Zusammenfassung
Die Analyse von Strukturen und Inhalten der fensehvermittelten politischen Kommunikation gehört zum Kernbestand der sozial- und kommunikationswissenschaftlichen Fernsehforschung. Sie bildet ein Teilgebiet der umfassender angelegten Programmstruktur- und Inhaltsforschung. Ihr bevorzugtes Verfahren ist seit langem die quantitative Inhaltsanalyse. Die dabei anfallenden Daten liefern zunächst ein komprimiertes, “berechenbares” Bild der politischen Wirklichkeit im Fernsehen. Vor dem Hintergrund entsprechender theoretischer Bezugsrahmen sind ihre empirischen Befunde darüberhinaus in vielfältiger Weise interpretierbar. Sie erlauben zumindest indirekte Rückschlüsse auf
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die Motive und Interessen der politischen Primärkommunikatoren, auf Strategien der Selbstdarstellung und symbolischen Politik, des Polit-Marketing und der politischen Öffentlichkeitsarbeit und alle anderen Formen instrumen-teller Kommunikation des politischen Systems,
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die Selektionsweisen, Handlungsrationalitäten und Präsentationsstile der publizistischen Einheiten, ihr Verhältnis zueinander und nicht zuletzt auch auf ihre Durchlässigkeit hinsichtlich der erstgenannten Strategien,
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die individuellen Folgen und Wirkungen medienvermittelter Politik im Hinblick auf das politische Verhalten der Bevölkerung, insbesondere den potentiellen Grad politischer Informiertheit, auf Meinungsbildungsprozesse und Wahlverhalten und schließlich
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die potentiellen Folgen für das Gesellschaftssystem insgesamt und für seinc wichtigsten Funktionsbereiche, insbesondere den Grad an Responsivität, Wandlungsfähigkeit und Legitimation des politischen Systems.
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Marcinkowski, F., Bruns, T. (1996). Politische Magazine im dualen Fernsehen. Problem einer Unterscheidung. In: Schatz, H. (eds) Fernsehen als Objekt und Moment sozialen Wandels. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95653-8_8
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