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Der Soziologe als Außenseiter/Der Außenseiter als Soziologe

  • Chapter
Jahrbuch für Soziologiegeschichte 1992
  • 118 Accesses

Zusammenfassung

Man schreibt den 10. Mai 1938. An diesem Dienstag wird in der Reichshauptstadt der VIII. Allgemeine Deutsche Bankentag eröffnet, der eine stärkere Kreditnachfrage der Industrie vorhersagt als Zeichen für die robuste Konjunktur. Daß es mit Großdeutschland aufwärts gehe, betont am gleichen Morgen auch Reichswirtschaftsminister Dr. Walther Funk in Frankfurt am Main beim ‚Tag des deutschen Handwerks‘. Die Kohleförderung des Ruhrgebietes sei wieder auf 414 764t pro Tag gestiegen, wird vermeldet. Und Diplomingenieur Kruckenberg von den Vereinigten Westdeutschen Waggonfabriken in KölnDeutz präsentiert der Öffentlichkeit stolz einen neuen Dieselschnelltriebwagen, der eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 160 km/h erreicht.

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Anmerkungen

  1. Und aus Protest,denn die systematisch bisher nicht untersuchte Massenhaftigkeit des Selbstmordes in Deutschland zwischen 1933/1945 macht es nötig, den einst von Emile Durkheim (Le suicide, 1897) nachgewiesenen altruistischen/egoistischen/anomischen Ursachen fir Selbsttötungen einen weiteren soziologischen Typus, den „demonstrativen Selbstmord“, hinzuzufügen, man denke etwa an das Beispiel von Jan Pallach in Prag 1968.

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  2. Lorenz von Stein und die Gesellschaftslehre, Jena 1910.

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  3. Das Genossenschaftswesen, volkswirtschaftlich und soziologisch betrachtet, Halberstadt 1928.

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  4. Die japanische Auswanderung, Tokio/Berlin 1913.

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  5. Staatssozialismus, Berlin 1916, S. 12.

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  6. Die Peripheren. Ein Kapitel Soziologie, Amsterdam 1939 (zit. „Grünfeld“, Seitenangabe).

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  7. Manuskripte in deutschen Schreibtischen?, in ders., Die Forderung des Tages, Stuttgart 1946, S. 133 ff.

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  8. Weswegen der Einwand der inneren Emigration nach 1945 so makaber klang, es wäre ehrenvoller gewesen, das Leiden des eigenen Volkes mitzuerleben, als ins Exil zu gehen. Den als Juden verfolgten Mitbürgern stand diese Alternative gar nicht offen, um von anderen damals zu,Untermenschen` erklärten Bevölkerungsgruppen zu schweigen.

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  9. J. P. Eckermann, Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens 1823 —1832 [1836], Berlin 1956, S. 276 ff.

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  10. Aphorismen, Essays, Briefe, hrsg. Kurt Batt, Leipzig 21965, S. 220.

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  11. Politische Gespräche (1836), in ders., Die großen Mächte/Politische Gespräche, Göttingen 1958, S. 66.

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  12. Ebd., 44 ff.

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  13. Als Folge des überspannten Wir-Ideals, das sich von Norbert Elias später als „ein Symptom einer kollektiven Krankheit“ identifiziert sah, ders. /J. L. Scotson, Etablierte und Außenseiter (1965), Frankfurt am Main 1990, S. 45.

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  14. So bezog in der Gegenwart beispielsweise der englische Schriftsteller George Orwell (Nineteen Eighty-Four, London 1948) den literarischen Stoff seiner schwarzen Utopie aus den Geschichtsverdrehungen, wie sie im stalinistischen Rußland zur Rechtfertigung von Richtungskämpfen dienten

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  15. Vgl. Jeffrey Herf, Reactionary modernism. Technology, culture, and politics in Weimar and the Third Reich,Cambridge u. a. 1984.

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  16. Dieser Manipulation hat schon Ernst Ottwalt (Deutschland erwache! Geschichte des Nationalsozialismus, Wien/Leipzig 1932, S. 344 ff.) ein aufschlußreiches Kapitel („Rationalisierung der Gefühle“) gewidmet.

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  17. Helge Pross, Die Deutsche Akademische Emigration nach den Vereinigten Staaten 1933–1941, Berlin 1955. In einzelnen Wissenschaftsbranchen lag die Fluchtquote wesentlich höher, vgl. Klemens Wittebur, Die deutsche Soziologie im Exil 1933–1945, Münster 1989.

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  18. Hans Sahl, Emigration — eine Bewährungsfrist (1935), in ders., Und doch… Essays und Kritiken aus zwei Kontinenten, Frankfurt am Main 1991, S. 108f., hier S. 109.

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  19. Laut Grünfeld (S. 47) gehören „diese Leiden zu den grundlegenden Erlebnissen, die den Fremden… zu einem Peripheren machen, oft noch bevor er in der neuen Heimat peripher wird, weil er dort als Fremder gilt“.

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  20. Abschied von der bisherigen Geschichte. Überwindung des Nihilismus?, Hamburg 1946, S. B.

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  21. Darüber noch im Exil Hans Sahl, Die Wenigen und die Vielen. Roman einer Zeit, Frankfurt am Main 1959.

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  22. Die Emigration als psychologisches Problem, Boulogne-Sur-Seine 1937.

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  25. Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben, Frankfurt am Main 1951, S. 32.

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  26. Einleitung zum Nachdruck: List of Displaced German Scholars (London 1936), o.O., 1974, S. 2.

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  27. Zentrales Staatsarchiv Merseburg, Historische Abteilung H Rep. Va Sekt. S Tit. IV, Nr. 52, Bl. 118–122.

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  28. Werner Prokoph, Der Lehrkörper der Universität Halle Wittenberg zwischen 1917 und 1945, Halle (Saale) 1985, S. 62.

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  29. Wissenschaftler im Exil. Aber auch: Exil in der Wissenschaft, Tribune. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums 23. Jg./Heft 91, 1984, S. 96 ff., hier S. 103 f.

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  30. Die Situation der emigrierten deutschen Soziologie in Europa (1959), in Wolf Lepenies (Hrsg.), Geschichte der Soziologie, 4. Band, Frankfurt am Main 1981, S. 115 ff, hier S. 119 f.

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  31. Verzeichnis emigrierter Sozialwissenschaftler, KölnerZeitschriftfir Soziologie und Sozialpsychologie Sonderheft 23/1981, S. 486 ff, hier S. 489.

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  32. So auch Sigrid Ziffus (Karl Mannheim und der Moot-Kreis, in Ilja Srubar (Hrsg.), Exil, Wissenschaft, Identität. Emigration deutscher Sozialwissenschaftler 1933–1945, Frankfurt am Main 1988, S. 206 ff., hier S. 206 f.), die noch von persönlichen Exilerfahrungen ausgeht.

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  33. Ders. /Karl Hildebrand, Genossenschaftswesen, Berlin/ Wien 1929, S. 7.

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  34. Vgl. die einschlägigen Veröffentlichungen: Werdegang und Schriften der Mitglieder der,Vereinigung der Sozial-und Wirtschaftswissenschaftlichen Hochschullehrer“, Köln 1929, S. 81 f.

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  35. Vgl. Anm. 28, S. 104.

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  36. Exkurs über den Fremden, in ders., Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung, Leipzig 1908, S. 685 ff.

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  37. Wonach der Periphere zwar „ein Außerhalb und Gegenüber“ ist, zugleich aber „ein Element der Gruppe” bleibt, indem er deren Geistesverfassung spiegelt (Simpel, S. 686).

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  38. Schreiben vom 7. Februar 1908 an den Minister Böhm in Baden, in Kurt Gassen/Michael Landmann (Hrsge.), Buch des Dankes an Georg Simpel. Briefe, Erinnerungen, Bibliographie, Berlin 1958, S. 26 f.

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  39. Helge Pross, Über Christopher Lasch, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 13. 10. 1981, Lit. S. 16.

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  40. Nicht unähnlich den Vorstellungen von L. S. Lynd (Knowledge For What?, Princeton, N. J. 1939), die F. L. Neumann (Zeitschrift für Sozialforschung 8 (1939/ 1940), New York 1940, S. 469ff.) im Namen des deutschen Exils begeistert begrüßte.

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© 1994 Leske + Budrich, Opladen

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Papcke, S. (1994). Der Soziologe als Außenseiter/Der Außenseiter als Soziologe. In: Klingemann, C., Neumann, M., Rehberg, KS., Srubar, I., Stölting, E. (eds) Jahrbuch für Soziologiegeschichte 1992. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96047-4_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96047-4_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-322-96048-1

  • Online ISBN: 978-3-322-96047-4

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