Zusammenfassung
Das vorangegangene Kapitel zeichnete ein differenziertes Bild über die bisherige untergeordnete Bedeutung der wertorientierten Managementvergütung in Deutschland. So ließen sich aus der Besitz- und Kapitalstruktur mittelständischer deutscher Familienunternehmen Anhaltspunkte finden, die auf eine tendenziell schwach ausgeprägte „Moral-hazard-Problematik“, effiziente Kontrollstrukturen sowie eine eher geringe Wertschätzung der unsicheren Gehaltszahlungen hindeutete. Die Vereinbarung fixer Gehaltszahlungen, so wurde vor diesem Hintergrund gefolgert, dominieren in diesen Unternehmenstypen die Entlohnung mit Kapitalanteilen, Optionen oder Wertzuwachsrechte. Sie sind also auch aus Eigentümersicht effizient.
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Literatur
Auch Siegert unterstreicht in einem jüngeren Beitrag, daß sich der Shareholder Value als Indikator für die Vorteilhaftigkeit unternehmerischer Entscheidungen und Strategien in der deutschen Praxis zunehmend etabliert. Vgl. Siegert (1995), S. 580.
Vgl. Kap. 5.2.2.
Vgl. z.B. Claussen (1988), S. 417ff.
Die Anzahl der Börseneinführungen an allen deutschen Marktsegmenten schwankte zwischen 1988 und 1994 zwischen 8 und 26. Vgl. Kaufmann/ Kokalj (1996), S. 30.
Vgl. NASDAQ (1996), Section 5. Seit Juni 1996 wird mit mittelständischen Biotechnologie-unternehmen Qiagen auch das erste deutsche Unternehmen an der NASDAQ gelistet.
Zu den Zulassungskriterien vgl. NASDAQ (1995), S. 53ff. Beispielsweise erfolgte an der NASDAQ im März 1996 die Einführung des Internetspezialisten Yahoo Inc. zu einem Zeitpunkt, als das Unternehmen einen Umsatz von US$ 1,2 Mio. bei einem Verlust von US$ 0,3 Mio. auswies.
So ist beispielsweise Alex Brown, eine auf NASDAQ-Listings spezialisierte US-Investmentbank, Mitglied des Gründungskonsortiums der EASDAQ. Vgl. o.V. (1995b), S. 3.
So wurden auch für das Management der deutschen Qiagen im Zuge der Börseneinführung an der NASDAQ Aktienoptionspläne implementiert. Vgl. Börsenzulassungsprospekt Qiagen.
Müller-Golchert (1996) sieht für bis zu 700.000 Betriebe Nachfolgeregelungen anstehen.
Menke et al. prognostizieren die Zunahme der Konzentration im Mittelstand nicht nur für etablierte Märkte, sondern auch in relativ jungen Märkten wie der Biotechnologie, der Autorecycling-industrie, der Abfallwirtschaft oder der Softwarebranche. Vgl. Menke et al. (1996), S. 218.
Der Extremfall der Herauslösung einer Tochtergesellschaft im “Management-Buyout-Verfahren” zeigt, daß sich bei mangelhaften Anreizsstrukturen der Konzentrationsprozeß umkehren kann. Nach dem Spin-off ist das Management wieder durch eine höhere Beteiligungsquote motiviert. Vgl. z.B. Forst (1993), S. 84ff.
Vgl. o.V. (1994a), S. 23.
Vgl. Büschgen (1995), S. 63.
Dabei ist zu berücksichtigen, daß die aus Aktionärssicht positive Disziplinierungsfunktion der Banken nicht in der Milderung der „Problematik der risikoaversen Strategiewahl“ besteht, sondern lediglich zur Aufrechterhaltung der Manageraktivität, also z.B. eines hohen Anstrengungsniveau oder eines begrenzten Perk-Konsums, geeignet sein kann. Folgt man den im Verlauf dieser Arbeit theoretisch identifizierten Anreizwirkungen spezifischer Vergütungsformen (Vgl. Kap. 4.2.5), dann sollten die Manager jener Unternehmen, bei denen der „aktivitätsdisziplinierende” Bankeneinfluß zurückgeht, vorzugsweise durch Beteiligungserwerb und weniger durch Optionszuteilung motiviert werden.
Vgl. Kaufmann/ Kokalj (1996), S. 102f.
Perlitz/ Seger finden in einer empirischen Untersuchung eine signifikant schwächere Performance von Unternehmen mit bankdominierten Aufsichtsgremien. Vgl. Perlitz/ Seger (1994), S. 64.
Vgl. Baums (1996), S. 18ff. Zur Diskussion um die Neugestaltung des Vollmachtstimmrechtes vgl. auch Hammen (1995), S. 1301ff. und Peltzer (1996), S. 26ff.
Außer in den USA, beziehen in Europa auch die Vorstände britischer oder französischer Unternehmen in nennenswertem Umfang Einkünfte aus Anteilen oder Optionen. Vgl. Abowd/ Bognanno (1995), S. 71.
Ursache für die eingeschränkte Verwendungsmöglichkeit der Marktbewertungsfunktion sind die immanente Anreizwirkung der Instrumente, die zahlreichen vertraglichen Restriktionen sowie individuell divergierender Risikotoleranzen. Vgl. Kap. 4.5.3. 1. 2.
Zu den „Costs of Disclosure“, die durch diese politischen Diskussionen entstehen vgl. Jensen/ Murphy (1990a), S. 145.
Vgl. Kap. 5.3.2.3. Zu den Vorschriften im US-Steuerrecht vgl. auch Kap. 4.4.2.3 (Erwerb kaufpreisermäßigter Anteile) und Kap. 4.4.3.4 (Gewährung von Managementoptionen).
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© 1998 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Schnabel, H. (1998). Die zukünftige Bedeutung wertorientierter Führungskräftevergütung in Deutschland. In: Wertorientierte Vergütung von Führungskräften. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95250-9_6
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