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Das Methodische Vorgehen

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Taxifahrer Dr. phil.

Part of the book series: Biographie und Gesellschaft ((BUG,volume 2))

  • 18 Accesses

Zusammenfassung

Die Studie stützt sich auf insgesamt 57 Intensiv-Interviews.1) Um die einzelnen Fallbeispiele miteinander vergleichen zu können, wurde den Interviews ein vorstrukturierter Frageleitfaden zugrundegelegt, der jedoch flexibel gehandhabt wurde. Das bedeutet, daß im Interview auf der einen Seite möglichst viel Spielraum für detaillierte Schildete, daß bestimmte Themenbereiche von allen Befragten angesprochen wurden.

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Anmerkungen

  1. Es wurden darüber hinaus keine weiteren Erhebungsverfahren eingesetzt.

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  2. Vgl. hierzu vor allem Kohli 1978. Das qualitative Interview taucht in der Literatur auch unter verschiedenen anderen Bezeichnungen auf, wie z.B. “Intensivinterview” (Friedrich 1973), “Tiefeninterview” (Banaka 1971, Gorden 1956 und 1969, Scheuch 1962), “unstrukturiertes Interview”, “detailliertes Interview”, “fokussiertes bzw. zentriertes Interview” (Merton/Kendall 1945/ 46), “tiefenscharfes Interview”, “narratives Interview” (Schütze 1977 und 1976 ). Diese Begriffe werden teils synonym gebraucht, teils handelt es sich dabei aber auch um spezielle Interviewtypen, die eine Reihe eigenständiger Merkmale aufweisen und deshalb besonders bezeichnet werden. Der Begriff “qualitatives Interview” wird im folgenden als Oberbegriff verwendet, der die genannten Interviewtypen und -bezeichnungen umschließt.

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  3. Barton/Lazarsfeld 1979, S. 41–90.

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  4. Barton/Lazarsfeld 1979, S. 68.

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  5. Barton/Lazarsfeld 1979, S. 68. Vgl. auch Anmerkung 7 von Kapitel 2: Bei der Analyse subjektiver Interpretationen wird unterstellt, daß Handlungen von den Situationsdefinitionen der Betroffenen abhängig sind. S.ehe auch Heinze/Klusemann 1980, S. 148, Anmerkung 4.

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  6. Diese Technik ist angewandt und sehr ausführlich beschrieben worden von Komarovsky 1940, die in ihrer Studie die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf den Familienstatus des Ehemannes untersucht.

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  7. Vgl. Barton/Lazarsfeld 1979, S. 53ff.

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  8. Glaser/Strauss 1968; Eckstein 1975; vgl. ferner Bulmer 1979.

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  9. Vgl. Hopf/Weingarten 1979, S. 23ff.

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  10. Vgl. auch die Ausführungen von Scholz/Wolter 1982 zum Verhältnis von quantitativen und qualitativen Methoden in der Sozialforschung. Wissenschaftstheoretisch handelt es sich bei der vorliegenden Untersuchung also um ein idiographisches Vorgehen. Im Gegensatz zur nomothetischen Analyse, die eine Generalisierbarkeit der Ergebnisse auf die gesamte Bevölkerung beansprucht, bezieht das idiographische Vorgehen seine Ergebnisse auf den untersuchten Einzelfall.

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  11. Lazarsfeld in Jahoda (u.a.) 1975 (1933), S. 23; vgl. auch Scholz/Wolter 1982, S. 56.

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  12. Vgl. Huber 1980; Grottian/Kück o.D.; Kück 1983. Die Autoren Grottian/Kück haben für Berlin (1982) ein Mitarbeiterpotential zwischen 7.500 (Untergrenze) und 10.000 (Obergrenze) im alternativen Bereich ermittelt (vgl. dazu auch Hegner/Schlegelmilch 1983, S. 6ff.).

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  13. Arbeitsgruppe WestBerliner Stattbuch 1980.

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  14. Vgl. dazu o.V. (1980) “Berichte zur Situation von Lehrerinnen - Aussteigen oder weitermachen?” Materialien zur 5. Sommeruniversität für Frauen in Berlin vom 29.9.-4. 10. 80.

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  15. Siehe auch den Artikel in der “Tageszeitung” vom 23.10.80. “Die Arbeit rasiert so das Hirn, daß Du bald gar nichts mehr bringst.”

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  16. Der Text der Anzeige lautete: “Für eine soziologische Arbeit über die Situation ausbildungsfremd arbeitender Akademiker in Berlin suche ich dringend Hoch-und Fachhochschulabsolventen mit Abschluß, die seit längerem jobben bzw. berufs-, ausbildungsfremd arbeiten, z.B. als Verkäuferin, Bürohilfe, Taxifahrer, in Kneipe, Post oder Handwerkskollektiv, und die mir etwas über ihre Arbeitssituation berichten.”

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  17. Die Anzeige stand unter der Rubrik “Examensarbeiten”, war etwas abgeändert und lautete: “Wer von Euch Frauen in Berlin hat ein abgeschlossenes Hochschulstudium und arbeitet schon seit längerem berufs-, ausbildungsfremd, z.B. als Verkäuferin, Sekretärin, in Kneipe, Post, Krankenhaus oder in Handwerkskollektiv. Möchte mich gern mit Euch unterhalten für eine Arbeit über ausbildungsfremd arbeitende Hochschulabsolventen in Berlin…” (Courage, 3/80, 5. 3g.)

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  18. Z.B. “Arbeitsloser Soziologe übernimmt Schreibarbeiten (TAZ 4.3.81); ”Tippen und mitdenken! 2 Uniabsolventen tippen wiss. Arb. auf IBM-Kugelk., mit Korr.Taste…“ (Tip 25/80); ”Germanistin tippt sämtliche Texte…“ (Tip 11/80).

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  19. Eine Firma erklärte sich sogar bereit, den Text zusammen mit ihren monatlichen Abrechnungen zu verschicken.

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  20. Dabei standen dann die tatsächlichen Erfahrungen, die von einigen Hochschulabsolventen zu Beginn in Berlin gemacht wurden, in erheblichem Kontrast zu den Hoffnungen. Denn: Hatte man nicht bereits Freunde oder Bekannte am Studienort, so fiel es oftmals schwer, in der “anonymen Großstadt” aus der Isolation herausfinden. Diese Schwierigkeiten verstärkten häufig die bereits genannten Orientierungsprobleme, die bei den Studienanfängern vorhanden waren, und führten zu einer Phase, die von einigen mit “Berlinkrise” umschrieben wurde. Damit soll angedeutet werden, daß zum Teil sogar die Absicht bestand, den Studienort Berlin wieder zu wechseln, weil man sich nicht einleben konnte. Die Strukturen der Gruppenuniversität und die vielfachen Arbeitszusammenhänge, die sich nach der ersten Phase allmählich herausgebildet haben, trugen jedoch dazu bei, diese “Berlinkrise” zu überwinden.

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  21. Die durchschnittliche Verweildauer für Absolventen mit Diplom und vergleichbaren Abschlüssen betrug 1979 11,8 Semester; ohne Einbeziehung der Lehramtsstudiengänge 12,5 Semester. An Fachhochschulen betrug die durchschnittliche Verweildauer 7,9 Semester im Jahre 1979. Vgl. Bundesminister für Bildung und Wissenschaft (Hrsg.) 1982, S. 34ff., und Baethge (u.a.) 1985, S. 15ff.

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  22. Dies geschah in zwei Fällen: Bei einer Taxifahrerin, die Germanistik und Theologie studiert hatte, und einer Naturwissenschaftlerin, die Schreibarbeiten erledigte.

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  23. Dies waren ein Lehrer und ein Physiker, die beide Taxi fuhren; ein Betriebswirt, der als Briefträger arbeitete, und ein Soziologe, der Musiker war.

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  24. Auch hier wird auf den Nationalsozialismus hingewiesen: “Aus der Naziherrschaft von damals ist uns heute bekannt, daß bei Razzien auf Bauernhöfen sogar die Berufsschulhefte von Mägden benutzt wurden, wo diese in guter Absicht nach dem Thema ‘Mein Hof, auf dem ich arbeite’ diesen aufzeichnen mußten mit Grundriß, Ansicht, die kleinen Kammern nicht vergaßen,.., wo dann später mit dem Schulheft in der Hand aus einem Versteckder Kommunist, der Jude oder versteckte Schinken herausgeholt wurden. Daß es in den Ländern der dritten Welt an der Tagesordnung steht, Diplomarbeiten zur Informationsbeschaffung einzusehen, weiß hier jeder.”Fabrik-Zeitung, Februar 1980, S. 57.

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  25. Tonbandprotokolle ermöglichen dem Interviewer, sich auf das Gespräch und den Befragten ganz zu konzentrieren. Auch tritt keine Selektion der Information durch die Protokollierung des Interviews ein, und bestimmte Elemente der Kommunikation, z.B. Betonungen, Pausen, Gesprächsatmosphäre, etc., sind mitdokumentiert. Vgl. Friedrichs 1973, S. 229.

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  26. Bei der Orientierung an der Lebensgeschichte handelt es sich also nicht um “erzählte Lebensgeschichten” als globale Deutungsstruktur des Handelnden im Sinne von Osterland 1978 und Fischer 1976 und 1978. Vielmehr bildet der Bezug zur Lebensgeschichte bzw. zum Lebenslauf nur einen Teil des Gesamtinterviews. Insofern unterscheidet sich unser Vorgehen von der sog. “biographischen Methode” und der Biographieforschung allgemein. Vgl. dazu Kohli 1981; Kohli 1983; Hörning 1980; Kohli/Robert (Hrsg.) 1984.

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  27. Die methodische Unterscheidung zwischen biographischen Verläufen in einer Zeitchronologie oder einem problemorientierten Interviewverlauf greift auch Hoerning 1977 in ihrer Arbeit auf. Sie entscheidet sich schließlich für das Vorgehen nach dem problemorientierten Interviewverlauf mit folgender Begründung: “Fordert man eine Versuchsperson auf, ihre Lebensgeschichte zu erzählen, dann wird sie sich in der Regel an nacheinander erlebte Lebensphasen erinnern und versuchen, diese möglichst exakt (Jahreszahlen, Namen usw.) wiederzugeben. Im übrigen muß unterstellt werden, daß die interviewte Person selbst darauf eingespielt ist, in dieser Weise über sich zu reden. Aber aus einem solchen Interview lassen sich nur wenig typische Lebenssituationen erkennen, die den Lebensweg der Versuchsperson geprägt haben. Das erste von mir durchgeführte Interview verlief in dieser Weise. Vorgelegen hatte dazu ein Orientierungsrahmen, der sich einmal an objektiven Daten und zum anderen an bestimmten Problembereichen orientierte.” (Hörning 1977, S. 104) Das von Hörning als Nachteil empfundene “Eingespieltsein”, auf eine bestimmte Art und Weise seine Lebensgeschichte zu erzählen, wird hier eher als Vorteil für den Gesprächsverlauf betrachtet; auch können m.E. so gewisse frühere Motivationen und Vorstellungen über das, was einmal angestrebt wurde, gut aktualisiert werden.

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  28. Im Anschluß an diesen mehr am biographischen Verlauf orientierten Teil folgten dann auch allgemeinere Fragen. Vgl. dazu auch die Ausführungen von Popitz (u.a.) 1972 (1957), S. 9ff.

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  29. Diesen Begriff prägte Hopf 1978.

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  30. Geschah dies nicht, folgten in dieser Phase von mir Fragen zur Einschätzung des Gesprächs.

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  31. Vgl. dazu die verschiedenen Beiträge in Heinze (u.a.) 1980 und Soeffner (Hrsg.) 1979. Eine sprachanalytische Auswertung der Interviews wäre allerdings insofern von großem Interesse, als man zeigen könnte, daß sich die Redewendungen und Beschreibungen der Befragten in hohem Maße gleichen. Auf die Stereotypik der Vorstellungen und den häufigen Gebrauch von gleichlautenden Wendungen haben bereits Popitz (u.a.) 1972 (1957) in ihrer Untersuchung des Gesellschaftsbilds des Arbeiters hingewiesen. Popitz spricht in diesem Zusammenhang von “sozialer Topik”: “Jede Topik, d.h. der Gesamtbestand verfügbarer Topoi, hat ihren sozialen Ort, an dem sie sich… als sinnvoll erweist… Es lassen sich für jede soziale Gruppe ganze Kataloge von Topoi aufstellen, die für diese Gruppe spezifisch sind. ” (ebd. S. 84 )

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  32. Zu den verschiedenen Ebenen der Auswertung qualitativer Interviews vgl. noch einmal Scholz/Wolter 1982 und Hermanns 1981, S. 90ff.

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© 1987 Leske + Budrich, Opladen

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Schlegelmilch, C. (1987). Das Methodische Vorgehen. In: Taxifahrer Dr. phil.. Biographie und Gesellschaft, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95575-3_4

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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