Zusammenfassung
Begriffe sind „Werkzeuge wissenschaftlichen Denkens“ (Th. Geiger).1 Vor allem aus diesem Grund kann hier nicht bei der nach 1945 in der Bundesrepublik (und abgeschwächt auch schon im Deutschen Reich) herrschenden begrifflichen2 und theoretischen Konfusion und bei der daraus zwangsläufig folgenden Aussage Hans Alberts, eine geschlossene Theorie der Sozialpolitik sei nicht möglich,3 stehengeblieben werden. Das beinhaltet nicht, daß diese nun problemlos nachgeliefert wird, wohl aber, daß Anstrengungen in diese Richtung gemacht werden sollen.
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Literatur
Vgl.: Geiger, Theodor: Die Klassengesellschaft im Schmelztiegel. Köln und Hagen 1949, 23.
Vgl. dazu etwa: Leenen, W.R.: Tausendundeine Definition: Was ist Sozialpolitik? In: Sozialer Fortschritt, 27(1978)1,1–6.
Vgl. dazu: Engelhardt, W. W.: Möglichkeiten einer Wissenschaft von der Sozialpolitik. In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, 130(1974), 545–564, hier: 545.
Vgl. aber als Ausnahme und als Beispiel: Hockerts, Hans Günter: Integration der Gesellschaft: Gründungskrise und Sozialpolitik in der frühen Bundesrepublik. In: Zeitschrift für Sozialreform, 32(1986)1, 21–41.
Vgl. auf die Staatsraison als Entstehungsgrund hinweisend: Weisser, Gerhard: Beiträge zur Gesellschaftspolitik. Göttingen 1978, bes. 284; ausführlich vgl.: Winterstein, Helmut: Sozialpolitik mit anderem Vorzeichen. Berlin 1969, 9–93.
Vgl. dazu explizit: Albrecht, Gerhard: Gesellschaftspolitik, Sozialpolitik, Volkswohlfahrtspolitik. In: Schmollers Jahrbuch, 81(1961), 385–419.
Vgl.: Schreiber, Wilfrid: Sozialpolitik. In: Handbuch der Wirtschaftswissenschaften. Band II. Köln, Opladen 1966, 270–306.
Vgl.: Weddigen, Walter: Grundzüge der Sozialpolitik und Wohlfahrtspflege. Stuttgart 1957; Baier, Horst: Herrschaft im Sozialstaat. In: Ferber, Christian von, Kaufmann, Franz-Xaver (Hg.): Soziologie und Sozialpolitik. Opladen 1977, 128–142.
Weddigen, Walter: Die Aufgaben der Sozialpolitik. In: Soziale Welt, 3(1951/52), 156–163, hier: 156.
Verhandlungen des Vierten Deutschen Soziologentages am 29. und 30. September 1924 in Heidelberg. Tübingen 1925, 73; Sperrung im Original.
Vgl. dazu die Kritik und den eigenen Definitionsvorschlag von: Pribram, Karl: Begriff und Aufgaben der Sozialpolitik und Soziologie. In: Soziale Praxis und Archiv für Volkswohlfahrt, 34(1925), Sp. 2–4; 36–37; 53–56; 80–81; 95–96; vgl. auch denselben: Die Sozialpolitik als theoretische Disziplin. In: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, 55(1926), 577–629.
Vgl.: Bortkiewicz, L. von: Der Begriff „Sozialpolitik“. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Jena 1899, 332–349, hier: 334f.
Wobei v. Bortkiewicz die Betonung des Machtinteresses eigentlich für überflüssig hält, da ein solches Machtinteresse eigentlich allen politischen Aktionen zugrunde liege; vgl. ebenda, 348.
Borght, R. van der: Grundlagen der Sozialpolitik. Leipzig 1904, 1.
Vgl. ebenda, 3; die reine Armenpflege schließt van der Borght allerdings aus seiner Betrachtung aus.
Vgl.: Wiese, Leopold von: Einführung in die Sozialpolitik. Leipzig 1910, bes. 26ff.
Vgl. denselben, ebenda, 17.
Zwiedineck-Südenhorst, Otto von: Sozialpolitik. Leipzig und Berlin 1911, 38.
Derselbe, ebenda, 39.
Amonn, Alfred: Der Begriff der „Sozialpolitik“. In: Schmollers Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich, 48(1924), 159–199, hier: 186.
Derselbe, ebenda, 188; Sperrung im Original.
Vgl. ebenda, 188; zu weiteren begriffstheoretischen Bemühungen älterer und neuerer Art sei ausdrücklich verwiesen auf: Kleinhenz, Gerhard: Probleme wissenschaftlicher Beschäftigung mit der Sozialpolitik. Berlin 1970, 28ff.
Kleinhenz, Gerhard: ProblemeChrw(133)a.a.O.(=Anm. 25), 92; eine ähnliche, etwas erweiterte Definition findet sich bei: Lampert, Heinz: Sozialpolitik. Berlin, Heidelberg, New York 1980, 7.
Vgl.: Bebel, A.(ugust): Das Gesetz über Invaliditäts-und Altersversicherung im Deutschen Reich. In: Die Neue Zeit, 7(1889), 385–400; vgl. auch: Schippel, Max: Sozialdemokratisches Reichtags-Handbuch. Berlin 1902.
So: Nölting, Ernst: Grundlegung und Geschichte der Sozialpolitik. Berlin 1932, 16.
Ausdrücklich konzeptionell unterlegt bei: Napthali, Fritz: Wirtschaftsdemokratie. 4., mit einer Einführung versehene Auflage. Köln, Frankfurt a.M. 1977.
Zit. nach: Korsch, Karl: Arbeitsrecht für Betriebsräte (1922). 4. Aufl. Frankfurt a.M. 1973, 46.
Vgl.: Heimann, Eduard: Soziale Theorie des Kapitalismus. Theorie der Sozialpolitik. Frankfurt a.M. 1980, 167ff.; vgl. auch und mit gewissen Modifikationen den Beitrag Heimanns in: Verhandlungen des Vereins für Sozialpolitik in Königsberg 1930. Grundlagen und Grenzen der Sozialpolitik. Deutsche Agrarnot. Städtische Wohn-und Siedlungswirtschaft. München und Leipzig 1931.
So die Ausdrucksweise bei: Ehling, Manfred: Theoretische Ansätze in der Sozialpolitik. Frankfurt a.M. 1982, 23.
Vgl. etwa den Abschnitt „Unser Weg“ im „Godesberger Programm”; vgl. auch den Abschnitt „Der Wohlfahrtsstaat, die historische Leistung der Sozialdemokratie“ bei: Strasser, Johano: Grenzen des Sozialstaats? Frankfurt a.M. 1979, 23ff.; vgl. zur Bedeutung dieser These in der wissenschaftlichen Diskussion: Köhler, Peter A.: Entstehung von Sozialversicherung. Ein Zwischenbericht. In: Zacher, Hans F. (Hg.): Bedingungen für die Entstehung und Entwicklung von Sozialversicherung. Berlin 1979, 1988.
Richtig gesehen von: Müller, Wolfgang, Neusüß, Christel: Die Sozialstaatsillusion und der Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital. In: Sozialistische Politik, 2(1970)6/7, 4–67, hier: B.
Vgl.: Bernstein, Eduard: Die Voraussetzungen des Sozialismus und die Aufgaben der Sozialdemokratie. Hrsg. von Günther Hillmann. Reinbek bei Hamburg 1968.
Luxemburg, Rosa: Sozialreform oder Revolution? Mit einem Anhang: Miliz und Militarismus (Leipzig 1899). Berlin 1974, 428f.
Vgl.: Ferber, Christian von: Soziologie und Sozialpolitik. In: Ferber, Christian von, Kaufmann, Franz-Xaver (Hg.): Soziologie und SozialpolitikChrw(133)a.a.O.(=Anm. 8), 13ff.
So zutreffend: Ebert, Thomas: Sozialpolitik. In: Meyer, Thomas(Hg.): Lexikon des Sozialismus. Köln 1986,644–647, hier: 646.
Das thematisiert: Rimlinger, Gaston V.: Sozialpolitik und wirtschaftliche Entwicklung: Ein historischer Vergleich. In: Braun, Rudolf ( Hg. ): Gesellschaft in der industriellen Revolution. Köln 1973, 113–126.
Hierzu vgl.: Krätke, Michael: Dieser Sozialstaat ist der unsere nicht!?. In: Sozialistische Politik und Wirtschaft, 17/1982, 407ff. und 18/1983, 59–83.
Vgl.: Hansen, Eckhard: Seit über einem JahrhundertChrw(133): Verschüttete Alternativen in der Sozialpolitik. Köln 1981.
So: Geiger, Theodor: Die KlassengesellschaftChrw(133)a.a.O. (=Anm. 1).
So die Leitidee der katholischen Soziallehre; vgl. z.B.: Pieper, Josef: Thesen zur sozialen Politik. Grundgedanken des Rundschreibens Quadragesimo anno. 4. Aufl. Frankfurt a.M. 1947.
Besonders betont wird dieser letzte Aspekt von: Croner, Fritz: Grundzüge freigewerkschaftlicher Sozialpolitik. Berlin 1930, 7.
Pribram, Karl: Die Sozialpolitik im neuen Oesterreich. In: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, 48(1920/21), 615–680, hier: 615.
Die Bedeutung einer derartigen Vorgehensweise für das Verständnis der sozialpolitischen Entwicklung und Institutionen betont: Tennstedt, Florian: Sozialgeschichte der Sozialpolitik in Deutschland. Göttingen 1981, 11.
Die mit diesen Worten von Gustav Schmoller angedeutete Vorbildfunktion der „Bismarckschen Sozialreform“ betont: Ritter, Gerhard A.: Sozialversicherung in Deutschland und England. Entstehung und Grundzüge im Vergleich. München 1983, 11ff.; zur Bedeutung der preußischen Politik für die spätere Arbeiterversicherungsgesetzgebung vgl.: Tennstedt, Florian: SozialgeschichteChrw(133)a.a.O.(=Anm. 47), 169, sowie: Derselbe: Die Errichtung von Krankenkassen in deutschen Städten nach dem Gesetz betr. die Krankenversicherung der Arbeiter vom 15. Juni 1883Chrw(133)ln: Zeitschrift für Sozialreform, 29(1983)5/6, 297–338, 218f.
So die Ausdrucksweise bei: Kleeis, Friedrich: Die Entwicklung des Versicherungsgedankens. In: Sozialistische Monatshefte, 15(1909), 1607–1611, hier: 1607.
Vgl.: Glaser, Hermann: Ihre Welt der Sicherheit war ein Traumschloß. Übergangsmenschen vor hundert Jahren und heute. In: DIE ZEIT Nr. 17 vom 17. April 1987, 66.
Vgl. auch: Pankoke, Eckart: Sociale Bewegung - Sociale Frage - Sociale Politik. Stuttgart 1970.
Vgl. die ausgezeichnete Arbeit von: Berlepsch, Hans-Jörg von: „Neuer Kurs“ im Kaiserreich? Die Arbeiterpolitik des Freiherrn von Berlepsch 1890 bis 1896. Bonn 1987.
So sinngemäß zusammengefaßt seine Definition auf dem Vierten Deutschen Soziologentag im Jahre 1924; siehe meine Fußnote 10.
Vgl.: Blume, W.(ilhelm) von: Die Grundlagen unserer Wehrkraft. Berlin 1899, 69ff.
So der Titel eines Beitrages von: Francke, Ernst: Weltpolitik und Sozialreform. In: Schmollet, Gustav(Hg.): Handels-und Machtpolitik. Reden und Aufsätze im Auftrage der „Freien Vereinigung für Flottenvorträge“. Erster Band. Stuttgart 1900, 85–132.
Diese Begriffe sind entlehnt von: Semmel, Bernhard: Imperialism and Social Reform. Liverpool, London, Prescot, 1960; Searle, G.R.: The Quest for National Efficiency. Berkeley and Los Angeles 1971.
Vgl.: Preller, Ludwig: Sozialpolitik in der Weimarer Republik. Kronberg/rs. 1978 (1949), 85.
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Reidegeld, E. (1996). Einleitung. In: Staatliche Sozialpolitik in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95662-0_1
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