Zusammenfassung
Der Artikel ist ein Beitrag zur lexikalischen Semantik von kommen. Ausgehend von den Regeln, die Fillmore in den 70er Jahren erstellt hat, werden die Theorie der Indexikalität in Kaplans Artikel “Demonstratives” aus dem gleichen Jahrzehnt sowie Vorschläge der Situationstheorie von Barwise aus den 80er Jahren auf ihre Tragfähigkeit für eine wahrheitsfunktionale Semantik des Verbs kritisch befragt. Die Bestandsaufnahme fällt weitgehend negativ aus. Im zweiten Teil wird eine Hypothese über die Semantik des Verbs präsentiert, die es erlaubt, die Prinzipien der Verbwahl im Kontext zu rekonstruieren. Als das zentrale Prinzip für die Wahl von kommen erweist sich die sprachliche Markierung einer ausgezeichneten psychologischen Situation, — die einer Bewegung auf eine wahrnehmende Person zu. In der lexikalischen Semantik des Verbs schlägt sich diese Funktion der Auszeichnung dieser Situation in der allgemeinen Zuschreibung einer Einstellung de se auf Seiten einer Person im Vorne der Bewegung nieder.
Diese Arbeit entstand im Rahmen einer Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Hans Kamp schulde ich Dank für wertvolle Hinweise und konstruktive Kritik. Gedankt sei auch Franz Beil, Michael Grabski und Alice ter Meulen für Diskussionen und Kommentare.
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Literatur
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Roßdeutscher, A. (1997). Perspektive und propositionale Einstellung in der Semantik von kommen . In: Umbach, C., Grabski, M., Hörnig, R. (eds) Perspektive in Sprache und Raum. Studien zur Kognitionswissenschaft. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95359-9_12
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