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Arbeiterschichten: Entproletarisierung und Differenzierung

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Die Sozialstruktur Deutschlands
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Zusammenfassung

Seit den 50er Jahren, seit der Nivellierungsthese Schelskys, wird in der Soziologie und in der Öffentlichkeit häufig bezweifelt, dass es in der Bundesrepublik noch eine Arbeiterschicht gebe. Arbeitertypische Lebensbedingungen, Milieus und Lebensstile hätten sich allmählich aufgelöst, die Arbeiterschaft als soziale Schicht hätte sich verflüchtigt. Dahrendorf (1965, 111) wendet sich im Jahr 1965 dezidiert gegen Vorstellungen dieser Art:

„Die Verflüchtigung der Arbeiterschicht im Bewusstsein der anderen ist auch ein Zeugnis für die deutsche Ideologie sozialer Harmonie, die es erlaubt, denjenigen, der von Arbeiterproblemen spricht, als hoffnungslos antiquiert zu belächeln oder als kommunistisch infiziert zu verketzern.“

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Anmerkungen

  1. Zur Diskussion um das Verschwinden der Arbeiterklasse vgl. auch Giddens 1985; Gorz 1980; Bahrdt 1973.

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  2. T. Meyer 1992, 41–54; vgl auch Mooser 1984, S. 289; Häußermann 1984, S. 652 f. und 657 ff.; Rosenbaum 1982, 474 f.

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  3. „Tayloristische“Arbeitsorganisation — im Anschluss an die „Principles of Scientific Management“(1911) des Amerikaners Frederick W. Taylor: hoch arbeitsteilig und zentralisiert, mit hierarchischer Kontrolle.

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  4. Übereinstimmende Befunde bei Weber-Menges 2002, 496.

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  5. Wohlfahrtssurvey Trend 2001 nach Berechnungen von Roland Habich

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  6. Weber-Menges 2002, Kap. 8; Jansen 1995, 40; Noll/Habich 1990, 178.

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  7. Zu den arbeitertypischen Lebensstilen im Vergleich zu anderen Schichten s. auch Reihenwallner 2000, 143 ff.; Speilerberg 1996, 173 ff.; Herlyn u. a. 1994, insbesondere 235; Klocke 1993, 227 ff.; zu den traditionellen geschlechtstypischen Rollenmustern in Arbeiterfamilien vgl. Koppetsch/Burkart 1999.

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  8. Vorarbeiter werden hier — anders als üblich — mit den Facharbeitern zusammengefasst. Nach Weber-Menges (2002, Kap. 7 und 9) stehen sie den Facharbeitern näher als den Meistern — sowohl im Hinblick auf ihre Soziallage (arbeitsrechtliche Stellung, Ausbildung, Einkommen, Ansehen) als auch auf Lebensstil und Mentalität.

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  9. Die folgende Skizze der Arbeitsbedingungen wird in einigen Punkten bestätigt durch die Analysen und Erfahrungsberichte über den sozialistischen Betrieb für die Enquête-Kommission des Bundestages (Deutscher Bundestag 1999. Bd. III.3, S. 1982–2261).

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  10. Vgl. Dippmann 1983, 47 ff.; Naumann/Welskopf 1983, 57; zusammenfassend Erbe 1982, 163 ff.; Kuhnert 1983, 506 f.; Belwe/Klinger 1986, 73 ff.; Lötsch/Lötsch 1985, 49.

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  11. Ähnlich Befunde bei Heydemann/Weil 1999 und in den Beiträgen zu einem Workshop zum Betriebsalltag in der DDR (Stadtland 2000).

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  12. Vgl. z. B. Kroh/Schmollack/Thieme 1983, 105; siehe auch Klinger 1984, 25 ff.; Voigt u.a. 1987, 144 ff.

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  13. Vgl. z. B. Grundmann/Lötsch/Weidig 1976, 136 ff.; Lötsch 1985, 15; Weidig 1988a, 92.

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  14. Berechnet nach Landua u. a. 1991, 29.

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  15. Adler 1991, 159, 173 ff.; Frick u. a. 1991, 339; Landua u. a. 1991, 29; Landua/Zapf 1991, 12; vgl. auch Lötsch/Meier 1988, 181 ff.

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  16. Vgl. dazu auch Adler/Kretzschmar 1995, 14 ff.; Priller 1994, 455.

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  17. Diewald/Sørensen 1996, 76 f.; Schmidt 1995, 459 ff.; Sozialreport 1994, 102 ff.

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  18. Habich 2000, 556; Bulmahn 2000, 426, 429; Abb. 5.5 auf S. 124.

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Geißler, R. (2002). Arbeiterschichten: Entproletarisierung und Differenzierung. In: Die Sozialstruktur Deutschlands. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95667-5_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95667-5_9

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-32923-9

  • Online ISBN: 978-3-322-95667-5

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