Zusammenfassung
Seit 1990 hat sich die deutsche Gesellschaft tiefgreifend verändert. Deutschland ist nicht nur größer geworden und es leben nicht nur mehr Menschen in Deutschland, es gibt heute auch ganz andere Konflikt- und Spannungslinien. Viele dieser Veränderungen sind unmittelbar mit der Wiedervereinigung verbunden. Die Veränderung der Parteienlandschaft, die Stärkung der protestantisch-norddeutschen Kultur gegenüber den bürgerlich-katholischen kulturellen Traditionen des Südwesten, die Verlagerung des politischen Zentrums in den Osten der Republik und die Wahrnehmung Deutschlands von außerhalb und innerhalb als dem wichtigsten Element der europäischen Entwicklung sind Themen, die in verschiedenen Variationen immer wieder diskutiert und untersucht werden. Bei der Diskussion solcher Veränderungen und ihrer Interpretation folgt man meist der historischen Entwicklung. Da Deutschland vor 1990 zweigeteilt war, werden die erkennbaren Veränderungen fast immer auf die Folgen der Wiedervereinigung zurückgeführt. Auch die meisten sozialwissenschaftlichen Analysen folgen diesem Argumentationsmuster, nicht nur die Kommission zur Erforschung des sozialen und politischen Wandels in den neuen Bundesländern (KSPW: Bertram & Kollmorgen 1999), sondern so gut wie alle Studien zum Wandel der Bundesrepublik in den letzten zehn Jahren. Das gilt nicht nur für allgemeine Analysen, sondern auch für sehr spezifische Themen, etwa den Wandel von Sozialstruktur, Lebensstilen, familiären Lebensformen, Bildungsentwicklungen und Wertvorstellungen.
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© 2000 Leske + Budrich, Opladen
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Bertram, H. (2000). Einleitung. In: Solidarität, Lebensformen und regionale Entwicklung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95182-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95182-3_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-2322-3
Online ISBN: 978-3-322-95182-3
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