.
Die Widersprüchlichkeit dieses Begriffs hat nicht gehindert, daß man ihn wissenschaftlich zu begründen versuchte; vgl. z. B. Albert Diller, Die Legalität der nationalsozialistischen Revolution, Erlangen 1935. In dieser aus einer staatswissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft der Universität Erlangen hervorgegangenen Schrift wird der Begriff der Legalität an das Merkmal der Gewaltlosigkeit geknüpft: „Legal“ ist eine Revolution, deren neue Gesetze nicht mit Gewalt oktroyiert, sondern aus der Verfassung des alten Regimes „abgeleitet“ worden sind (wie das Ermächtigungsgesetz; vgl. S. 48 ff.). Diese Theorie wurde dem politischen Unterricht in der Wehrmacht zugrunde gelegt;
vgl. z. B. Dienstkenntnis. Leitfaden für den Unterricht an der Marineschule, bearb. von der Marineschule Mürwick, Teil III: Verfassungsrecht, Berlin 1938, S. 8.
Die uniformierte staatliche Polizei betrug in Preußen 54 712 Mann, in den übrigen deutschen Ländern zusammen 40 473 Mann; Pol-Major Elster, „Der ‚militärische‘ Charakter der deutschen Polizei“, in: Die Polizei 30 (1933), S. 207 f.
Vortrag Adolf Hitlers vor westdeutschen Wirtschaftlern im Industrie-Klub zu Düsseldorf am 27. Januar 1932, München 1932. Vgl. dazu Karl Dietrich Bracher, „Das Anfangsstadium der Hitlerschen Außenpolitik“, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 5 (1957), S. 63–76, bes. S. 65 f. — Zum Gesamtproblem s. o. I. Teil.
Vgl. o. S. 706.
Die SA war im Januar 1933 ca. 400 000 bis 500 000 Mann stark (vgl. u. S. 890), die preußische Polizei, wie erwähnt, ca. 55 000 Mann; dem standen 100 000 Mann Reichswehr gegenüber.
Vgl. seine o. S. 693 zitierte Bemerkung in den Tischgesprächen im Führerhauptquartier.
Schuhheß, 1933, S. 36.
A.a.O., S. 72; vgl. auch S. 44 (Wahlrede Hitlers im Berliner Sportpalast am 10. Februar 1933): „Wir wollen auch erziehen zu der Ehrfurcht vor unserem alten Heer...“ Außerdem Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 105 (General v. Mellenthin), S. 1 f.; S. 26 f.
„Reichswehrdokumente“ (Anm. I/40), S. 434 ff. Es ist anzunehmen, daß das Folgende bereits das Resultat der Verhandlungen zwischen Hitler, Reichenau und Blomberg vor bzw. am 30. Januar war. Darüber u. S. 715.
So Hermann Mau, „Die ‚zweite Revolution‘ — der 30. Juni 1934“, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 1 (1953), S. 119–137 (Zitat S. 121).
Krausnick (Anm. I/26), S. 208. Vgl. Hoßbach, Die Entwicklung... (Anm. I/25), S. 96.
Franz v. Papen, Der Wahrheit eine Gasse, München 1952, S. 271 und S. 275.
70 Über Blomberg und Fritsch vgl. u. S. 713 f. und S. 735 f. Zur Haltung Stülpnagels und seiner Kandidatur im Januar 1933 vgl. Groeners Zeugnis in: Phelps (Anm. I/36), 76, S. 922; 77, S. 27; Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 182 (Feldmarsch, v. Weichs), S. 3 f.; MGN 11, Ankl.-Dok.-B. 169, Dok. NI-211 (Brief Wilhelms Kepplers an Frhr. v. Schröder vom 28. November 1932); Waldemar Erfurth, Die Geschichte des deutschen Generalstabes von 1918 bis 1945 (Studien zur Geschichte des zweiten Weltkrieges, Bd. 1), Göttingen-Berlin-Frankfurt 1957, S. 145. Stülpnagel war schon einmal Konkurrent Blombergs gewesen, als es sich um die Nachfolge Heyes als Chef der Heeresleitung handelte; A. a. O., S. 120 f.; Sauer, „Die Reichswehr“ (Anm. I/26), S. 253.
Picker (Anm. I/16), S. 430. Vgl. auch Informations-Berichte des Dienatag [Dienst Nationaler Tageszeitungen], Bericht vom 31. Januar 1933 (Sammlung Karl Brammer im Bundesarchiv Koblenz; im Folgenden zitiert: Dienatag-Berichte).
Die Einzelheiten bei Papen (Anm. I/69), S. 271; Otto Meißner, Staatssekretär unter Ebert-Hindenburg-Hitler. Der Schicksalsweg des deutseben Volkes von 1918–1945, wie ich ihn erlebte, Hamburg 1950, S. 266; S. 269; S. 321;
Walter Görlitz, Hindenburg. Ein Lebensbild, Bonn 1953, S. 402; Kunrat v. Hammerstein (Anm. I/54), S. 127 (Brief des Generals v. d. Bussche-Ippenburg 1953) und S. 165 (Zeugnis des Generals Kuntzen); Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 217 (Bussche), S. 4 f.; S. 8 f.; A. a. O., Nr. 105 (Mellenthin), S. 30 f.; Foertsch (Anm. I/25), S. 29; „Reichswehrdokumente“ (Anm. I/40), S. 431.
Dazu Wolfgang Sauer, Militär- und Zivilgewalt in der Revolution. Das. Bündnis Ebert-Groener 1918 (in Vorbereitung; Schriften des Instituts für politische Wissenschaft, Bd. 15); Erfurth (Anm. I/70) 1918, S. 110 ff.; Zeugenschrifttum, A. a. O., Nr. 312, S. 28.
Außer der bei Sauer, „Die Reichswehr“ (Anm. I/26), S. 245; S- 252 f.; S. 276 ff. zitierten Literatur vgl. jetzt auch die einschlägigen Stellen bei Erfurth, A. a. O., und die Skizze bei Lutz Graf Schwerin v. Krosigk, Es geschah in Deutschland. Menschenbilder unseres Jahrhunderts, Tübingen-Stuttgart 1951, S. 116.
Alfred Vagts, A History of Militarism. Civilian and Military, 2., Überarb. Aufl., London 1959, S. 114.
Die Entwicklung des preußischen Offiziers zum homo faber hat schon Friedrich Meinecke, Die deutsche Katastrophe. Betrachtungen und Erinnerungen, 4. Aufl., Wiesbaden 1949, S. 56 ff. und S. 64 ff., in großen Zügen dargelegt. Eine kurze Skizze bei Sauer, Militär... (Anm. I/73).
Aussage Rundstedts am 12. August 1946, IMT (Anm. I/55), XXI, S. 59. Vgl. Hoßbach, Zwischen Wehr macht... (Anm. I/25), passim, und Erfurth (Anm. I/70), S. 115.
78 Niederschrift Fritschs vom 1. Februar 1938, abgedr. bei Hoßbach, A. a. O., S. 68 f. Vgl. auch Foertsch (Anm. I/25), S. 30; Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 105 (Mellenthin), S. 31; Basil Henry Liddell Hart, Jetzt dürfen sie reden. Hitlers Generale berichten, Stuttgart-Hamburg 1950 (Titel des engl. Originals: The Other Side of the Hill), S. 141 (Zeugnis des Generals Röhricht).
Außenseiter war Blomberg nur im Verhältnis zum OHL-Kreis’; Zeugenschrifttum, A. a. O., Nr. 312, S. 28. Zum Folgenden s. Erfurth (Anm. I/70), S. 83; S. 118 ff.; S. 129 (mit Auszügen aus Blombergs Memoiren); und Georges Castellan, Le réarmement clandestin du Reich 1930–1935, Paris 1954, S. 85 f.
Blomberg in seinen Memoiren (ungedr. Manuskript in USA), abgedr. bei Erfurth, A. a. O., S. 83.
Konrad Heiden, Adolf Hitler. Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit. Eine Biographie, Bd. I, Zürich 1936, S. 329.
Rundstedt: IMT (Anm. I/55), S. 59 (über Verbindung zur Anthroposophie); Castellan (Anm. I/79), S. 86; Walter Görlitz, Der deutsche Generalstab. Geschichte und Gestalt. 1657–1945, Frankfurt a. M. [1950], S. 375 (über Blombergs Reisen);
ausführlicher über Blombergs Rußlandreise Hans W. Gatzke,“Russo-German Military Collaboration During the Weimarer Republic“, in: American Historical Review 63 (1958), S. 588.
Erfurth (Anm. I/70), S. 118 f.; Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 66, II (Generaloberst Heinrici), S. 179 f.; Nr. 312, S. 28; Zeugenschrifttum des Instituts für politische Wissenschaft (Foertsch); vgl. auch Foertsch (Anm. I/25), S. 29. Die näheren Umstände sind noch nicht ausreichend geklärt. Der Anlaß war eine Panne bei der geheimen Aufrüstung, für die Blomberg die formale Verantwortung trug, aber es wird behauptet, daß Schleicher das nur zum Vorwand nahm, um Blomberg als Konkurrenten Hammersteins für das Amt des Chefs der Heeresleitung zu beseitigen.
Felix Steiner, Von Clausewitz bis Bulganin. Erkenntnisse und Lehren einer ‘Wehrepoche, Bielefeld 1956, S. 131. In solchen Äußerungen klingen die Gedanken des Pfarrers Müller wider, der die Treue zu Christus mit der zu Hitler verglich (Brief des Staatssekretärs a. D. Abegg an Severing vom 31. Mai 1947; Zeugen-Schrifttum des Instituts für politische Wissenschaft, S. 5).
Vgl. Blombergs eigenes Zeugnis in seinen Memoiren: Telford Taylor, Sword and Swastika. The Wehrmacht in The Third Reich, London 1953, S. 77.
Außerdem: Peter Bor [d. i. Paul Lüth], Gespräche mit Halder, Wiesbaden 1950, S. 105; Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 105 (Mellenthin), S. 28. Nicht zutreffend ist, daß Blomberg schon 1932 mit Hitler direkt in Kontakt getreten sei, wie es Heiden (Anm. I/81), I, S. 329,
und Hans Rudolf Berndorff, General zwischen Ost und West. Aus den Geheimnissen der deutschen Republik, Hamburg 1951, S. 233 f., behaupten. Vgl. dazu das Zeugnis Otts, Zeugenschrifttum, A. a. O., Nr. 279, I, S. 26.
Heinrich Brüning, „Ein Brief“, in: Deutsche Rundschau 70 (1947), Heft 7, S. 18;
Bussche-Ippenburg in: Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 217, S. 4 f.; S. 14; ders. 1953 an Kunrat v. Hammerstein (Anm. I/54), S. 127; General v. Mellenthin in: Zeugenschrifttum, A. a. O., Nr. 105, S. 31.
Taylor (Anm. I/84), S. 80.
Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 208, S. 88 (General Blumentritt).
Zur Charakteristik Reichenaus s. Castellan (Anm. I/79), S. 86 (Lebensdaten); Foertsch (Anm. I/25), S. 31 f.; General Röhricht in: Liddell Hart (Anm. I/78), S. 141; Krausnick (Anm. I/26), S. 209.
Schüddekopf (Anm. I/26), S. 319; Foertsch, A. a. O., S. 24; Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 217 (Bussche-Ippenburg), S. 4 f.; S. 8 f.; Brief Bussches an Kunrat v. Hammerstein (Anm. I/54), S. 127; Zeugenschrifttum, a.a.O., Nr. 105 (Mellenthin), S. 27 f.; Fritsch (Aufzeichnung vom 1. Februar 1938) in: Hoßbach, Zwischen Wehrmacht... (Anm. I/25), S. 69; Bor (Anm. I/84), S. 105; Steiner (Anm. I/84), S. 100. Vgl. auch Taylor (Anm. I/84), S. 77 (mit Anm. 4: Reichenaus Vater war führend im Alldeutschen Verband tätig).
Alan Bullock, Hitler. A Study in Tyranny, Long Acre-London 1952, S. 225,
Alan Bullock Anm. 3: Hinweis auf einen Brief Hitlers an Reichenau vom 4. Dezember 1932, in dem er ihm seine Politik ausführlich auseinandersetzte. Jetzt abgedr. in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 7 (1959), S. 429 ff.
Foertsch (Anm. I/25), S. 31 f. Vgl. Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 44 (Franz v. Gaertner), S. 1 ff.
Joseph Goebbels, Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei. Eine historische Darstellung in Tagebuchblättern, München 1934, S. 253. Vgl. Hitlers Angaben bei Picker (Anm. I/16), S. 431;
jetzt auch Erich Matthias und Rudolf Morsey, Hrsg., Das Ende der Parteien 1933, Düsseldorf 1960, S. 574 (Sondierungen der DNVP bei Blomberg am 30. Januar).
Papen (Anm. I/69), S. 275.
Foertsch (Anm. I/25), S. 31; „Reichswehrdokumente“ (Anm. I/40), S. 436.
Für den Antrittserlaß: Völkischer Beobachter, Süddeutsche Ausgabe, Nr. 33 vom 2. Februar 1933; Schultheß, 1933, S. 34 (mit Datum vom 1. Februar 1933); Foertsch, A. a. O., S. 31. — Die Befehlshaberbesprechung in: „Reichswehrdokumente“, A. a. O., S. 432 ff.
Wenn Blomberg in diesen Tagen zu dem Chef der Wehrmacht-Abt., Oberstlt. Ott, äußerte, die Schleicher-sche Linie sei die einzig mögliche, so ist das auch in diesem Sinne zu verstehen; Zeugenschrifttum (Anm, I/53), Nr. 279, I (Ott), S. 19.
Zu Hindenburgs Konzeption s. Zeugenschrifttum, A. a. O., Nr. 568 (v. Tschirschky), S. 2; vgl. auch Dienatag-Bericht vom 2. Februar 1933 (BA).
Protokoll der Kabinettssitzung vom 31. Januar 1933 (ND: PS-351): IMT (Anm. I/55), XXV, S. 375.
Hier wird die Ambivalenz der Maxime des „Sich-Heraushaltens“ deutlich, deren moralische und politische Problematik schon von Hans Rothfels, Die deutsche Opposition gegen Hitler. Eine Würdigung, Krefeld 1949, S. 81 ff., beschrieben worden ist;
vgl. auch die Neuausgabe in der Fischer-Bücherei, Bd. 198, Frankfurt-Hamburg 1958, S. 72 ff. — Für die weitere Entwicklung des Problems des Ausnahmezustands s.
Walter Baum, „Vollziehende Gewalt und Kriegsverwaltung im ‚Dritten Reich‘“, in: Wehrwissenschaftliche Rundschau 6 (1956), S. 475 ff. — Zu Blombergs Haltung am 30. Januar vgl. auch das treffende Urteil von Hoßbach, Die Entwicklung... (Anm. I/25), S. 96 f.; S. 132 f., und ders., Zwischen Wehrmacht... (Anm. I/25), S. 184 f.
„Reichswehrdokumente“ (Anm. I/40), S. 432.
Vgl. u. II. Kapitel, 4. Abschnitt.
Völkischer Beobachter, Süddeutsche Ausgabe, Nr. 37 vom 6. Februar 1933. Reichenau ergänzte diese Erklärung mit der Bemerkung, „daß er sein neues Amt mit der gleichen Begeisterung antrete, von der der Aufruf der neuen Reichsregierung an das deutsche Volk getragen sei“. — Reichenaus Stellungnahme verfehlte ihren Eindruck nicht und machte in Parteikreisen alsbald die Runde; vgl. z. B. den Aufsatz „Die Reichswehr“ von Robert Bergmann, SS-Brigadeführer und Adj. Röhms, in: Das Buch der Hitlerjugend. Die Jugend im Dritten Reich, hrsgg. von Ulf Uweson und Walther Ziersch, München 1934, S. 149, wo das Wort in der Form: „Noch nie war die Wehrmacht inniger verbunden mit den Zielen des Staates als heute, unter dem Kanzler Adolf Hitler“, zitiert und Blomberg in den Mund gelegt wird.
Bericht über ein Gespräch mit Franz v. Gaertner im November 1933, Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 44, S. 1 ff. Daß Reichenau diese Ansichten schon im Februar vertrat, zeigt seine Äußerung in der Befehlshaberbesprechung von Ende Februar 1933; A. a. O., Nr. 279, I, S. 19 (Ott); vgl. u. S. 729.
Schon in der Zeit vor dem SA-Verbot äußerte Reichenau gelegentlich gegenüber einem jungen Offizier die Ansicht, daß die SA in allen Wehrfragen der Armee widerspruchslos folgen werde; Steiner (Anm. I/84), S. 100, Anm. 7. Diese wohl aus den ostpreußischen Erfahrungen gewonnene Überzeugung (vgl. Bor, Anm. I/84, S. 105) ist erst um die Jahreswende 1933/34 bei ihm erschüttert worden; vgl. u. S. 937 ff.
Gaertner: Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 44, S. 3. — Die Methode der persönlichen Kontakte mit Hitler und seiner Umgebung hat Reichenau sorgfältig gepflegt, hat damit aber nur Eifersüchteleien in der Partei hervorgerufen; vgl. A. a. O., Nr. 312, S. 5 (R. fand sich ungeladen an Hitlers Tisch ein und duzte sich mit Himmler); ähnlich Keitel (Anm. I/17a), S. 107. Vgl. auch Ernst Hanfstaengl, Hitler. The Missing Years, London 1957, S. 211; S. 213 (Freundschaft und wechselseitige Unterstützung mit Hanfstaengl).
Blomberg in Kiel am 17. Februar 1933 vor Abordnungen der Marine: „Wir sind herausgehoben aus dem politischen Kampf, für uns gibt es keine Parteien, für uns gibt es nur das ganze Volk. Mit uns fühlen Millionen deutscher Männer. Sie wissen, daß es für einen wahren deutschen Mann gilt, für Deutschland zu kämpfen und für Deutschland zu leben und für Deutschland zu sterben“; Schultheß, 1933, S. 48. Und in München am 23. Februar: „Wir Soldaten stehen außerhalb des politischen Kampfes. Wir gehören keiner Partei und keiner Klasse, wir gehören dem gesamten Volke, wir dienen der Gemeinschaft.“ Betonung des Waffenmonopols. „Aber hinter uns stehen viele Millionen entschlossener Männer, zwar unbewaffnet, aber entschlossen wie wir, für das Vaterland zu leben und zu kämpfen“; Horkenbach, 1933, S. 69. Vgl. Castellan (Anm. I/79), S. 426.
Erich Raeder, Mein Leben, Bd. I, Tübingen 1956, S. 280; II (1957), S. 106 (Geburtstagsfeier für Neurath). Die Einladung an Hitler war offiziell von Blomberg ausgegangen, möglicherweise aber auf Anregung Hitlers; die Wohnung Hammersteins war gewählt worden, da in Blombergs Dienstwohnung noch Schleicher saß; Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 105 (Mellenthin), S. 1; S. 7. Vgl. auch Kunrat v. Hammerstein (Anm. I/54), S. 173; Castellan (Anm. I/79), S. 425.
Etwas ähnliches hatte es nur 1923 gegeben, als Stresemann nach seiner Ernennung zum Kanzler um ein Zusammentreffen mit den Befehlshabern bat. Es fand am 7. September 1923 statt, unterschied sich aber von dem Treffen mit Hitler u. a. dadurch, daß auch Seeckt, und zwar vor Stresemann, sprach; s. Rabenau (Anm. I/31), S, 335; Wolfgang Seiz, „Zum Ursprung einiger Seeckt-‚Zitate“, in: Wehrwissenschaftliche Rundschau 8 (1958), S. 323.
Völkischer Beobachter, Süddeutsche Ausgabe, Nr. 37 vom 6. Februar 1933. Auch in der Reichswehr wurde das als symbolischer Akt gewertet; s. Hermann Foertsch, Die Wehrmacht im nationalsozialistischen Staat, Hamburg 1935, S. 24.
„Reichswehrdokumente“ (Anm. I/40), S. 434.
Schultheß, 1933, S. 36 f.
So General Liebmann in seinen Notizen: Original-Notizen des Generals Liebmann aus den Befehlshaberbesprechungen 1933/35 (Institut für Zeitgeschichte; im Folgenden zitiert: Liebmann-Notizen), Bl. 39.
Dienatag-Bericht vom 7. Februar 1933 (BA)
Vgl. die Stimmen ebda.; Friedrich Meinecke, „Volksgemeinschaft — nicht Volkszerreißung“, Aufsatz vom 22. Februar 1933, jetzt abgedr. in: ders., Politische Schriften und Reden, hrsgg. und eingeh von Georg Kotowski, Darmstadt 1958, S. 481 ff. — Vgl. auch Thilo Vogelsang in: Das Dritte Reich und Europa. Bericht über die Tagung des Instituts für Zeitgeschichte in Tutzing, Mai 1956, München 1957, S. 43 f.
Weder Papen noch Meißner oder Schwerin v. Krosigk erwähnen das Problem in ihren Memoiren.
Picker (Anm. I/16), S. 431.
Focrtsch, Schuld... (Anm. I/25), S. 33 (Mitteilung Blombergs).
Brüning (Anm. I/85), S. 15.
André François-Poncet, Als Botschafter in Berlin. 1931–1938, 2. Aufl., Mainz 1949, S. 97 f. (Titel des franz. Originals: Souvenirs d’une ambassade à Berlin)
Kunrat v. Hammerstein (Anm. I/54), S. 174 f. Hammersteins Kommentar war: „Ich wees nich, wenn se den man nich selber angesteckt haben.“ Weitere Stimmen s. Konrad Heiden, Gehurt des Dritten Reiches. Die Geschichte des Nationalsozialismus bis Herbst 1933, 2. Aufl., Zürich 1934, S. 124 f.
Dienatag-Bericht vom 2. März 1933 (BA) Der Berichterstatter, Georg Dertinger, nennt den von der DAZ geäußerten Verdacht, daß die Kommunisten am Ende doch nicht die Urheber des Brandes wären, eine „Mystifikation“, die von interessierten Kreisen um Schleicher und Treviranus zur Unruhestiftung hervorgerufen werde.
Vgl. seine Rede vor einem ausgewählten Kreis von Industriellen am 20. Februar 1933, IMT (Anm. I/55), XXXV, S. 42–48, bes. S. 47.
Dienatag-Bericht vom 11. März 1933 (BA)
Befehlshaberbesprechung in Berlin, Ende Februar 1933, Liebmann-Notizen (Anm. I/112), Bl. 42. Das genaue Datum ist nicht feststellbar. Die Aufzeichnungen Liebmanns geben die Fassung wieder, in der er die ministeriellen Informationen den Kommandeuren im Wehrkreis V vortrug. Er faßte darin den Inhalt der Befehlshaberbesprechungen vom 3. Februar (s. o. Anm. I/95 und I/100) und von „Ende Februar“ zusammen. Auch die ergänzenden Bemerkungen von Ott in: Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 279, I, S. 19, enthalten keine Datierung, geben aber einen wichtigen Teil der Äußerungen Reichenaus wörtlich wieder; vgl. u. S. 729. Da Reichenau darin kommende Terrormaßnahmen gegen den „Marxismus“ ankündigte, ohne auf den Reichstagsbrand Bezug zu nehmen, ist zu vermuten, daß der Zeitpunkt der Äußerung noch vorher lag; vgl. auch Vogelsang in: Das Dritte Reich... (Anm. I/114), S. 44.
Wehrgesetz vom 23. März 1921 (RGBl., I, 1921, S. 329), Abschnitt II: Landsmannschaft, §§ 12–17. Dazu Ernst Deuerlein, „Wehrordnung und Föderalismus in Deutschland, Teil II: 1919–1935“, in: Wehrwissenschaftliche Rundschau 6 (1956), S. 307.
Karl Schwend, Bayern zwischen Monarchie und Diktatur. Beiträge zur bayerischen Frage in der Zeit von 1928 bis 1933, München 1954, S. 225 f.; S. 255; Geßler (Anm. I/31), S. 277 f.;
Gerhard Anschütz, Die Verfassung des Deutschen Reichs vom 11. August 1919, 12. Aufl., Berlin 1930, S. 656, Anm. 1.
Schwend, A. a. O., S. 523 f.; Kurt Sendtner, Rupprccht v. Witteisbach Kronprinz von Bayern, München 1954, S. 549 ff..
Schwend, A. a. O., S. 536 ff.
Vgl. Max Miller, Eugen Bolz. Staatsmann und Bekenner, Stuttgart 1951, S. 436. Weitere Einzelheiten dazu jetzt bei Waldemar Besson, Württemberg und die deutsche Staatskrise, 1928–1933. Eine Studie zur Auflösung der Weimarer Republik, Stuttgart 1959, S. 340. Auch in Bayern scheint Blomberg ähnliche Weisungen gegeben zu haben; Karl Schwend in Matthias/Morsey (Anm. I/92), S. 488.
Befehlshaberbesprechung vom 1. Juni, Liebmann-Notizen (Anm. I/112), Bl. 53. Die dort angekündigte grundsätzliche Regelung über Gestellung von Ehrenkompanien auch für Reichsstatthalter ist wenig später erfolgt; vgl. die Neufassung der HDv 24 (über Teilnahme der Reichswehr an Veranstaltungen außerhalb der Wehrmacht), Ziff. 13: „Bei besonderen Anlässen kann die Gestellung von Ehrenkompanien auch für Reichsstatthalter in Frage kommen“; gekürzter Abdr. in: Oertzschenscher Taschenkalender für die Offiziere des deutschen Reichsheeres, hrsgg. von E.-J. Graf v. Westarp, Major a. D., 55. Jg., 1. Oktober 1934 bis 30. September 1935, Grimmen 1934, S. 133. — Entsprechend wurden die Bestimmungen des Wehrgesetzes vom 23. März 1921, Abschnitt II (Landsmannschaft) durch die Novelle vom 20. Juli 1933 praktisch beseitigt (RGBl., I, 1933, S. 526); vgl. u. S. 729.
Papen (Anm. I/69), S. 323.
Liebmann-Notizen (Anm. I/112), Bl. 53 (Auszeichnung i. Orig.).
Einen Überblick über die Entstehung des Reichskuratoriums gibt Castellan (Anm. I/79), S. 331 ff.; vgl. auch Steiner (Anm. I/84), S. 111; Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 279, I (Ott), S. 17; Nr. 248 (Holtzendorff), S. 38; vgl. Kurt Hesse, Miliz, Hamburg 1933. Ausführlich jetzt Thilo Vogelsang, „Der Chef des Ausbildungswesens (Chef AW)“, ungedr. Gutachten des Instituts für Zeitgeschichte, München.
Julius Karl v. Engelbrechten, Eine braune Armee entsteht. Die Geschichte der Berlin-Brandenburger SA, München-Berlin 1937, S. 242 f.
Liebmann-Notizen (Anrn. I/112), Bl. 41 f. Vgl. auch Blombergs Reden in den Wehrkreisen (o. Anm. I/106).
„Reichswehrdokumente“ (Anm. I/40), S. 433.
Horkenbach, 1933, S. 156; Dienatag-Bericht vom 9. März 1933 (BA) Der Berichterstatter prophezeite richtig, „daß Seldte auf dem neuen Arbeitsministerium, das er eigentlich nicht haben wollte, sitzen bleibt, dagegen die Jugendertüchtigung und der Arbeitsdienst in die Hände der NSDAP übergeht“. Vgl. Goebbels (Anm. I/92), S. 294, und (auch für das Folgende) Vogelsang, „Der Chef...“ (Anm. I/133).
Theodor Duesterberg, Der Stahlhelm und Hitler, Wolfenbüttel-Hannover 1949, S. 41 ff.; S. 51 ff;. Dienatag-Bericht vom 23. und 30. März 1933 (über Kulissenkämpfe um den Stahlhelm); Goebbels (Anm. I/92), S. 294; S. 302; Horkenbach, 1933, 28. und 30. März; 26. April; S. 146 f.; S. 148; S. 185; Schultheß, 1933, S. 79 f.; S. 105 ff.
Schultheß, 1933, S. 157 f.; Horkenbach, 1933, S. 259 (mit Pressestimmen).
Steiner (Anm. I/84), S. 112. Vgl. auch Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 44 (F. v. Gaertner), S. 4 f.; S. 19; Nr. 248 (Holtzendorff), S. 38. — Im einzelnen s. u. S. 886 ff.
Zum Folgenden s. Zeugenschrifttum, A. a. O., Nr. 540 (Admiral a. D. Patzig).
Es gelang lediglich, einen Führerbefehl zu erwirken, der der militärischen Abwehr die Alleinherrschaft im militärischen Bereich sicherte; Karl Heinz Abshagen, Canaris. Patriot und Weltbürger, Stuttgart 1949, S. 138.
A. a. O., S. 141 f.
Der Fortschritt 5 (1953), Nr. 9 ff.; vgl. Liebmann-Notizen (Anm. I/112), Bl. 109; Abshagen, A. a. O., S. 141. Rudolf Diels, Lucifer ante portas ... es spricht der erste Chef der Gestapo .. ., Stuttgart 1950, S. 230 ff.
Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 540 (Patzig), S. 4; Abshagen, A. a. O., S. 139 ff.
Vgl. u. S. 781 f.
Bruno Maaß, „Vorgeschichte der Spitzengliederung der früheren deutschen Luftwaffe (1920–1933)“, in: Wehrwissenschaftliche Rundschau 7 (1957), S. 505 ff.; bes. S. 519.
Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 105 (Mellenthin) ; Karl Heinz Völker, Die Entwicklung der militärischen Luftfahrt in Deutschland 1920–1933 (Beiträge zur Militär- und Kriegsgeschichte, Bd. 3), Stuttgart 1962, S. 201 f.
A. a. O., S. 230. Zur Ernennung Blombergs s. u. S. 797; S. 814 f.
Maaß (Anm. I/147), S. 519 f.; Völker, A. a. O., S. 202 ff.
Die Zuordnung zur Infanterie gehörte zu der damals noch erforderlichen Tarnung.
Dazu s. Görlitz, Hindenburg (Anm. I/72), S. 412; Generallt. H. J. Rieckhoff, Trumpf oder Bluff? 12 Jahre deutsche Luftwaffe, Genf 1945, S. 36 f.; Gerhard Rossbach, Mein Weg durch die Zeit. Erinnerungen und Bekenntnisse, Weilburg/Lahn 1950, S. 144.
Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 279, I (Ott), S. 16.
A. a. O., S. 19 (Auszeichnung vom Verf.).
Ebda.
Vgl. u. II. Kapitel, 3. Abschnitt.
Vgl. u. III. Kapitel, 4. Abschnitt, und IV. Kapitel.
Verordnung über die Hoheitszeichen der deutschen Wehrmacht vom 14. März 1933 (RGBl., I, 1933, S. 133).
Zweites Gesetz zur Änderung des Wehrgesetzes vom 20. Juli 1933 (A. a. O., S. 526).
A. a. O., S. 264.
Das Gesetz vom 12. Mai bestimmte die Militär-Strafgerichtsordnung vom 1. Dezember 1898 als Grundlage der Neuordnung. Text der neuen Militär-Strafgerichtsordnung RGBl., I, 1933, S. 921 ff. Tatsächlich bürdete die Neuordnung der Truppe nur neue Lasten auf und stellte sie vor schwer lösbare Aufgaben; Keitel (Anm. I/17a), S. 75.
Liebmann-Notizen (Anm. I/112), Bl. 53.
Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 279, I, S. 20.
Horkenbach, 1933, S. 373; vgl. Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 105 (Mellenthin), S. 2 (über das Befremden bei Teilen des Militärs wegen Blombergs Rede).
Rauschning, Gespräche . (Anm. I/5), S. 148.
Horkenbach, 1933, S. 373: „Der Kanzler dankte dem Reichswehrminister in herzlichen Worten, die seine innere Verbundenheit mit der Wehrmacht erkennen ließen.”
A. a. O., S. 413. — Schultheß, 1933, S. 213, gibt nur den ersten, nicht aber den wichtigen zweiten Satz. — Ähnlich wie das Wort Reichenaus vom 1. Februar 1933 (s. o. S. 717) in Parteikreisen die Runde machte, scheint auch dies Hitler-Wort in der Reichswehr zirkuliert zu haben; Foertsch, Die Wehrmacht... (Anm. I/109), S. 20; Zeugen-Schrifttum (Anm. I/53), Nr. 105 (Mellenthin), S. 1 f.; S. 26 f.; Nr. 187 (Weichs), S. 39.
Nach Mellenthin (A. a. O., Nr. 105) hat Hitler bereits auf einem Empfang für die Generale auf dem Parteitag 1933 eine ähnliche Äußerung getan: „Meine Herren Generale, meine Herren Offiziere, daß ich hier stehe, verdanke ich Ihnen und der loyalen Haltung der Reichswehr, ich werde Ihnen das nie vergessen.”
Hoßbach, Zwischen Wehrmacht . . (Anm. I/25), S. 135.
Es gab auch-abweichende Meinungen wie die des Admirals Raeder, der es „für eine militärische Unmöglichkeit [hielt], daß das eigene Amt des Ministers [gemeint ist Schleichers Ministeramt] sich von ihm lossagte...“; Raeder (Anm. I/107), I, S. 270; vgl. Phelps (Anm. I/48), S. 29.
Das änderte sich jedoch später; s. Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 568 (Tschirschky), S. 3. Nachweisbar zuerst im Herbst 1933.
Brüning (Anm. I/85), S. 20.
Hammersteins Ablehnung Hitlers war nicht immer unbedingt; vgl. seine o. S. 703 zitierten Äußerungen (Befehlshaberbesprechung vom 24. April 1931). Doch hat sich das später geändert; vgl. auch Kunrat v. Hammerstein (Anm. I/54), S. 17 f.
Foertsch, Schuld... (Anm. I/25), S. 32 f. Über Hammersteins Persönlichkeit allgemein A. a. O., passim; Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 6 (General Adam), S. 5, und Nr. 105 (Mellenthin), S. 8 f.; Erich v. Manstein, Aus einem Soldatenleben. 1887–1939, Bonn 1958, S. 108 f.; Schwerin v. Krosigk (Anm. I/74), S. 111 f.
Auf die dienstlich-militärische Kritik Hindenburgs an Hammerstein macht besonders Schwerin v. Krosigk aufmerksam; A. a. O., S. 113.
Auf eine Aussöhnung zwischen Hammerstein und Hindenburg hofften im Frühjahr 1933 insbesondere Schleicher und Brüning bei ihren Planungen für einen Sturz der Hitler-Regierung; Brüning (Anm. I/85), S. 18.
Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 105 (Mellenthin), S. 7. Für Reichenau, den er 1932 sogar trotz dessen politischen Eskapaden gedeckt hat, s. Kunrat v. Hammerstein (Anm. I/54), S. 127; S. 165; Zeugenschrifttum, A. a. O., Nr. 217 (Bussche-Ippenburg), S. 4; S. 8. In seiner großzügigen Art hat Hammerstein politische Differenzen offenbar zu überspielen getrachtet. So hat er auch Beck gegen Groeners Versuche, ihn zu verabschieden, gedeckt; Kunrat v. Hammerstein, A. a. O., S. 16; Wolfgang Foerster, Generaloberst Ludwig Beck. Sein Kampf gegen den Krieg. Aus den nachgelassenen Papieren des Generalstabschefs, München 1953, S. 23 f.; Hoßbach, Die Entwicklung. . (Anm. I/25), S. 89.
Zeugenschrifttum, A. a. O., Nr. 217 (Bussche-Ippenburg), S. 22. B., der damals Chef des Personalamts war, behauptet fest, daß Hammersteins Verabschiedung schon am 30. Januar 1933 beschlossene Sache war. Das und auch die Begründung wird durch den Bericht Fritschs über ein Gespräch mit Blomberg, wenige Tage nach der Machtergreifung, bestätigt; Aufzeichnung Fritschs vom 1. Februar 1938 bei Kunrat v. Hammerstein (Anm. I/54), S. 173 (der Passus ist bei Hoßbach, Zwischen Wehrmacht..., Anm. I/25, S. 68 ff., nicht abgedr.). — Schleicher rechnete in seinen Erörterungen mit Brüning im Februar 1933, daß Hammerstein sich vielleicht noch bis zum Sommer halten könne; Brüning (Anm. I/85), S. 18. Vgl. auch Papen (Anm. I/69), S. 324.
Das ließ er Brüning durch dessen Mittelsmann Hackelsberger bestellen; Brüning, A. a. O., S. 18 f. Vgl. auch Brünings Brief an Kunrat v. Hammerstein, 1946: Kunrat v. Hammerstein, A. a. O., S. 175.
Auf der Generalstabsreise im Sommer 1933 hielt Hammerstein eine Begrüßungsrede, in der er die Teilnehmer ermahnte, trotz Zweifel und Bedenken dem neuen Regime gegenüber Loyalität zu bewahren, ließ aber fühlen, daß er sich damit nur eines unangenehmen Auftrags entledigte; Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 6 (General Adam), S. 5. Vgl. Nr. 105 (Mellenthin), S. 9. Gegenüber englischen Freunden dagegen äußerte er in seiner drastischen Art: „Jeder Dorfköter kann, wie die Nazis, mit Terror regieren“; Kunrat v. Hammerstein, A. a. O., S. 121.
Schon am Tage der Machtergreifung war Severing durch einen Mittelsmann an ihn herangetreten (in Anknüpfung an ein Gespräch mit Hammerstein im Herbst 1931), erhielt aber einige Tage später eine hinhaltende Antwort; Carl Severing, Mein Lebensweg, Köln 1950, Bd. II, S. 378. Die Vermutung Severings, Hammerstein sei dazu durch das Zusammentreffen mit Hitler am 3. Februar bewogen worden, überzeugt nicht; vgl. auch Kunrat v. Hammerstein, A. a. O., S. 173 (Bezugnahme auf Brief Severings an K. v. H., 1946). — Für Brünings vergeblichen Vorstoß bei Hammerstein Ende Juni/Anfang Juli 1933 s. o. Anm. I/179. Für Sondierungen von monarchistischer Seite s. Moriz v. Faber du Faur, Macht und Ohnmacht. Erinnerungen eines alten Offiziers, Stuttgart 1953, S. 153 (Besuch H.’s beim Kronprinzen in Oels, Sommer 1933).
Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 6 (Adam), S. 6.
Der Chef des Ministeramts, v. Bredow, war bereits am 1. Februar 1933 entlassen worden (s. o. S. 712); der Leiter der Wehrmacht-Abt., Ott, ging am 31. März 1933 als Militärattache nach Tokio; der Leiter der Abwehr-Abt., Freg.-Kap. Patzig, wurde, obwohl nicht zum engeren Schleicher-Kreis gehörig, am 31. Dezember 1934 versetzt (s. o. S. 727). Von den Verbleibenden hielt lediglich Hptm. Frhr. v. Wechmar seinem ehemaligen Chef die Treue; Zeugenschrifttum, A. a. O., Nr. 279, I (Ott), S. 19; Nr. 540 (Patzig), S. 4 f.; S. 8; außerdem: Die neuen Männer. Verzeichnis der Dienststellenbesetzungen in Reichs- und Länderministerien, Berlin 1933, S. 27–31 (die Aufstellung gibt bezüglich der Reichswehr den Stand zwischen Juni und September 1933 wieder).
Im März 1933 überraschte er einen seiner Bekannten durch seine Zustimmung zur Errichtung der Diktatur und zur Ausschaltung der Rechte des Staatsbürgers; 1934 machte er seinem ehemaligen Chef Schleicher bei einem privaten Zusammentreffen das Geständnis, er sei „mehr oder weniger überzeugter Nationalsozialist geworden“; Zeugenschrifttum, A. a. O., Nr. 24 (General Ludwig Crüwell), S. 3. M. war bis zum 30. Januar 1933 Pressechef der Reichsregierung und wurde anschließend von Hammerstein wieder in die Reichswehr übernommen. Er fiel 1945 als Festungskommandant von Cherbourg; Kunrat v. Hammerstein (Anm. I/54), S. 128; S. 176. Für Marcks’ schriftstellerische Tätigkeit vgl. seinen Beitrag „Das Reichsheer von 1919 bis 1935“, in: Deutsche Hecresgeschichte, hrsgg. von Karl Linnebach, Flamburg 1935 (2. Aufl. 1943), S. 370–396.
Zeugenschrifttum, A. a. O., Nr. 248 (Holtzendorff), S. 24 ff.; Kunrat v. Hammerstein, A. a. O., S. 176.
Krausnick (Anm. I/26), S. 201 ff.; vgl. auch Ritter, Carl Goerdeler . . (Anm. I/54), S. 128.
Vgl. o. S. 719 f.
Bericht Otts, der seinerseits höchst beunruhigt war; Zeugenscbrifttum (Anm. I/53), Nr. 279, I, S. 19.
Bezeichnend das Zeugnis Bussche-Ippenburgs: „In der ersten Stunde sprach er eine wirre Walze ab und konzentrierte sich erst dann auf die Wehrmacht und ihre Belange“; Brief 1953 an Kunrat v. Hammerstein (Anm. I/54), S. 174. Beck erzählte später, er habe den Inhalt von Hitlers Rede sofort wieder vergessen; A. a. O., S. 14.
Ebda.; Görlitz, Der deutsche Generalstab (Anm. I/82), S. 398 f. (über die Reaktion Ritter v. Leebs: ein Geschäftsmann, dessen Ware gut sei, brauche diese doch nicht in den höchsten marktschreierischen Tönen anzupreisen).
Raeder (Anm. I/107), II, S. 106 f.; ähnlich schon in seiner Aussage in Nürnberg: „Diese Rede wirkte außerordentlich befriedigend auf sämtliche Zuhörer“; IMT (Anm. I/55), XIV, S. 28. Dagegen Bussche: „Das be-streite ich für mich sehr ernst“; Kunrat v. Hammerstein (Anm. I/54), S. 173 f. Von der positiven Stellungnahme in: Liebmann-Notizen (Anm. I/112), Bl. 39 (s. o. S. 720), distanzierte sich Ott: Zeugenscbrifttum (Anm. I/53), Nr. 279, I, S. 19: „Die Schlußbemerkung Liebmanns gibt den Eindruck meiner Umgebung nicht ganz wieder.”
Äußerung zu seinem Generalstabschef bei der 1. Kav.-Div., v. Weichs; Zeugenscbrifttum, A. a. O., Nr. 182 (Feldmarsch, v. Weichs), S. 39.
Brief vom 17. Mai 1937; Johann Adolf Graf v. Kielmannsegg, Der Fritsch-Prozcß 1938. Ablauf und Hintergründe, Hamburg 1949, S. 27. Vgl. auch Faber du Faur (Anm. I/181), S. 159 f., und Keitel (Anm. I/17a), S. 86 f. (Hitler als Reichskanzler willkommen, nicht als Staatsoberhaupt; Wunschziel: Restauration der Hohenzollern und Entwicklung nach englischem Vorbild).
Bernhard Ramcke, Vom Schiffsjungen zum Fallschirmjäger-General, Berlin 1943, S. 195. — Die Unsicherheit zwischen Zustimmung und Ablehnung zeigte sich bei Fritsch schon anläßlich der Machtübernahme: Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 11 (v. Böckmann), S. 1 f.
Fritsch zu Mellenthin 1934: „Ich weiß nicht, wenn ich unmittelbar mit Hitler spreche, ist immer alles klar, und er versteht mich. Geht es aber über Blomberg, gibt es immer Reibungen und Mißverständnisse“; Zeugenschrifttum, a.a.O., Nr. 105, S. 9 f.; vgl. auch S. 35; S. 39; und Nr. 182 (Weichs), S. 11; außerdem: Fritschs Niederschrift vom 1. Februar 1938 in: Hoßbach, Zwischen Wehrmacht . (Anm. I/25), S. 68 ff.; S. 75 und passim; Foertsch, Schuld . . (Anm. I/25), S. 41 ; S. 149 f.
Hoßbach, A. a. O., S. 70; vgl. Foertsch, A. a. O., S. 148 f.
Kielmannsegg (Anm. I/193), S. 132 ff.; S. 136 f. Zu Fritschs Reaktion auf seinen Sturz vgl. S. 111 f.; S. 114 ff.; und Hoßbach, A. a. O., S. 127 ff.
Foerster (Anm. I/177), S..27 f. — Ein besonders eindrucksvolles Beispiel dieser unpolitischen Haltung war auch Rundstedt; vgl. Liddell Hart (Anm. I/78), S. 123 f.; S. 126.
Die Zeugnisse für die Wirksamkeit dieser Argumente sind Legion. Eine kleine Auswahl: Dietrich v.Choltitz, Soldat unter Soldaten, Konstanz-Zürich-Wien 1951, S. 31 ff. (Hinweis auch auf Vorbild anderer Staaten: Italien, Spanien, Türkei, Polen, und auf mangelnden Widerstand gegen den Nationalsozialismus im Volk); Faber du Faur (Anm. I/181), passim; Foertsch, Schuld... (Anm. I/25), S. 35 ff. ; Heinz Guderian, Erinnerungen eines Soldaten, Heidelberg 1951, S. 391 ff. (u. a. mit der vielsagenden Bemerkung, die Weimarer Republik habe keine „nennenswerten“ außenpolitischen Erfolge gehabt!); Halder (Anm.I/84), S. 90 ff. (mit seiner mystischen und verworrenen Idee von der „Illegitimität“ und dem „Bruch der Überlieferung“); Adolf Heusinger, Befehl im Widerstreit. Schicksalsstunden der deutschen Armee 1923–1945, Tübingen-Stuttgart 1950, S. 18 ff.; Teske (Anm. I/32), S. 27 ff. (mit einer bemerkenswerten Darlegung der demoralisierenden Folgen von Seeckts Erziehung zum absoluten Gehorsam); Siegfried Westphal, Heer in Fesseln. Aus den Papieren des Stabschefs von Rommel, Kesselring und Rundstedt, 2 Aufl., Bonn 1952, S. 13 ff. — Memorandum vom 19. November 1945, unterzeichnet von Brauchitsch, Manstein, Halder, Warlimont, Westphal: MGN 12, Ankl.-Dok.-B. 10-B, Dok. PS-3798; Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 6 (Adam), S. 5 ff.; Nr. 12 (Generaladmiral Boehm); Nr. 171 (Gen.-Maj. Hans Friedrichs); Nr. 166 (Gen.-Ob. v. Vietinghoff), S. 49 f.; Nr. 182 (Weichs), S. 39. — Vgl. auch Krausnick (Anm. I/26), S. 201 ff.; Meinecke, Die deutsche Katastrophe (Anm. I/76), S. 68 ff.; und Ritter, Carl Goerdeler . . (Anm. I/54), S. 127 ff. (mit Hinweis auf die Anziehungskraft des Nationalsozialismus auf Seeckt).
Unterblieb auf Fürsprache Hammersteins; s. o. S. 733. — Zur Haltung Becks 1930 s. Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 279, I (Ott), S. 11 f.
Die Entwicklung Becks zum Gegner Hitlers hat mehrere Stufen durchlaufen; die Darstellung Foersters (Anm. I/177), S. 25 ff., ist in dieser Beziehung zu wenig differenziert. Vgl. besonders Becks inneren Zwiespalt in der Fritsch-Krise: A. a. O., S. 89 ff.; Schwerin v. Krosigk (Anm. I/74), S. 277; Bor (Anm. I/84), S. 113; Hoßbach, Zwischen Wehrmacht (Anm. I/25), S. 130 f.; vgl. aber Zeugenschrifttum, a.a.O., Nr. 152 (Stapf), S. 6 f. (Anzeichen für politische Schwenkung Becks schon im Winter 1933/34); ferner Krausnick (Anm. I/26), S. 292.
Hoßbach, A. a. O., S. 158.
Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 182 (Weichs), S. 38.
Fabian v. Schlabrendorff, Offiziere gegen Hitler, 2. Aufl., Zürich-Wien-Konstanz [1950], S. 71; S. 73.
Vgl. o. S. 699.
Darüber berichtet v. Weichs, der damals Taktiklehrer war; Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 182, S. 38. Der spätere General Dietl, der gleichzeitig mit Weichs Taktiklehrer war, galt damals schon als „ausgesprochener Anhänger der Partei“, war „in seiner Propaganda jedoch zurückhaltend“; ebda
Vgl. den Leipziger Urteilstext, abgedr. in: Die Justiz 6 (1930), S. 191 ff.; vgl. auch Phelps (Anm. I/36), S. 915 ff.; „Reichswehrdokumente“ (Anm. I/40), S. 401 ff. (Bericht Schleichers vom 25. Oktober 1930). Der damalige Oberste SA-Führer v. Pfeffer erklärte schon am 7. April 1930 im Völkischen Beobachter „Ich bin überzeugt, daß heute schon große Teile der jungen Reichswehr-Offiziere sowie der Unteroffiziere und Mannschaften nationalsozialistisch denken. Auch mögen zwischen diesen Gleichgesinnten kameradschaftliche Verbindungen und Zusammenhänge bestehen.“ Lothar Danner, Ordnungspolizei Hamburg. Betrachtungen zu ihrer Geschichte 1918 bis 1933, Hamburg 1958, S. 212.
Allgemein s. Faber du Faur (Anm. I/181), S. 127 (NS-Einfluß bei den Potsdamer Offizieren ab 1930); S. 128 ff. (Situation Herbst 1932); S. 183 f. (Beispiel des Leutnants v. Bonin). Für Tresckow s. Teske (Anm. I/32), S. 31, und Annedore Leber, Karl Dietrich Bracher, Willy Brandt, Das Gewissen steht auf. 64 Lebensbilder aus dem deutschen Widerstand 1933–1945, Berlin-Frankfurt/M. 1954, S. 158.
Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 182 (Weichs), S. 3.
Kunrat v. Hammerstein (Anm. I/54), S. 175. Vgl. Goebbels (Anm. I/92), S. 292.
Dazu ausführlich General Blumentritt, der damals Lehrgangsleiter war: Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 208, S. 84 ff. (persönliche Erlebnisse 1933–1939); S. 103 ff. (Brief an Frhr. v. Siegler vom 10. Februar 1953). Die Gruppe der Gegner rekrutierte sich vornehmlich aus den östlichen Regimentern und aus Angehörigen des alten Adels. — Daß auch diese Verhältnisse nicht über Nacht entstanden, wird belegt durch Hinweise bei Faber du Faur (Anm. I/181), S. 165 (über Hoßbach, Krebs und Zeitzier beim Anwärterkursus in Münster, etwa 2. Hälfte der 20er Jahre; vgl. S. 179).
Blumentritt, A. a. O., S. 86.
Neben den bekannteren Darstellungen vor allem von Eberhard Zeller, Geist der Freiheit. Der zwanzigste Juli, 2. Aufl., München 1954, und Ritter, Carl Goerdeler . (Anm. I/54), S. 359 ff., ist hier auch auf die Skizzen bei Schwerin v. Krosigk (Anm. I/74), S. 346 ff., und Teske (Anm. I/32), S. 31; S. 41, zu verweisen. Zur Haltung Stauffenbergs am 30. Januar 1933 s. Foertsch, Schuld (Anm. I/25), S. 22.
Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 208 (Blumentritt), S. 84; S. 104. Die Bezugnahme auf die Zeit von 1813 war weit verbreitet; auch Stauffenberg hat sich damals darauf berufen; Foertsch, A. a. O., S. 22.
Ramcke (Anm. I/194), S. 196.
Über Röhms Versprechungen s. Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 152 (General Stapf, damals Oberstlt. und stellv. Chef der Heeresorganisations-Abt. im Truppenamt), S. 2; S. 7.
Kommandeurbesprechung vom 26. März 1933; Liebmann-Notizen (Anm. I/112), Bl. 43.
Steiner (Anm. I/84), S. 278. — Vgl. Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 248 (Holtzendorff), S. 38 (über Model und v. Bernuth). Zu Model auch Liddell Hart (Anm. I/78), S. 120; S. 90 über Rommel.
Teske (Anm. I/32), S. 32; S. 42; Zeugenschrifttum, A. a. O., Nr. 44 (Gaertner), S. 5. Mertz ist insofern ein interessanter Fall, als seine Motive aus den Schwierigkeiten der Anpassung herrühren, die er wegen seiner Klugheit, Eigenwilligkeit und kritischen Schärfe im Offizierkorps hatte.
Guderian (Anm. I/199), S. 13 ff., insbes. S. 18 f. und S. 26. Die Kritik, die G. hier an dem Konservatismus der Reichswehrführung und insbesondere des Generals Beck geübt hat, ist bei anderen Generalen vielfach auf Widerspruch gestoßen; s. Foerster (Anm. I/177), S. 35 ff. (Zuschriften der Generale Stapf und v. Manstein); Manstein (Anm. I/174), S. 240 ff.; vgl. aber Leo Frhr. Gcyr v. Schweppenburg, Gebrochenes Schwert, Berlin 1952, S. 72. Dabei zeigt sich, daß hinter der engeren technischen und taktischen Frage eine militärpolitische stand: Beck wollte eine Verteidigungsarmee aufbauen, Guderian plante eine Panzertruppe als Offensivwaffe. Vgl. auch die Äußerungen bei Liddell Hart (Anm. I/78), S. 45 f.; S. 73 ff.; S. 145 ff., und Walter Görlitz, Hrsg., Paulus „Ich stehe hier auf Befehl!“ Lebensweg des Generalfeldmarschalls Friedrich Paulus, Frankfurt/M. 1960, S. 32 ff.
Liddell Hart, A. a. O., S. 146 f. Für Guderians Verhältnis zu Hitler s. Guderian, A. a. O., S. 23 ff.
Albert Kesselring, Soldat bis zum letzten Tag, Bonn 1953, S. 24 ff.;
Hans Herlin, Udet — eines Mannes Leben und die Geschichte seiner Zeit, Hamburg 1958, S. 194 ff.; Rieckhoff (Anm. I/151), S. 41 ff.; S. 119 f. Eine ausgezeichnete dichterische Behandlung dieser Typen bietet Carl Zuckmayers Schauspiel Des Teufels General. — Das Zitat wird Udet in den Mund gelegt; Ernst Heinkel, Stürmisches Leben, hrsgg. von Jürgen Thorwald, 3. Aufl., Stuttgart 1953, S. 336; vgl. auch S. 274 f.; S. 308.
Zur innenpolitisch-strategischen Randstellung der Marine (Konzentration in wenigen großen Marinestandorten und „Blick von der Küste weg“) s. Raeder (Anm. I/107), I, S. 266; Abshagen (Anm. I/142), S. 91. Nichtsdestoweniger konnte die Marine an den innenpolitischen Problemen natürlich nicht vorübergehen, hatte auch die entsprechenden Referenten bei ihren Stäben und wirkte bei der Bearbeitung von Plänen gegen innere Unruhen mit; Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 540 (Patzig), S. 1 f.; Karl Dönitz, Zehn Jahre und zwanzig Tage, Bonn 1958, S. 298 f. — Daß sie auch eine recht intensive unterirdische Propagandatätigkeit entfalten konnte, wurde 1928 im Zusammenhang mit dem Lohmann-Fall offenbar; s. die Denkschrift des Kap. z. See A. Schüßler, „Der Kampf der Marine gegen Versailles 1919–1935“ (MDv. Nr. 352, 1937), in: IMT (Anm. I/55), XXXIV, S. 530–607, bes. S. 550 ff. (ND C-156); Geßler (Anm. I/31), S. 443 ff. (Kap. XV).
Abshagen, A. a. O., S. 87; S. 93; vgl. auch Raeder, A. a. O., I, S. 240.
Kap. z. See Hellmuth Heye, Die deutsche Kriegsmarine. Aufgaben und Aufbau, Berlin 1939, S. 30 (Hinweis auf die beiden Marinefreikorps als gemeinsame Wurzel für die republikanische Marine und einen Teil der NS-Bewegung). Vgl. auch Friedrich Freksa, Hrsg., Kapitän Ehrhardt. Abenteuer und Schicksale, Berlin 1924, S. 212 f.
Über Einfluß des Nationalsozialismus vor 1933 s. Goebbels (Anm. I/92), S. 102 (28. Mai 1932: Besuch bei der Marine in Wilhelmshaven, Kreuzer Köln); Brüning (Anm. I/85), S. 2 (Besorgnisse Schleichers); Abshagen (Anm. I/142), S. 96 f.; vgl. auch Raeder (Anm. I/107), II, S. 108. Bekannt ist auch, daß z. B. Heydrich schon vor seiner Entlassung aus der Marine Kontakt zu dem Nationalsozialismus hatte; Gedenkrede Himmlers auf Heydrich in: Reinhard Heydrich. Ein Leben der Tat, hrsgg. von Erich Schneider, Prag 1944, S. 62; Walter Schellenberg, Memoiren, hrsgg. von Gita Petersen, Köln 1959, S. 37. — Über die Haltung der Marine zur Zeit der Machtergreifung s. Abshagen, A. a. O., S. 92; Foertsch, Schuld... (Anm. I/25), S. 33 f.
Dönitz (Anm. I/223), S. 299 f.
Raeder (Anm. I/107), II, S. 19 f.
Vgl. Raeders Bestreben, einen „äußeren und inneren ‚Marinestil‘“ zu prägen und alle, auch die ausgeschiedenen Marineangehörigen, zu einer „Marinefamilie“ zusammenzufassen; auch der Gedanke der volks- bzw. jugenderzicherischen Funktion des Marinedienstes — eine Parallele zu den traditionellen sozialpädagogischen Ideen im Heer — findet sich damit verbunden; Raeder, A. a. O., I, S. 293 f.
A. a. O., II, S. 133: Ein öffentliches Eintreten für die verfolgten Juden „hätte weder einen Erfolg gehabt, noch jemand genützt. Es hätte nur bewirkt, daß die Marine in das Kreuzfeuer der offenen und latenten innenpolitischen Gegensätze gekommen wäre, aus denen ich sie gerade heraushalten wollte.“ Vgl. dazu Raeders Rede am Heldengedenktag (!) 1939: Zustimmung zu der „klaren und schonungslosen Kampfansage [des Nationalsozialismus] an den Bolschewismus und das internationale Judentum, deren völkervernichtendes Treiben wir zur Genüge am eigenen Volkskörper zu spüren bekommen haben“; IMT (Anm. I/55), XXXV, S. 311 (Dok. ND D-653).
Zu ähnlichem Resultat im allgemeinen kommt Leo Frhr. Geyr v. Schweppenburg, Erinnerungen eines Militärattachés. London 1933–1937, Stuttgart 1949, S. 166.
Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 279, I, S. 19 (Ott über Äußerungen der beiden Gruppenkommandeure Rundstedt und Seutter v. Lötzen, sie wollten die Weisung Reichenaus von Ende Februar abschwächen; s. S. 729). Liebmann-Notizen (Anm. I/112), Bl. 42 (Liebmann gibt Blombergs Richtlinien über Änderung der Stellung der Wehrmacht im Staate — s. o. S. 722 — mit der Einschränkung weiter, die überparteiliche Vertrauensstellung der Wehrmacht müsse erhalten bleiben). — Manstein (Anm. I/174), S. 209; Zeugenschrifttum, A. a. O., Nr. 208 (Blumentritt), S. 84 f.; S. 104 f.; Raeder (Anm. I/107), II, S. 132 (Schutz jüdischer Offiziere; mit wechselndem Erfolg. Entlassen wurden 50 Personen: 5 Offiziere, 2 Offiziersanwärter, 1 Sanitätsoffiziersanwärter, 31 Unteroffiziere und Mannschaften im Heer; 2 Offiziere, 4 Offiziersanwärter, 5 Unteroffiziere und Mannschaften in der Marine)’, Das Archiv, April 1934, S. 42. Auch später sind freilich noch „nichtarische“ Soldaten entlassen worden; s. Rudolf Absolon, Wehrgesetz und Wehrdienst 1935–1945. Das Personalwesen in der Wehrmacht (Schriften des Bundesarchivs, Bd. 5), Boppard a. Rh. 1960, S. 117. Dazu s. auch u. S. 918 f. — Schrabrendorff (Anm. I/204), S. 23 f. (Einschreiten der Reichswehr gegen SA-Terror — allerdings auf Befehl Hindenburgs).
Zur Auflösung der Schleicher-Gruppe s. o. S. 734. Über Friedeburg s. die Aufzeichnung Fritschs vom 1. Februar 1938: Friedeburg als „Störungsorgan“ zwischen Blomberg und Fritsch; er habe Himmler Einfluß bei Blomberg verschafft; Hoßbach, Zwischen Wehrmacht... (Anm. I/25), S. 70; vgl Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 105 (Mellenthin), S. 39; Nr. 540 (Patzig), S. 10; Foertsch, Schuld . . (Anm I/25), S. 51.
Entlassen wurden u. a. Gen. d. Inf. Frhr. Seutter v. Lötzen (vgl. seine Opposition gegen Reichenaus Terrorbefehl o. Anm. I/232); GenLt. Frhr. v. Gienanth (vgl. seine Stellungnahme zu Hitlers Rede vom 3. Februar, o. S. 735); GenLt. v. Bonin (über ihn u. S. 775 und Zeugenschrifttum, A. a. O., Nr. 105, S. 27); GenMaj. Schellbach (ehemal. Adj. Geßlers; s. Geßler, Anm. I/31, S. 306 ff.; S. 468 ff.); Militär-Wochenblatt, 1933, Spalte 292. Die Verabschiedung so vieler hoher und zweifellos qualifizierter Offiziere (im ganzen allein 9 Generale) im Augenblick der beginnenden Aufrüstung muß auffallen. Tatsächlich wurden Offiziere, die aus politischen Gründen verabschiedet worden waren, später wegen Personalmangels wieder eingestellt; s. GenLt. a. D. Theodor Groppe, Ein Kampf um Recht und Sitte. Erlebnisse um Wehrmacht, Partei, Gestapo, 2. Aufl., Trier 1959, S. 7.
Schwedler war jedoch kein Nationalsozialist und wurde deshalb auf Verlangen Hitlers in der Fritsch-Krise verabschiedet; Affidavit v. Manstein vom 23. März 1948; MGN 12, Vert.-Dok.-B. Leeb II, Dok. Lecb 74. — Zur Verabschiedung Bussches s. Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 217, S. 22.
Hammersteins Abschiedsgesuch wurde zum 27. Dezember 1933 eingereicht; Schuhheß, 1933, S. 259; Fritschs Dienstantritt war am 1. Februar 1934; A. a. O., 1934, S. 57.
Papen (Anm. I/69), S. 324; Görlitz, Hindenburg (Anm. I/72), S. 417; Zeugenschrifttum (Anm. I/53), Nr. 105 (Mellenthin), S. 9; Nr. 568 (Tschirschky), S. 3 f. Vgl. Hoßbach, Zwischen Wehrmacht . . (Anm. I/25), S. 63; S. 73; ders., Die Entwicklung... (Anm. I/25), S. 102, Anm. 63; Foertsch, Schuld... (Anm. I/25), S. 39 f.
Befehlshaberbesprechung vom 2. Februar 1934, Liebmann-Notizen (Anm. I/112), Bl. 73. Vgl. Zeugenschrifttum, a. a. O., Nr. 105 (Mellenthin), S. 9.
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Bracher, K.D., Sauer, W., Schulz, G. (1960). Die Wehrmacht in der Revolution. In: Die nationalsozialistische Machtergreifung. Schriften des Instituts für Politische Wissenschaft, vol 14. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96204-1_12
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