Zusammenfassung
Effekte und Erfolge der psychosozialen Hilfe werden häufig durch objektivierbare Kriterien (Testergebnisse, Verhaltensbeobachtung, Dauer des Klinikaufenthaltes usw.) evaluiert. Die Sichtweise der Klienten, Patienten oder Hilfesuchenden wird vergleichsweise seltener als Kriterium herangezogen. Deren Bewertung des Erfolgs und mehr noch der Vorgehensweise von Beratern oder Helfern kann jedoch Aufschluß geben über Wirkfaktoren der Arbeit. Methodologische Überlegungen hierzu werden in der Evaluationsforschung seit längerem ausgestellt.
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Literatur
Verhaltensbeobachtung oder projektive Verfahren wären prinzipiell ebenfalls möglich. Allerdings sind diese Verfahren stärker auf interpretative Arbeit des Evaluators angewiesen; insofern besteht eine erhöhte Gefahr heteronomer Bewertung.
Zur Berechnung der Prozentzahl wurden die Angaben der Tabelle auf S. 145 (Windgassen a.a.O.) herangezogen (H. M.-K.)
Unter dem Stichwort „Diversion“ wird sowohl die Einstellung des Verfahrens durch Staatsanwalt oder Richter verstanden wie auch die Ersetzung stationärer Maßnahmen durch ambulante Möglichkeiten.
Je offener die angewandten Befragung gehalten wird, desto eher besteht die Chance, Auskünfte über positiv oder negativ erlebte Einzelheiten zu erfahren, denen bis dahin eventuell keine Beachtung geschenkt wurde. Allerdings entspricht die im folgenden dargestellte Evaluationsstudie diesem Ideal nicht vollständig.
Die Interviews entstammen der Diplomarbeit von Iris LABINSKY: „Erfahrungen mit der Betreuungsweisung nach § 10 JGG aus der Sicht von betroffenen Jugendlichen“, Osnabrück 1988.
Der Klammerausdruck bezeichnet die Fundstelle im Textkorpus; in diesem Falle: 4. Interview, Seite 22, Zeile 647.
Diese Annahme entspricht dem empirisch gefundenen Verhalten der ehrenamtlichen Betreuer. Sie waren in der Lage, die Kontakte individuell und nach dem jeweiligen Entwicklungsstand der Jugendlichen zu variieren. (Vgl. Kraimer & MÜller-Kohlenberg 1990).
Mit diesem Widerstand ist in Betreuungen immer wieder zu rechnen, ebenso wie es sich in andern ambulanten Maßnahmen (Erfahrungskurse) gezeigt hat.
Am Ende des Interviews heißt es: „Ich hatte vorhin schon erwähnt, daß ich mit meiner Schwester ‘nen ganz engen Kontakt eigentlich hab’... Obwohl irgendwelches also so ... vielleicht mal alle, alle 2 Monate mal telefonisch mal... unterhalten, wenn se mal alle halbe Jahr mal hier ist“ (10/55,Z.1680).
Vgl. Bruns, B.: Jugendliche im Freizeitarrest. Eine empirische Untersuchung zu pädagogischem Anspruch und strafrechtlicher Wirklichkeit. 1984, S. 122.
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Müller-Kohlenberg, H. (1996). Wünsche und Erwartungen aus Sicht der Klienten. In: Laienkompetenz im psychosozialen Bereich. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95855-6_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-1673-7
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