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Vernetzung — Chance oder Fluch

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Zusammenfassung

Professionelle Interventionen zum Wohl von Kindern bedürfen der Koordination zwischen verschiedenen Berufsgruppen. „Vernetzung“ heißt das Wundermittel, welches die Hindernisse an den jeweiligen Systemgrenzen auf der Basis persönlichen Engagements aus dem Weg räumen soll. Wollte man diese Problematik im Kontext der allgegenwärtigen Qualitätsdiskussion ansprechen, so könnte man formulieren, dass die Schaffung vernetzter Strukturen im Einzelfall erst die Prozessqualität einer Hilfe garantieren kann und damit zu einer gesicherten Ergebnisqualität führen wird. Doch sind die Strukturen explizit? Kennen die sogenannten Nutzer ihre Alternativen? Wählen sie bewusste Zugänge oder geraten sie eher wie die Fische ins Netz der Helfer? Die Rede ist oft viel zu schnell von Vernetzung, bevor überhaupt klar ist, was da vernetzt werden soll und ob eine Verknüpfung so ungleicher Teile überhaupt möglich ist. Bei der Auswertung der qualitativen Interviews mit den Expertinnen und Experten war unter anderem auffällig, dass es allen sehr viel leichter fiel, Aufgabenbereiche, Chancen und Grenzen des Vorgehens der anderen Kooperationspartner zu beschreiben, während dies in Bezug auf sich selbst oft sichtlich vor allem im helferischen Bereich sehr schwierig war. Dies mag damit zu tun haben, dass es nicht einfach ist, Risiken und Nebenwirkungen des eigenen Tuns zu hinterfragen, wenn der Hauptzweck des Tuns die Beförderung von Kindeswohl sein soll.

Dieser Text ist die Einleitung des Forschungsberichtes „Umgang mit sexuellem Missbrauch. Institutionelle und individuelle Reaktionen“ von Jörg M. Fegert, Christina Berger, Uta Klopfer, Ulrike Lehmkuhl und Gerd Lehmkuhl unter Mitarbeit von Felicitas Deget, Blanka Hastenrath und Angelika Wolke in Zusammenarbeit mit Alexander Lüderitz und Michael Walter, gefördert von der Volkswagen-Stiftung im Förderschwerpunkt Recht und Verhalten, erschienen im VOTUM Verlag, Münster, 2001.

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© 2002 Leske + Budrich, Opladen

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Fegert, J. (2002). Vernetzung — Chance oder Fluch. In: Sexueller Missbrauch von Kindern. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95039-0_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95039-0_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-322-95040-6

  • Online ISBN: 978-3-322-95039-0

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