Zusammenfassung
Die Gegensätze zwischen alten und neuen Bundesländern treffen im Raum Berlin-Brandenburg am stärksten aufeinander. Die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Prozesse der Transformation und des Strukturwandels in Folge der deutschen Einheit entfalten hier die größte Dynamik. Hinzu kommt das Spannungsverhältnis von dominierender Kernstadt und weitgehend ländlich geprägten Gebieten. Zusätzlich steht Berlin, mit 3,4 Mill. Einwohnern größte Stadt Deutschlands, vor der Aufgabe, seine Position sowohl im Netz der europäischen Metropolen als auch als Brücke nach Osteuropa neu zu definieren. Dabei vollzieht sich die Entwicklung der Metropole nicht unabhängig von der Region. Frühzeitig wurde die Gefahr erkannt, daß mit der Anziehungskraft des Agglomerationsraumes und der Entstehung eines Speckgürtels um Berlin eine funktionale, wirtschaftliche und siedlungstrukturelle Schwächung der weiter entfernteren Landesteile Brandenburgs einhergehen kann. Daher wurden Konzepte für eine Stärkung der dezentralen Siedlungsund Raumstruktur entwickelt.2
Der Beitrag basiert auf Ergebnissen zweier Forschungsprojekte des Instituts für Regiona-lentwicklung und Strukturplanung (IRS) „Stadtsysteme in der Raumordnungs- und Regionalpolitik: Das Städtenetz der regionalen Entwicklungszentren des Städtekranzes“ und „Steuerungsprobleme räumlicher Politik in rechtlicher und verwaltungswissenschaftlicher Sicht“ Siehe Arndt, Jähnke, Triller (1996 und 1997) sowie Gawron (1996 und 1997).
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© 1998 Leske + Budrich, Opladen
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Arndt, M., Gawron, T., Jähnke, P., Triller, M. (1998). Neue Steuerungsformen durch Städtekooperationen. In: Hilpert, U., Holtmann, E. (eds) Regieren und intergouvernementale Beziehungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95102-1_14
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