Zusammenfassung
So wie für die politische Nachkriegsentwicklung Deutschlands die Spaltung in zwei Teilstaaten das bestimmende Moment wurde, so war für die wirtschaftliche Entwicklung der Zerfall des ehemals einheitlichen Wirtschaftsgebietes in zwei voneinander weitgehend isolierte und in sich unausgeglichene Teilbereich entscheidend. Dabei ist die Frage, ob die wirtschaftliche Spaltung eine Folge des politischen Auseinanderfallens ist oder ob umgekehrt die Auflösung der staatlichen Einheit durch ökonomische Entwicklungen bedingt wurde, kaum zu beantworten. In der Ost-West-Auseinandersetzung über die Spaltung spielt die Frage der Schuld eine große Rolle. Blickt man jedoch primär auf die wirtschaftlichen Zielvorstellungen, Entscheidungen und Maßnahmen der damals allein entscheidenden Alliierten Mächte, so erscheint die folgende Entwicklung weniger als Ergebnis an bestimmten Zielvorstellungen ausgerichteter Maßnahmen, sondern vielmehr als Folge einer Kette übersehener Zusammenhänge, Unterlassungen und Zufälle.
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Literatur
Das Potsdamer Abkommen und andere Dokumente, Berlin 1955, S. 11.
Das Potsdamer Abkommen, a.a.O., S. 25.
Das Potsdamer Abkommen, a.a.O., S. 26.
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Leptin, G. (1980). Der Zerfall der deutschen Wirtschaftseinheit. In: Deutsche Wirtschaft nach 1945. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95463-3_1
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