Zusammenfassung
Noch weniger als mit Fragen der Kriegsbeendigung und Friedensregelung befaßte sich die Friedens- und Konfliktforschung auf systematische Weise mit der konstruktiven Gestaltung von Nachkriegszeiten, der Kriegsfolgenbewältigung, dem Wiederaufbau kriegszerstörter Länder und Regionen sowie mit der Konsolidierung des Friedens. Sobald nicht mehr geschossen wurde, also nach landläufiger Meinung „Frieden herrschte“, nahm das öffentliche Interesse rapide ab und wandten sich Wissenschaft und Politik rasch von den ehemaligen Kriegsschauplätzen ab. Dieses Desinteresse verkannte die immense Bedeutung konstruktiver Nachkriegszeiten, die bei mangelnder Implementierung von Friedensregelungen und mißglückter Bewältigung von Kriegsfolgen sehr schnell wieder zu neuen Vorkriegszeiten werden können. Die Konsolidierung des Friedens nach dem Ende von Kriegen ist also immer auch schon ein Element der Prävention, der Vorbeugung eines neuerlichen Ausbruchs kriegerischer Gewalt.
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© 1994 Leske + Budrich, Opladen
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Matthies, V. (1994). Kriegsfolgenbewältigung und Friedenskonsolidierung. In: Immer wieder Krieg?. Analysen, vol 46. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95994-2_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95994-2_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1285-2
Online ISBN: 978-3-322-95994-2
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