Zusammenfassung
Renommierte Meinungsforscher in größerer Zahl an einen Konferenztisch zu bringen, noch dazu im Beisein von Vertretern anderer Disziplinen und von auf Sekundäranalysen, also die Hinterfragung bereits erhobener (demoskopischer) Daten spezialisierten Methodikern, ist ein recht seltenes Ereignis. Beim Thema Technikakzeptanz — bzw. erweitert gesehen bei Themen aus dem Umfeld der Wertewandeldiskussion — gelingt das offensichtlich ganz gut. Dies liegt unseres Erachtens zunächst v.a. an der Bedeutung des Themas. Wir glauben (oder zumindest: wir hoffen) aber auch, daß dies in zwei weiteren Ursachen begründet ist:
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Zunächst sind sich die Demoskopen, wenigstens ein großer Teil von ihnen, gerade beim Thema Technikakzeptanz durchaus der Verantwortung bewußt, die sie angesichts der (nicht nur kulturpolitischen Reichweite und Wirkung ihrer Daten zu diesem Thema haben. Umfrageergebnisse werden eben politisch verwendet und wirken selbst auf die öffentliche Meinung ein. Wie und inwieweit dies geschieht ist umstritten; daß dies so ist, ist unbestreitbar.
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Weiterhin trägt zu dieser großen Dialogbereitschaft und zu relativer Offenheit in diesem Punkt bei, daß, wie in vielen anderen Themenbereichen auch, eine ‚Theorie der Technikakzeptanz‘ auch nur annähernd nicht existiert. Außer instrumentalisierten Erkenntnisinteressen, vorgefaßten und ‚selbstgestrickten‘ Argumentationsmustern und einigen wenigen operationalisierbaren Theoriefragmenten, d.h. nur schwer empirisch umsetzbaren Ansätzen von Hypothesen, liegt hierzu eigentlich nichts vor. Demoskopen sind aber nicht nur gegenüber ihren primären ‚Opfern‘, den Befragten, naturgemäß neugierig.
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Anmerkungen
Vgl. Gehrmann, F. (Hrsg.), Arbeitsmoral und Technikfeindlichkeit, Frankfurt/Main, New York 1986.
Diese Unbestimmtheit des Zeitraumes liegt vor allem an den unterschiedlichen Erhebungszeitpunkten, zu denen die verschiedenen Institute ihre jeweiligen Bilanzfragen eingeschaltet haben.
Vgl. beispielhaft: Duncan, O.D., Toward Social Reporting: Next Steps, New York 1969.
Daß dies noch nicht einmal bei der Mehrheit der von der öffentlichen Hand finanzierten Umfragen bzw. Omnibuseinschaltungen funktioniert, ist ein schlichtes Ärgernis.
Vgl. Jungblut, M., Arbeitslose von morgen, in: DIE ZEIT, 36 (1981) 11, S. 11.
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Jaufmann, D., Kistler, E. (1988). Demoskopische Technikakzeptanzforschung — Quo vadis?. In: Jaufmann, D., Kistler, E. (eds) Sind die Deutschen technikfeindlich?. Schriftenreihe „Technik, Wirtschaft und die Gesellschaft von Morgen“, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95585-2_15
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