Die betriebliche Handlungsstruktur im Technisierungsprozeß Zur subjektorientierten Analyse von Arbeit und Technik im Dienstleistungsbereich

Zusammenfassung

In diesem Beitrag soll unter Verwendung aktueller empirischer Befunde über Entwicklungen im Bereich industrieller Dienstleistungsarbeit in der Bundesrepublik Deutschland die Notwendigkeit einer subjektorientierten Forschungsperspektive in der Arbeitssoziologie vorgetragen werden, um damit zu einem genaueren Verständnis der Zusammenhänge von Technisierung und Arbeitsbeziehungen in der Praxis des betrieblichen Arbeitsprozesses zu gelangen. Bislang hat die Untersuchung von Bedingungen und Folgen betrieblicher Technikanwendung für die Arbeit in der Industrie- und Betriebssoziologie eher unbefriedigende Ergebnisse erbracht und muß sich insbesondere gegenüber der Herausforderung durch die neuen mikroelektronischen Technologien erst noch bewähren (vgl. Lutz 1983, S. 170ff.). Das Erklärungsdefizit beruht meines Erachtens nicht zuletzt darauf, daß die „Subjektivität“ der Arbeit im betrieblichen Produktionsprozeß systematisch zu wenig berücksichtigt wird. Damit werden die Grundlagen betrieblichen Arbeitshandelns vernachlässigt. Das gilt sowohl fur die sozialen Prozesse der Gestaltung und Aushandlung von Arbeitsbedingungen wie fur die Erfahrung der Auswirkungen von technischen und organisatorischen Veränderungsmaßnahmen.

Der Beitrag basiert auf Untersuchungen der Forschungsgruppe „Industrieangestellte“ an der Universität Bremen. Besonderer Dank gilt Ulrich Heisigfür gemeinsame Anstrengungen bei der Entwicklung eines Interpretationsrahmens. Die Forschung wurde durch die DFG und die Universität Bremen gefördert, denen für ihre Unterstützung hier gedankt sei.