Zusammenfassung
Sollen theoretisch abgeleitete Hypothesen im Rahmen der empirischen Sozialforschung überprüft werden, müssen zunächst die in den Hypothesen enthaltenen Konzepte definiert und präzisiert werden. Da es sich in den Sozialwissenschaften hierbei meist um abstrakte, d.h. nicht direkt meßbare Sachverhalte handelt, müssen für diese Konzepte Indikatoren gefunden werden mit deren Hilfe das zugrundeliegende theoretische Konzept dann erschlossen werden kann. Dieser Schritt wird als Operationalisierung bezeichnet. Es folgt der eigentliche Meßvorgang. Messen wird definiert als die regelgeleitete Zuordnung von Zahlen zu Objekten oder beobachtbaren Ereignissen. „Measurement is the assignment of numbers to objects or events according to rules.“ (Stevens 1951: 22). In den Naturwissenschaften ist der Meßvorgang relativ problemlos. Die beobachteten Objekte oder Ereignisse lassen sich in der Regel leicht mit Hilfe von objektiven Skalen beschreiben, d.h. den Objekten oder Ereignissen können eindeutige numerische Werte zugeordnet werden (z.B. cm, kg, Grad Celsius). Als wesentlich schwerer erweist sich der Meßvorgang in der empirischen Sozialwissenschaft. Das zeigt sich zum Beispiel bei der Messung von Einstellungen. Wie können die Ausmaße subjektiver Einstellungen objektiv festgestellt und miteinander verglichen werden?
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Literatur
Skalierende Instanz kann nach Wegener (1983) der Befragte selbst sein, das ‘Universum der Befragten’ oder der Sozialwissenschaftler.
Wegener (1983: 92) unterscheidet zudem zwischen Parallelität und Nomineller Parallelität. Parallelität beinhaltet bei ihm die zusätzliche Forderung nach gleichen Mittelwerten der einzelnen Indikatoren. Seine Definition von Nomineller Parallelität entspricht der hier verwendeten Definition der Parallelität. Die detaillierte Unterscheidung ist in diesem Zusammenhang nicht notwendig. Beispielsweise unterscheiden auch Jöreskog und Sörbom (1993b: 191) nur zwischen parallelen, tau-äquivalenten und kongenerischen Testmodellen. Aus demselben Grund verzichte ich hier auch auf die Unterscheidung zwischen tau-äquivalenten und essentiell tau-äquivalenten Testmodellen (vgl. Wegener 1983: 93).
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Vetter, A. (1997). Messen, Messtheorien und die Grundlagen der Klassischen Messfehler-Theorie. In: Political Efficacy — Reliabilität und Validität. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95354-4_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95354-4_3
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-4202-7
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