Zusammenfassung
Den Versuch, die dargestellten Kreislaufzusammenhänge einer Volkswirtschaft mit Hilfe statistischer Daten wertmäßig zu beschreiben, um auf diese Weise Anhaltspunkte für ihre Leistung, ihr Wachstum und die Bedeutung einzelner Wirtschaftszweige zu gewinnen, bezeichnet man als „Volkswirt-rechnung schaftliche Gesamtrechnung“ oder „Nationale Buchführung“. Ähnlich wie in der Bilanz eines Unternehmens wird hier der Wirtschaftsprozeß der gesamten Volkswirtschaft für einen bestimmten Zeitraum, der üblicherweise ein Jahr umfaßt, rechnerisch verdeutlicht. Ein Hauptergebnis dieser Rechnung ist der Wert des Sozialprodukts. Darunter versteht man die Summe der zu ihren Marktpreisen oder Kosten bewerteten Güter und Dienstleistungen, die innerhalb dieses Zeitraums erzeugt und im gleichen Zeitraum nicht wieder im inländischen Produktionsprozeß verbraucht wurden2) abzüglich der Importe. Letztere müssen abgezogen werden, da es sich um Leistungen anderer Volkswirtschaften (= ausländische Vorleistungen) handelt.
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Literatur
Zahlenangaben: Ifo-Spiegel der Wirtschaft 1983/84. Zum Rückgang der Wachstums raten und zu ihren konjunkturellen Schwankungen vgl. unten S. 83f.
Ein positiver Saldo (Exportüberschuß) wird hinzugezählt, ein negativer (Importüberschuß, z. B. 1980) abgezogen. Abbildung 610)
Quelle: Zusammengestellt nach Angaben im Statistischen Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1983, S. 523–527.
Die Ersparnis umfaßt sowohl das Sparen der Unselbständigen als auch das nicht für Konsumzwecke verwendete verfügbare Einkommen der Vermögensbesitzer und derse!bständigen Unternehmen. Soweit letztere Gewinne nicht entnehmen bzw. nicht ausschütten, sondern für Investitionen verwenden, „sparen“ sie diese nichtentnommenen Gewinne. Für die letzten Jahre weist die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung negative Werte der nichtentnommenen Gewinne aus (1980: - 21 Mrd.). Dies bedeutet, daß Unternehmen durch Entnahmen mehr Mittel entzogen wurden als für die Finanzierung der Ersatz-Investitionen erforderlich war. Faßt man diese negativen Werte mit der Ersparnis der Unternehmen mit eigener Rechtsperson zusammen (26 Mrd.), so verringert sich die Ersparnis der Unternehmer auf 5 Mrd. (1980), und die Ersparnis der übrigen Haushalte muß dann entsprechend höher angesetzt werden (123 Mrd. für1980). Vgl. hierzu und zur Problematik der Zahleninterpretation: Statistisches Bundesamt (Hrsg.), Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Fachserie 18, Reihe 1. 1982 Vorbericht, Mai 1983, S. 21 f.
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Czada, P. (1984). Sozialprodukt und Volkseinkommen. In: Wirtschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95498-5_2
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