Zusammenfassung
Theoretische Reflexionen über die politische Bedeutsamkeit von Formen kollektiven Handelns begegnen uns in allen historischen Perioden, die aus heutiger Sicht eine nennenswerte politische Theorie hervorgebracht haben, an prominenter Stelle. Die demokratischen Ideale der griechischen Polis, der römischen Republik, die Gründungsmythen der modernen bürgerlichen Gesellschaften in der amerikanischen und französischen Revolution, sie alle betonen in unterschiedlicher Art den politischen Wert der kollektiven Aktion, des Zusammenhandelns der Bürger für die Konstitution und Aufrechterhaltung des Gemeinwesens. Allerdings kennt die politische Theorie und Philosophie nicht nur die positive Privilegierung kollektiven Handelns. In einer Traditionslinie der politischen Theorie der Moderne von Thomas Hobbes bis zu Carl Schmitt und seinen Schülern und Erben finden sich bei vielen Autoren Hinweise, daß das von staatlicher Seite unkontrollierte Zusammenhandeln der Bürger die Ordnung des Gemeinwesens zu gefährden drohe. Die Rolle des kollektiven oder horizontalen Zusammenhandelns in der politischen Theorie ist vielgestaltig. Es erscheint als Quelle und Bedrohung der legitimen Ordnung, je nach Position, die man einnimmt.
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© 2000 Leske + Budrich, Opladen
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Kreissl, R. (2000). Mob oder Souverän — Die ambivalente Bedeutung kollektiven Handelns in der politischen Theorie. In: Mob oder Souverän. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95197-7_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-2469-5
Online ISBN: 978-3-322-95197-7
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