Ökologie zwischen Ideologie und Ökonomie

Zusammenfassung

Ökologie wird im umgangssprachlichen Gebrauch als Umweltzustand begriffen, als ökologische Situation z.B. einer Region oder eines Staatsterritoriums. Ökologische Schäden gelten in dieser Lesart als Umweltschäden, zumeist der Luft-, Boden- und Wasserverunreinigung zugeordnet, die als Kriterien zur Kennzeichnung der ökologischen Situation, etwa der neuen Bundesländer, herangezogen werden. Dies ist, darüber muß man sich klar sein, eine verkürzende Betrachtungsweise, denn die Funktions- und Leistungsfähigkeit der Landschaft, die die Geographen als ganzheitliches Geosystem und die Biologen als partielle Ökosysteme begreifen, ist komplexer Natur, ihr Wirkungsgefiige ist kompliziert. Dennoch ist es auch im Rahmen umweltorientierter Wissenschaftsdisziplinen üblich, die genannten Kategorien zu nutzen, um überhaupt einen handhabbaren Zugang zur Komplexität der uns umgebenden und von uns genutzten Umwelt als Träger unserer biologischen und sozioökonomischen Existenz gewinnen zu können. In diesen Zusammenhängen ist Ökologie immer auch in das Spannungsfeld von Ideologie und Ökonomie eingebettet, gleichgültig ob ihre zeitlich aufeinanderfolgenden und räumlich variierenden Zustände im Rahmen einer evolvierenden Natur- oder Kulturgeschichte begriffen werden.