Zusammenfassung
Risikofreude, Gestaltungswille, Entschlußkraft und die erfolgreiche Einschätzung von Marktbedürfnissen und -Chancen, mit derartigen Stichworten ließe sich nach Schumpeter der innovative Unternehmer, Motor des technologischen Fortschritts, charakterisieren (Schumpeter 1964). In dieser Perspektive ist der Innovationsprozeß und sein Ergebnis Reaktionsresultat des Einzelunternehmers und seines Unternehmens auf wahrgenommene Anforderungen und Bedürfnisse eines anonymen Marktes.
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Anmerkungen
Das tiefgegliederte japanische Zuliefersystem ist hierfür ein anschauliches Beispiel. Im Rahmen einer vielstufigen zwischenbetrieblichen Arbeitsteilung sind die jeweiligen Akteure in Abhängigkeit ihrer strategischen Bedeutung für den oder die Auftraggeber in unterschiedlicher Form und Intensität eingebunden. Die Form der Einbindung reicht von institutionalisierten zwischenbetrieblichen Beziehungen im Rahmen von exklusiven Zuliefervereinigungen, in denen die strategisch wichtigen Zulieferunternehmen eines Abnehmers und der Abnehmer selbst unternehmenspolitische und produktionsorganisatorische Fragen miteinander abstimmen, bis zu normalen Marktbeziehungen mit strategisch unbedeuterenden Lieferanten einfacher Standardteile. (Beizer / Nordhause-Janz 1990; Ernst / Laumer 1989; Friedman, 1988).
Die folgenden einzelbetrieblichen empirischen Ergebnisse basieren auf 2 Erhebungen in der Bergbauzulieferindustrie, die im Zeitraum von 1988 bis 1989 durchgeführt wurden. Bei der Erhebung im Jahre 1988 handelte es sich um eine postalische Befragung in der gesamten Bergbauzulieferindustrie. Mit den hier erreichten 223 Unternehmen wurden ca. 45% der Zulieferuntemehmen der Ruhrkohle AG aus unterschiedlichen Branchen erfaßt. Das Schwergewicht lag dabei bei Unternehmen aus der chemischen Industrie, der Gummi- und Kunststoffverarbeitung, der Metallerzeugung und -Verarbeitung, dem Stahl- und Leichtmetallbau, der Elektrotechnik, dem Maschinenbau, und dem Bauhaupt- und -ausbaugewerbe). Mit den 73 befragten Unternehmen des Bergwerksmaschinenbaus wurden ca. 65% der gesamten Maschinen-bauzulieferuntemehmen der Ruhrkohle AG erfaßt. Die zweite Erhebung umfaßte aus dem Bergbauzulieferbereich Unternehmen des Bergwerksmaschinenbaus und der elektrotechnischen Zulieferindustrie. Zusätzlich wurden als Vergleichsgruppe Unternehmen der nordrhein-westfalischen elektrotechnischen Industrie und des Maschinenbaus befragt. In einer ersten Erhebungsphase konnten im Rahmen einer postalischen Befragung insgesamt 157 Unternehmen erreicht werden. Die Verteilung auf die einzelnen Untersuchungsgruppen ergab dabei folgendes Bild: Bergwerksmaschinenbau: 25 Unternehmen nordrhein-westfälische Maschinenbauunternehmen: 69 Unternehmen elektrotechnische Bergbauzulieferuntemehmen: 9 Unternehmen elektrotechnische nordrhein-westfälische Unternehmen: 54 Unternehmen Zusätzlich zu der schriftlichen Befragung wurden bei 45 Unternehmen vertiefende, telefonische Interviews mit der jeweiligen Geschäftsleitung durchgeführt. Die interviewten Unternehmen verteilten sich dabei folgendermaßen auf die 4 Untersuchungsgruppen: Bergwerksmaschinenbau: 17 Unternehmen nordrhein-westfalische Maschinenbauuntemehmen: 12 Unternehmen elektrotechnische Bergbauzulieferuntemehmen: 6 Unternehmen elektrotechnische nordrhein-westfalische Unternehmen: 10 Unternehmen. Ausführliche Ergebnisse der empirischen Erhebungen sind dargestellt in: Lehner/Nordhause-Janz/-Schubert/Voß (1988): Die Bedeutung der Ruhrkohle AG für die wirtschaftliche Entwicklung des Ruhrgebietes, Abschlußbericht, Bochum. Lehner/Nordhause-Janz/Schubert (1989), Probleme und Perspektiven des Strukturwandels der Bergbauzulieferindustrie, Bochum.
1986 lag der Beschäftigungsanteil des Grundstoff- und Produktionsgütergewerbes am produzierenden Gewerbe im Ruhrgebiet bei 49,2%, in Nordrhein-Westfalen ohne Ruhrgebiet bei 36,2% und im Bund ohne Nordrhein-Westfalen 25,3%. Vgl. hierzu auch: Landesarbeitsamt Nordrhein-Westfalen 1986, 1988 sowie ausführlicher: GEWOS 1988.
vgl. hierzu ausführlicher: Lehner / Nordhause-Janz / Schubert / Voß 1988; sowie Lehner /
Nordhause-Janz / Schubert 1989
Geschäftsberichte der Ruhrkohle AG
vgl. hierzu ausführlicher: Lehner / Nordhause-Janz / Schubert / Voß 1988
Diese idealtypische Darstellung basiert auf einer von Ansoff (1965) entwickelten Strategiematrix. Die ausführliche Darstellung einer empirischen Operationalisierung ist in Haake (1987) dargestellt. Eine ausführlichere theoretische Diskussion findet sich in Kaluza (1989).
vgl. hierzu ausführlichen Lehner / Nordhause-Janz / Schubert 1989
In der Befragung von 1988 gaben ca. 41 % der Bergbauzulieferuntemehmen aus anderen Branchen an, im F & E-Bereich regelmäßig und eng mit der Ruhrkohle AG zu kooperieren. Dieser Unternehmensanteil lag bei den Bergwerksmaschinenherstellern bei ca. 47%.
Zudem spielte der jeweilige Kooperationspartner für die Mehrzahl dieser Unternehmen eine zentrale Rolle für das Gelingen der durchgeführten Innovationsprojekte.
vgl. hierzu ausführlicher: Lehner / Nordhause-Janz / Schubert 1989, sowie: GEWOS, 1988
Die befragten Bergwerksmaschinenunternehmen setzten im Vergleich zu den nordrhein-west-fälischen Maschinenbauuntemehmen in ihren Produkten weitaus häufiger moderne Technologien (Mikroelektronik, Neue Werkstoffe, moderne optische Technologien) ein. Zudem ist hier die Diffusion von PPS- und CAD-Systemen, NC- und CNC-Maschinen sowie Bearbeitungszentren und flexiblen Fertigungszellen wesentlich stärker und schneller fortgeschritten. (Lehner/-Nordhause-Janz/Schubert 1989)
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© 1991 Leske + Budrich, Opladen
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Nordhause-Janz, J. (1991). Der Bergwerksmaschinenbau im Netz des Steinkohlenbergbaus. In: Neue Kooperationsformen in der Wirtschaft. Schriften des Institut Arbeit und Technik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95955-3_8
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