Zusammenfassung
In diesem Kapitel geht es um die Frage, inwieweit bei Jugendlichen in Ost und West nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten Orientie-rungs- und Verhaltensunsicherheiten bestehen. Solche Orientierungsunsicherheiten können zwei Ursachen haben: Einmal brachten der Zusammenbruch der DDR und die deutsche Vereinigung einen gesellschaftlichen Umbruch — besonders im Bereich der ehemaligen DDR — sowie eine erhöhte ökonomische Unsicherheit für weite Kreise der Bevölkerung mit sich, die traditionelle Verhaltensregeln in Frage gestellt haben. Darüber hinaus bedingen jedoch auch dauerhafte Strukturmerkmale moderner Gesellschaften, vor allem die gesellschaftliche Individualisierung, Orientierungsunsicherheiten, da im Zuge des Modernisierungsprozesses zugeschriebene Rollenerwartungen und Verhaltensnormen zunehmend an Bedeutung verlieren.
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Anmerkungen
Die Zustimmung wurde mittels einer vierstufigen Skala erfaßt: 1 = “trifft überhaupt nicht zu“, 2 = “trifft eher nicht zu”, 3 = “trifft eher zu”, 4 = “trifft voll und ganz zu”.
Die Antwortvorgaben entsprechen denen zur Erfassung sozialer Desorientierung.
Im Fragebogen war zusätzlich noch ein fünftes Item zur Devianzbereitschaft enthalten, nämlich das Item “Es gibt Dinge, die falsch sind, auch wenn sie vom Gesetz erlaubt sind“. Dieses spiegelt einerseits ein hohes Ausmaß an (moralischer) Nor-meninternalisierung, die ihrerseits Auslöser für eine Entfremdung vom normativen System sein kann. Dieses Item wies jedoch keine eindeutige Faktorenladung auf dem Faktor “Devianzbereitschaft” auf und wurde deshalb in den Index nicht mit aufgenommen.
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© 1995 Leske Budrich, Opladen
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Krebs, D. (1995). Soziale Desorientierung und Devianzbereitschaft. In: Hoffmann-Lange, U. (eds) Jugend und Demokratie in Deutschland. DJI-Jugendsurvey, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95749-8_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95749-8_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1392-7
Online ISBN: 978-3-322-95749-8
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