Saudi-Arabien

Zusammenfassung

Angesichts der tragischen Ereignisse während der Pilgerfahrt des Vorjahres, die im Rahmen der Auseinandersetzungen mit demonstrierenden iranischen Pilgern (am 31.7.1987) 402 Tote und 649 Verletzte gefordert hatten, wurden die Anstrengungen zur Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit sowie zur Gewährleistung der Sicherheit der Pilger und eines friedlichen Ablaufs der Pilgerfahrt weiter intensiviert. Die Behörden Saudi-Arabiens (S.s) waren entschlossen, “ eine Wiederholung der Ereignisse des Vorjahres auf keinen Fall zuzulassen”, wie Innenminister Prinz Nayif Ibn Abd al-Aziz immer wieder betonte und entsprechende Warnungen an die Adresse der Iraner und an andere, mit ihnen kollaborierende “Saboteure” richtete (AN, 17.7.). Das war das beherrschende innenpolitische Thema des Jahres 1988. Tatsächlich gelang es den Saudis, dieses Ziel zu erreichen. Generell gelang es ihnen, iranische subversive Akte oder Anschläge auf saud. Gebiet zu verhindern, nicht jedoch im Ausland. Unter Hinweis auf die wachsenden Zahlen der Pilger und der in Bau befindlichen Erweiterungsprojekte in den beiden Heiligtümern in Mekka und Medina wurde im März vorsorglich eine Quotenregelung nach Ländern (maximal 1.000 Pilger je 1 Mio. Einwohner des betreffenden Landes) eingeführt, und diese befristete Maßnahme wurde von der islamischen Außenministerkonferenz am 25.3. in Amman gebilligt. Gleichzeitig erklärte sich diese Konferenz mit der saud. Politik “zur Aufrechterhaltung der Ordnung und zum Schutz der Heiligtümer und der Pilger” solidarisch (D, 26.3.).