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Zusammenfassung und Ausblick

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Drogenkonsum und Drogenpolitik
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Zusammenfassung

Welche Konsequenzen ergeben sich, wenn man den Besitz und Erwerb von Cannabis entkriminalisiert? Inwieweit käme es zu einer Ausweitung des Drogengebrauchs und in welchem Umfang würden sich die Erscheinungsformen des Gebrauchs ändern? Würde sich — wie bundesdeutsche Politiker befürchten — das Drogenproblem erheblich ausweiten und damit letztlich die Zahl der Abhängigen und der Drogentodesfälle? Oder würde sich — wie manche niederländische Autoren behauptet haben — die Drogensituation entspannen, die Zahl der Drogenabhängigen zurückgehen und so letztlich auch die Drogenmortalität?

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Literatur

  1. Manche Autoren sprechen gar von einer “explosionsartigen” Ausbreitung in den letzten Jahren (Bont 1992:9). Die lokalen Behörden versuchen zwar, dieser Entwicklung durch entsprechende Auflagen entgegenzusteuern, an der anhaltenden Ausbreitung des Phänomens ändert dies offenbar derzeit nichts grundlegendes.

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  2. Trotz der leichten Erreichbarkeit von Amsterdam gilt, daß in den Niederlanden die Drogenprävalenz je nach Ortsgröße und Region variiert k größer der Ort, desto stärker ist der Konsum verbreitet (vgl. u.a. Buikhusen, Timmermann und de Jong 1973:268, Sijlbing 1984:24f., Wal 1985:36f.). Wie sehr diese Variation Folge der jeweiligen Bevölkerungszusammensetzung, des lokalen Drogenangebots oder unterschiedlicher Einstellungen und lokaler Kulturen ist, ist bislang nicht untersucht worden, dürfte jedoch für die Klärung des Stellenwerts von Angebot und Nachfrage für die Drogenprävalenz von großer Bedeutung sein.

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  3. In Frankfurt beispielsweise hat sich in den letzten Jahren — in der Taunusanlage nahe dem Bahnhof — eine offene Drogenszene etabliert (vgl. u.a. DER STERN 1991). Dort haben sich Verhältnisse herausgebildet, die einer faktischen Entkriminalisierung entsprechen: gefixt wird selbst unter den Augen der Polizei, man fühlt sich — eigenen Beobachtungen im Juli 1992 zufolge — durch das Auftreten der Polizei im Rahmen gelegentlicher Streifen nicht einmal irritiert; weder werden die Fixeruntensilien versteckt noch hört man auf, sich die Spritzen zu setzen. Ungeklärt ist nicht nur, ob man die Existenz dieser offenen Szene als Zeichen negativer Folgen einer repressiven Drogenpolitik, wie manche Autoren meinen (z. B. Vogt 1991:13), oder im Gegenteil als Ausdruck einer anti-repressiven Drogenpolitik (z. B. Wijngaart 1990:115) betrachten muß. Ebenso ungeklärt ist, welche Konsequenzen daraus erwachsen. Wenn es stimmt, daß die Vertreibung in den Untergrund die Gefahren gesundheitlicher Gefährdungen erhöht (vgl. z. B. Wijngaart 1991:115) und die Hektik, mit der Spritzen gesetzt werden, Folge des Kriminalisierungsdrucks ist (so u.a. Baumann und Bösche 1991:125), dann müßte die Existenz einer polizeilich tolerierten, offenen Szene die negativen Begleitfolgen des Gebrauchs reduzieren. Ob dies der Fall ist, kann nur im Vergleich zu anderen Städten oder im Vergleich des Drogenphänomens vor und nach der Zerschlagung der öffentlichen Szene geschehen. Zu klären wäre schließlich auch, welche anderen positiven oder negativen Folgen — etwa für die Ausbreitung der Drogenszene oder der Lebensqualität in Städten — mit einer offenen Szene verbunden sind. Man kann die Variation von Ort zu Ort über Zeit als eine Art “natürliches Experiment” ansehen und durch entsprechende systematische Erforschung zu Aussagen über die Folgen bestimmter drogenpolitischer Maßnahmen kommen.

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© 1992 Leske + Budrich, Opladen

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Reuband, KH. (1992). Zusammenfassung und Ausblick. In: Drogenkonsum und Drogenpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95890-7_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95890-7_8

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-322-95891-4

  • Online ISBN: 978-3-322-95890-7

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